Azoren

Die Inselgruppe der Azoren mitten im Atlantik ist ein Eldorado für Naturbegeisterte und Wanderer und gilt nach wie vor als Geheimtipp.

Anreise

Flugverbindungen

Flug ver bin dun gen. Der  wichtigste  Flughafen  der  Azorenist  Ponta  Delgada  (São  Miguel),  auch Aero porto  João  Paulo  II  genannt.  Nur er  wird  von  Deutschland  aus  direkt angeflogen.  Airberlin  (Hotline  in  Portugal Tel. 808 20 27 37, www.airberlin.com) startet ganzjährig 1  x pro Woche ab Düsseldorf, mit Zubringer von weiteren  deutschen  Flughäfen.  Ab  Frankfurt fliegt die azorianische Gesellschaft SATA Internacional (Hotline in Portugal Tel.  707  22  72  82,  www.sata.pt)  ganzjährig  2  x  pro  Woche.  Flugzeit  jeweils etwa 5 Std. Außerdem fliegt SATA Internacional 2 x pro Woche von München mit Zwischenstopp in Porto nach Ponta Delgada. Täglich  sind  die  Azoren  mit  Umsteigen  in  Lissabon  oder  Porto  zu erreichen.  Nach  Lissabon  und  Porto  von  verschiedenen  Flughäfen  in  Deutschland,  Österreich  und  der Schweiz  mit  TAP  Portugal  (Hotline in  Portugal  Tel.  707  20  57  00,  www.flytap.com)  sowie  mit  Lufthansa, Germanwings,  Ryanair,  Austrian  und Swiss,  Weiterflug  mit  TAP  Portugal, SATA  Internacional  oder  Ryanair (www.ryanair.com).  Ponta  Delgada, Horta (Faial) und Terceira werden ab Lissabon  täglich  angeflogen,  Santa Maria und Pico je ca. 1 x pro Woche. Hin-  und  Rückflug  500–900  €,  über Veranstalter  oder  Spartarif  ab  300– 400  €, mit Ryanair z. T. unter 200 €. Auf  jeder  der  neun  Azoreninseln gibt es einen Flughafen. Zwischen den Inseln  verkehren  Propellermaschinen der SATA Air Açores (Tel. 707 22 72 82, www.sata.pt)  nach  einem  komplizierten, saisonal wechselnden Flugplan. Die häufigsten  Verbindungen  (mehrmals pro  Tag  nonstop)  bestehen  zwischen den drei Hauptinseln São Miguel (Flughafen Ponta Delgada), Faial (Flughafen Horta)  und  Terceira.  Santa  Maria  ist nonstop nur von Ponta Delgada aus zu erreichen (1–2  x tgl.). Auch alle anderen Inseln  werden  von  Ponta  Delgada  aus täglich oder mehrmals pro Woche nonstop  angeflogen.  Innerhalb  des  triân­ gulo,  des  Dreiecks,  das  Faial,  Pico  und São Jorge bilden, gibt es kaum direkte Flüge.  Dort  ist  die  Fähre  vor  allem  im Sommer das Verkehrsmittel erster Wahl (s. S.  23).  Drehkreuz  der  Mittelgruppe ist Terceira (nach Horta, Pico, São Jorge und Graciosa je 1–2  x tgl., nach Flores mehrmals pro Woche nonstop). Auf die Westgruppe kommt man am besten ab Horta (Flores fast tgl., Corvo ca. 3  x pro Woche). Unbedingt in die Reiseplanung einbeziehen:  Der  Flughafen  auf  Flores muss  im  Winter  häufig  wegen  Sturm geschlossen werden! Flüge  zwischen  den  Inseln  kosten je  nach  Strecke  und  Termin  oneway  ca.  60–90  €.  Touristen  erhalten  ca. 20 % Rabatt bei Buchung von zu Hause  aus  (Reisebüro)  oder  vor  Ort  bei der  SATA  unter  Vorlage  des  Anreisetickets. Die SATA unterhält Schalter an allen Flughäfen und/oder Büros in den Inselhauptorten (Adressen bei den jeweiligen Ortsbeschreibungen). Weitere Informationen zu den Flughäfen in den Infoboxen der Inselkapitel.

