Portugal

Traumhafte Küsten, lebendige Städte, traditionsreiche Dörfer und urtümliche  Landschaften - das macht das sympathische Weinland Portugal am Atlantik aus.

Anreise

...mit dem Flugzeug

Es gibt in Portugal drei Flughäfen, die von ausländischen Gesellschaften direkt angeflogen werden: Lissabon, Porto und Faro. Die Flugzeit von Mitteleuropa aus beträgt etwa 3 Std. Die Ankunfts- und Abflugzeiten aller Flüge können bei der portugiesischen Flughafenverwaltung unter www.ana.pt abgerufen werden. Tägliche Verbindungen von Frankfurt, Hamburg und München nach Lissabon unterhalten Lufthansa (www.lufthansa.de) und die portugiesische TAP (www.flytap.com). Die Kranichlinie fliegt auch Porto und Faro an, bei rechtzeitiger Buchung oft günstiger als die ebenfalls Porto und Faro ansteuernden Charterflieger Air Berlin (www.airberlin.com, von zahlreichen Abflughäfen, aber häufig mit Umsteigen in Palma de Mallorca) und Ryan Air (www.ryanair.com). Die meisten Billigflugverbindungen stehen im Flugplan von Ryan Air (www.ryanair.com), allerdings nicht nach Lissabon, daneben fliegen Germanwings (www.germanwings.com) und easyJet (www.easyjet.com) von einzelnen deutschen Flughäfen aus Portugal an. Von Österreich fliegt Niki (www.flyniki.com, auch von Regionalflughäfen, gemeinsam mit Air Berlin), von Zürich aus Air Berlin und Swiss (www.swiss.com), von Basel aus easy Jet nach Portugal.

...vom Flughafen in die Stadt

Der Flughafen von Lissabon liegt nördlich des Zentrums. Der Flughafenbus Aero-Bus 91 fährt im 20-Minuten-Takt in die City; die Fahrt dauert etwa 30 Min. und kostet ca. 3,50 €. Die Metro (rote Linie) ist mit knapp 2 € etwas günstiger, dafür ist Umsteigen nötig, um ins historische Zentrum zu gelangen. Mit dem Taxi zahlt man inkl. Gepäckzuschlag 12–20 €. Auch der Flughafen von Porto liegt im Norden der Stadt, von dort gelangt man in ca. 30 Minuten mit der Metro ins Zentrum (Fahrpreis: ca. 1,90 €). Mit dem Taxi kostet die Strecke 25 €. Der Flughafen von Faro liegt südwestlich des Zentrums; mit Bus Nr. 14 und Nr. 16 gelangt man in 20 Min. in die Innenstadt; vom dort gelegenen Busbahnhof fahren Busse in alle größereren Urlaubsorte der Algarve.

...mit der Bahn

Die Bahn fährt umweltfreundlich, aber langsam und benötigt je nach Abfahrtsort und Zugwahl etwa 25 bis 40 Std. Fahrtzeit nach Portugal. Zwei Routen stehen zur Alternative, eine durchgehende Verbindung gibt es nicht. Aus dem Norden und Westen Deutschlands geht es nach Paris und von dort mit einer täglichen Direktverbindung über Hendaye im französischen Baskenland, San Sebastian und Salamanca nach Mittelportugal und Lissabon. Aus Ost- und Süddeutschland bzw. Österreich und der Schweiz empfiehlt sich die Fahrt über Lyon bzw. Genf nach Barcelona, Madrid und Lissabon. Der Normalpreis für eine einfache Fahrt beträgt mehr als 200 €, doch gibt es zahlreiche Ermäßigungen, über die die Reisecenter der Bahngesellschaften informieren. Die Buchung eines preisreduzierten Tickets über das Internet ist aufgrund der komplizierten Rabattsysteme in den verschiedenen Transitländern kaum möglich. Mitunter können sich auch für Erwachsende die Interrail-Angebote lohnen. Die Mitnahme von Fahrrädern in den Schnellzügen ist nicht möglich.

...mit dem Bus

Von vielen Städten in Deutschland und der Schweiz fahren komfortabel ausgestattete Linienbusse der zu den so genannten Eurolines zusammengeschlossenen Reisebüros in alle portugiesischen Regionen. Österreicher müssen in München oder Zürich umsteigen. Die Fahrtdauer liegt etwas unterhalb der Bahnverbindung, die Preise betragen etwa 300 € für Hin- und Rückfahrt, allerdings gibt es häufig Sonderangebote. Für Fahrplanauskunft und Ticketverkauf sind verantwortlich: Deutsche Touring: Tel. 069-79 03-501, www.touring.de (für Deutschland) Reisebüros Alsa+Eggmann: Tel. 0900 57 37 47, www.eurolines.ch (für die Schweiz) Internorte: Tel. 226 05 24 20, www.internorte.pt (für Portugal)

...mit dem Auto

Die Anreiserouten verlaufen fast parallel zu den Bahnstrecken: von Nord- und Westdeutschland über Paris nach Hendaye / Irún, von Südwestdeutschland über Lyon nach Barcelona, von Bayern, Österreich und der Schweiz über Genf nach Barcelona. Die Weiterfahrt in Spanien ist vom portugiesischen Zielort abhängig. Durch das Baskenland und über Salamanca geht es in den Norden Portugals, über Madrid in alle Regionen und entlang der spanischen Mittelmeerküste in den Süden. Die Distanz von München nach Lissabon beträgt etwa 2500 km. In der Schweiz wird eine Autobahnvignette benötigt, Autobahnen in Frankreich, Spanien und Portugal sind zumeist mautpflichtig, so dass die Fahrt per Pkw inkl. Benzinkosten die teuerste Anreisevariante darstellt. Sie lohnt sich nur für Wohnmobilfahrer und Langzeiturlauber. Einen Autoreisezug nach Portugal gibt es nicht.

Unterkunft

Hotels 

Portugal besitzt ein breites Hotelangebot. Staatlicherseits werden die Hotels mit bis zu fünf Sternen klassifiziert, wobei die Anzahl grundsätzlich auch der Qualität des Hauses entspricht. Ein gutes Mittelklassehotel meist mit Klimaanlage und Heizung besitzt drei bis vier Sterne, aber auch alle einfacheren Hotelzimmer sind mit Fernseher, Bad oder Dusche und WC ausgestattet. Seit dem Jahr 2011 sind die Unterteilungen in eine Pension