Fährverbindungen

Eine Fährverbindung zwischen dem europäischen Kontinent und den Azoren gibt  es  nicht.  Innerhalb  des  Archipels verkehrt Anfang Mai bis Ende September  eine  Autofähre  der  Atlânticoline (www.atlanticoline.pt)  zwischen  den Inseln der Ost- und Mittelgruppe nach einem  komplizierten  Fahrplan.  Mitte Juni bis Anfang September kommt ein zweites  Fährschiff  hinzu,  dann  wird auch Flores angelaufen. Wetterbedingt kann es bei den planmäßigen Abfahrtszeiten  Änderungen  geben.  Ticketverkauf  online,  in  Reisebüros  vor  Ort (Adressliste s. Website) oder am jeweiligen Hafenschalter (öffnet 90 Min. vor Abfahrt). Preisbeispiele (pro Pers. one­ way): Ponta Delgada (São Miguel) – Vila do Porto (Santa Maria) ca. 30  €, Ponta Delgada – Praia da Vitória (Terceira) ca. 50  €,  am  Hafenschalter  zuzüglich  5  € Verwaltungsgebühr.  Der  Blue  Sea  Pass für  ca.  105  €  ermöglicht  den  Besuch von drei Inseln. Fahrzeit je nach Strecke 3,5–9 Std. Normalerweise wird tagsübergefahren. Dennoch kann man aber an Bord  Kabinen  zubuchen  (2  Pers.  pro Strecke 40  €). Leihwagen dürfen nicht mitgenommen  werden.  Zwischen  Flores  und Corvo  verkehrt  ganzjährig  1–2  x  pro Woche eine Personenfähre der Atlânticoline (Fahrzeit 40 Min., oneway 10  €,). Die  Inseln  des  triângulo sind  durch  Personenfähren  der  Transmaçor  (Tel.  292  20  03  80,  www.transmacor.pt)  verbunden:  Ganzjährig 5–7  x  tgl.  zwischen  Horta  (Faial)  und Madalena  (Pico),  Fahrzeit  30  Min., 3,40  €;  ganzjährig  2  x  tgl.  von  Horta nach  Velas  (São  Jorge)  mit  Zwischenstopp in São Roque (Pico), Fahrzeit ca. 1,5  Std.,  15  €,  von  Jun–Sept.  2  x  pro Woche bis Calheta (São Jorge). Tickets am Hafenschalter (60–30 Min. vor Abfahrt  geöffnet)  oder  am  Automaten, keine  Reservierung.  In  den  vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Boote ausfielen und Fahrten nicht durchgeführt werden konnten.

Unterkunft

Reservierung

Spontan sind wegen des relativ geringen Angebots nur in den größeren Orten außerhalb der Hochsaison (Sommerferien, Feiertage) Zimmer zu bekommen. Für ländliche Quartiere und die Zeit zwischen Juli und September empfiehlt sich rechtzeitige Vorausbuchung per Telefon oder Internet, beides ist meist auf Englisch möglich. Gehobene Unterkünfte sind über Reiseveranstalter oft preiswerter als bei Direktbuchung.

Klassifizierung

In Portugal bekommen Hotels je nach Komfort bis zu fünf Sterne, wobei auf den Azoren Häuser mit drei oder vier Sternen überwiegen. Ausgesprochene Ferienhotels gibt es kaum. Die meisten Hotels befinden sich in den Hauptorten der Inseln, wo dann Touristen und Geschäftsreisende unter einem Dach wohnen. Unter einem Estalagem versteht man ein exquisites kleines Hotel, meist in einem historischen Gebäude. Aparthotels, die Kochgelegenheit im Zimmer, aber auch den üblichen Hotelbetrieb bieten, sowie reine Apartmentanlagen sind auf den Azoren selten. Pensionen heißen Pensão (1–2 Sterne) oder Residencial (für gehobenere Ansprüche, 1–4 Sterne). Daneben gibt es die Casa de Hóspedes (auch Guest House) oder Hospedaria, eine meist recht preisgünstige Privatpension. Immer öfter werden Apartamentos
(Ferienwohnungen)  angeboten. Sie firmieren ebenso wie Privatpensionen und  Privatzimmer  unter  der  Bezeichnung Alojamento Local.

Ländliche Quartiere

Im Rahmen eines EU-Programms wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche traditionelle Landhäuser, die vom Verfall bedroht waren, in stilvolle Unterkünfte verwandelt. Bei Turismo de Habitação (TH) handelt es sich um quintas (herrschaftliche Gutshöfe), die als kleine, feine Hotels betrieben werden. Renovierte Bauernhäuser mit nur wenigen Zimmern und familiär geführt firmieren unter Turismo Rural (TR). Für Selbstversorger bieten sich die Casas do Campo (CC) an, ländliche Ferienhäuser. Zu buchen sind diese Unterkünfte z.B. über www.casasacorianas.com. Spezielle Hinweise zu Ferienhäusern in den Reisekapiteln São Miguel (Mosteiros), Faial (Vulcão dos Capelinhos), Pico (São Jõao, Prainha do Norte).

Jugendherbergen

Auf den Azoren gibt es fünf wunderschöne,  in  historischen  Bauten  untergebrachte Jugendherbergen (Pousada de Juventude): in Ponta Delgada (São Miguel),  Vila  do  Porto  (Santa  Maria), São  Roque  (Pico,  Calheta  São  Jorge) und  Angra  do  Heroísmo  (Terceira). Übernachtung  im  Mehrbettzimmer  je nach Saison pro Person 12,50–16,50  €. Auf São Miguel, Santa Maria, Pico und São Jorge stehen auch Doppelzimmer mit  oder  ohne  Bad  33–45  €)  zur  Verfügung,  auf  Terceira  ein  Apartment (35–47  €).  Reservierung:  www.pousadasjuvacores.com.

Camping

Die Campingsaison auf den Azoren dauert etwa von Juni bis September. Der Portugal-Campingführer »Roteiro Campista« (www.roteiro-campista.pt; Printausgabe  mit  detaillierten  Informationen  über  die  Website  für  10  €) verzeichnet sieben Plätze auf den Inseln: auf São Miguel (Nordeste, Tel. 296 48 86 80), Faial (Praia do Almoxarife, Tel. 292 94 98 55, www.hortaludus.com), Pico (Furna de Santo António, Tel. 292 64 28 84), São Jorge (Urzelina, Tel. 295 41 44 01, und Calheta, Tel. 295 41 64 24) und Terceira (Baía da Salga, Tel. 295 90 54 51, und Cinco Ribeiras, Tel. 295 90 72 00). Pro Tag für zwei Personen mit Zelt je nach Ausstattung des Platzes ca. 3–5 €. Buchungsanfragen werden von der Website www.roteiro-campista.pt weitergeleitet, über die auch die Printversion des Campingführers mit detaillierten Informationen zu beziehen ist (10 €).

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Campingplätze, so auf São Miguel Campingplätze.  Ein
privater Platz auf São Miguel (Rabo de Peixe, Quinta das Laranjeiras, Tel. 96282 37 66, www.azorescamp.com, auch Hütten ab 25 €, und (Furnas, Tel. 296 54 90 10), Santa Maria (Praia Formosa, Tel. 296 88 39 59), Faial (Salão, Tel. 292 94 61 30, und Varadouro, Tel. 292 94 53 39), Pico (Lajes, Tel. 292 67 97 00), São Jorge (Velas, Tel. 912 73 32 85), Terceira (Biscoitos, Tel. 964 27 13 85), Graciosa (Praia, Tel. 295 71 27 79, und Carapacho, Tel. 295 71 29 59) und Corvo (Vila Nova, Tel. 292 59 02 00). Weitere Infos bei den örtlichen Rathäusern. Auf Flores gibt es keinen offiziellen Campingplatz. Wildes Zelten ist grundsätzlich verboten.

Ausgehen

Nachtleben

Auf den Azoren werden die Bürgersteige meist früh hochgeklappt. Nur in Ponta Delgada gibt es eine recht große Auswahl an Kneipen, Szenebars und Discos, etwas begrenzter ist dies noch in Angra do Heroísmo und Horta der Fall. Im Sommer finden sich Nachtschwärmer auf den Volksfesten oder Festivals ein, die vor allem an Augustwochenenden in verschiedenen Inselorten stattfinden – verbunden mit nächtlichem Tanz zu DJ- oder Livemusik im Freien

Einkaufen

Souvenirs

São Miguel zeichnet sich durch die Produktion einiger exotischer Gourmetwaren aus. In Gewächshäusern bei Ponta Delgada gezogene Ananas wird in handgepäcktauglichen Kartons verkauft. Außerdem gibt es Konfitüre, Bonbons und Likör aus Ananas. Bei Ribeira Grande stellt eine Traditionsfirma einen aromatischen Maracujalikör her. Auch gedeiht dort der einzige Tee Europas. Winzige Käsekuchen, die früher in Nonnenklöstern hergestellten Queijadas, produzieren Bäckereien in Vila Franca do Campo (São Miguel) und Praia (Graciosa). Pico ist bekannt für seinen Wein sowie für Schnäpse aus Trester und Feigen. In geringeren Mengen wird hochwertiger Wein auch auf Terceira (Biscoitos) und Graciosa (Santa Cruz) gekeltert. Mehrere Fabriken auf São Miguel und São Jorge dosen Thunfisch ein, etwa der Marke Bom Petisco. Kulinarische Souvenirs werden außer beim Produzenten u.a. in Flughafenshops und Supermärkten angeboten. 

Öffnungszeiten

Banken: Mo–Fr 8.30–14.45 Uhr. Post: meist Mo–Fr 9–12.30,14.30–18 Uhr. Geschäfte: Kleinere Läden öffnen ca. Mo–Fr 9–13, 14–18, Sa 9–13 Uhr, in größeren Städten oft auch ohne Mittagspause; große Supermärkte Mo–Sa 9– 21, So 9–13 Uhr. In Ponta Delgada öffnen die Läden in den Einkaufszentren Solmar (Av. Infante Dom Henrique) und Parque Atlântico (Rua da Juventude, am Nordrand der Stadt) tgl. 10– 22 Uhr (dortiger Supermarkt am So nur bis 13 Uhr). Wer sonntagnachmittags in Ponta Delgada ankommt, bekommt das Nötigste an den Tankstellen.

An den offiziellen Feiertagen sowie am 26. Dezember und Karnevalsdienstag sind Behörden, Banken, Post und viele Geschäfte geschlossen. Ostermontag und Christi Himmelfahrt sind keine Feiertage.

Reisewetter

Die Lufttemperaturen auf den Azoren sind im Jahres- wie auch im Tagesverlauf sehr ausgeglichen. Im kältesten Monat (Feb.) werden tagsüber ca. 14 °C erreicht, im wärmsten Monat (Aug.) um 27 °C. Nachts liegen die Temperaturen nur um ca. 5 °C niedriger. Recht hoch ist generell die Luftfeuchtigkeit, im Sommer (Aug./Sept.) wird es schwülwarm. Verantwortlich für das milde Klima ist der Golfstrom, an dessen Südrand die Azoren liegen. Allerdings gestaltet sich das Wetter ganzjährig recht wechselhaft. Das sprichwörtliche Azorenhoch verbleibt oft nur einen Tag bei den Inseln, um dann mit den vorherrschenden Westwinden nach Europa weiterzuziehen und den Fronten von Tiefs Platz zu machen. So wechselt Sonnenschein in rascher Folge mit Regen, wobei im Winter deutlich mehr Niederschläge fallen als im Sommer. Während in den Bergen oft Nebelbänke liegen, ist das Wetter an den Küsten tendenziell besser. Die Südseiten der Inseln sind etwas sonniger und wärmer als die Nordseiten, bei höherer Luftfeuchtigkeit. Innerhalb des Archipels ist es am wärmsten auf den Ostinseln, die Westgruppe verzeichnet etwas niedrigere Temperaturen, dafür aber stärkeren Wind.

Hauptsaison für Baden und Wassersport auf den Azoren ist Ende Juli bis Anfang September. Im Meer wird etwa zwischen Juni und Oktober geschwommen. Während die Wassertemperaturen zu Beginn des Sommers bei etwa 18 °C liegen, erreichen sie im Aug./Sept. etwa 22 °C und gehen im Winter auf 14 °C zurück. Tauchen, Brandungssurfen und Seekajakfahren sind ganzjährig möglich, aber nicht unbedingt üblich, auch wegen des oft sehr starken Seegangs. Manche Tauchbasen schließen in den Wintermonaten. Zum Wandern eignen sich die Azoren ganzjährig. Allerdings ist auch hier die Hauptsaison das regen- und nebelärmere Sommerhalbjahr (ca. Mai–Okt.). Winterliche Sturmtiefs können für extrem unfreundliches Wetter sorgen. In den vergangenen Jahren kam es durch Starkregen immer wieder zu Erdrutschen, zuletzt im Dezember 2010 auf Flores, wo Fajãzinha vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten war. Dann müssen auch immer wieder Wanderwege gesperrt werden

Azoren: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 14
  2. Feb 15
  3. März 17
  4. April 20
  5. Mai 21
  6. Juni 25
  7. Juli 27
  8. Aug 28
  9. Sept 26
  10. Okt 22
  11. Nov 17
  12. Dez 15

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan 8
  2. Feb 8
  3. März 10
  4. April 12
  5. Mai 13
  6. Juni 15
  7. Juli 17
  8. Aug 17
  9. Sept 17
  10. Okt 14
  11. Nov 11
  12. Dez 9

Wassertemperaturen in °C

  1. Jan 18
  2. Feb 17
  3. März 17
  4. April 17
  5. Mai 18
  6. Juni 20
  7. Juli 21
  8. Aug 22
  9. Sept 23
  10. Okt 22
  11. Nov 20
  12. Dez 19

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 5
  2. Feb 6
  3. März 6
  4. April 9
  5. Mai 10
  6. Juni 11
  7. Juli 12
  8. Aug 11
  9. Sept 9
  10. Okt 8
  11. Nov 6
  12. Dez 5

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 11
  2. Feb 8
  3. März 11
  4. April 7
  5. Mai 7
  6. Juni 2
  7. Juli 1
  8. Aug 1
  9. Sept 4
  10. Okt 7
  11. Nov 9
  12. Dez 11

Gesundheit

Wasser

Das Leitungswasser gilt als hygienisch unbedenklich. Da es jedoch oft stark gechlort, empfiehlt es sich, Trinkwasser im Supermarkt zu kaufen

Apotheken

In größeren Orten gibt es mindestens eine Apotheke (farmácia), zu erkennen an einem weißen Kreuz auf grünem Grund (meist Mo–Sa 9–13, 15–19 Uhr, z.T. auch So vormittag geöffnet). Notdienstapotheken: www.farmaciasdeservico.net (nicht immer zuverlässig).

Ärztliche Versorgung

Mitglieder einer gesetzlichen Krankenkasse in der EU oder der Schweiz können sich bei Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC), in der Regel in die nationale Versichertenkarte integriert, kostenlos behandeln lassen. In privaten Ärztezentren und Arztpraxen wird die EHIC nicht akzeptiert. Auch in öffentlichen Krankenhäusern und Gesundheitszentren (s.u.) sind nicht alle Leistungen abgedeckt. In solchen Fällen müssen die Behandlungskosten zunächst selbst bezahlt werden. Zu Hause werden sie von der Krankenkasse erstattet, jedoch nicht immer in voller Höhe. Daher bewährt sich der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung. Privat versicherte zahlen Behandlungs- und Krankenhauskosten vor Ort und bekommen sie zu Hause gegen Vorlage der Rechnung erstattet (möglichst detailliert ausstellen lassen). 

Krankenhäuser

São Miguel: Hospital do Divino Espírito Santo, Ponta Delgada, Arrifes, Ruada  Grotinha,  Tel.  296  20  30  00  (24 Std.), http://divinoespirito.pai.pt. Faial: Hospital da Horta, Estrada Príncipe  Alberto  do  Mónaco,  Tel.  292  20  01 00 (allg.), 292 20 11 43 (Notfälle). Terceira: Hospital de Santo Espírito da Ilha  Terceira,  Canada  do  Breado,  Tel. 295 40 32 00, www.hseah.org.

Gesundheitszentren:

In  allen  größeren  Orten  gibt  es  öffentliche  Gesundheitszentren  (Cen­tros  de  Saúde;  meist  rund  um  die Uhr  geöffnet).  Viele  Ärzte  sprechen Englisch.

Sicherheit

Die Azoren gelten als verhältnismäßig sicher. Dennoch sind Wertsachen am besten im Hotelsafe (ca. 2 €/Tag) aufgehoben. Grundsätzlich empfiehlt es sich, nichts von Wert im Mietwagen liegen zu lassen. Auf den Azoren gibt es keine wild lebenden Schlangen oder giftigen Skorpione. Haie werden vor den Küsten gefischt, Badeunfälle mit diesen Tieren sind aber sehr unwahrscheinlich.

Wichtige Notrufnummern

Polizei, Feuerwehr, Ambulanz: 112.
Sperrung  von  Bankkarten  (Maestro/VPay): Tel. +49 116 116 (gilt nicht für alle  Banken,  Liste unter  sperr-notruf.de).

Diplomatische Vertretungen

Deutsches Honorarkonsulat: Andrea Riks Henning, Rua da Lombinha 5, 9555-100 Ginetes (São Miguel), Tel./Fax 296 29 54 26, ponta-delgada@hk-diplo.de.

Botschaft der Republik Österreich: in Lissabon Av. Infante Santo 43, 1399-046 Lisboa, Tel. 213 94 39 00, Fax 213 95 82 24, lissabon-ob@bmeia.gv.at.

Botschaft der Schweiz in Lissabon: Travessa  do  Jardim  17,  1350-185  Lisboa, Tel. 213 94 40 90, lis.vertretung@eda.admin.ch, www.eda.admin.ch.

Essen und Trinken

Die Küche

In der Mehrzahl der Restaurants wird regionaltypisches, deftiges Essen angeboten, übrigens gern in Buffetform. Nur wenige, meist etwas teurere Lokale auf den Hauptinseln experimentieren mit einer modernen, kreativen Küche. Internationale Restaurants sind sehr selten. Nur Pizza, Hamburger & Co. haben sich allgemein durchgesetzt. Zur Einstimmung stellen viele Restaurants ein Couvert auf den Tisch, bestehend aus Brot, Butter und Käse, manchmal auch Thunfischpaste. Es wird extra berechnet (1–2 € pro Person) und ersetzt in der Regel die Vorspeise. Allerdings stehen fast immer auch kräftige Vorsuppen auf der Speisekarte. Deren sättigende Verwandten, die Eintöpfe, waren früher sozusagen das tägliche Brot in den meisten Familien. Darin wurde alles kombiniert, was gerade verfügbar war: Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Würste oder Fisch. Schmackhafte Eintopfgerichte bieten viele Restaurants an.

Die Alternative sind Tellergerichte mit Fleisch oder Fisch. Angesichts der Tatsache, dass die Rinderzucht das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Insel ist, stammt Fleisch meist vom Rind. Es wird gebraten, gegrillt oder geschmort. In viele Gerichte gehört aber auch Schweinespeck und Schweinswürste sind ebenfalls recht verbreitet. Auch Fisch spielt bei der Ernährung eine wichtige Rolle. Frisch aus dem Atlantik kommen die verschiedensten Sorten, die gebraten, gegrillt oder gekocht werden. An Meeresfrüchten aus einheimischer Ernte gibt es Venusmuscheln (nur auf São Jorge, sonst meist Importware) und verschiedene Meeresschnecken. Sehr verbreitet sind Tintenfische. Als Beilagen werden Salzkartoffeln, Pommes frites und/ oder Reis gereicht, manchmal Salat, Gemüse hingegen eher selten. Vegetarische Gerichte stehen nur in feineren Restaurants oder den seltenen Szenelokalen auf der Speisekarte. Recht üppig fallen die Desserts aus: Pudding, Cremespeisen, Kuchen und Torten sowie Eis, außerdem Obstsalat. 

Getränke

Zum Essen trinken die Azorianer meist Wein, entweder vom portugiesischen Festland oder von den Inseln. Dazu bestellen sie Tafel- oder Mineralwasser ohne Kohlensäure. Wasser mit Kohlensäure (com gás) muss man ausdrücklich verlangen. Auch Bier ist sehr verbreitet. Die Marken Especial (Pils) und Preta (Dunkelbier) werden von der Firma Melo Abreu (www.meloabreu.com) auf São Miguel gebraut, die auch die Softdrinks Laranjada (Orangenlimonade) und Kima (Maracujalimonade) herstellt. Nach dem Essen gönnt man sich einen Schnaps (aguardente) oder Espresso (café). Anschließend verlangt man sofort die Rechnung; für weitere Drinks wechselt man in eine Bar.

Beim Kaffee zum Frühstück handelt es sich oft um eine Mischung aus Bohnen- und Getreidekaffee, der durch die Beimischung von Zichorienpulver recht bitter wird. ›Richtigen‹ Kaffee trinken die Einheimischen eher zwischendurch in einer Bar, wo er aus der Espressomaschine kommt. Außer dem eigentlichen Espresso (café) kann man dort einen kleinen Milchkaffee in der Tasse (meia de leite), einen großen Milchkaffee im Glas (galão) oder einen großen schwarzen Kaffee (café americano) bestellen. Schwarzer Tee wird zwar auf São Miguel produziert, Hotels und Lokale verwenden aber meist importierte Teebeutel.

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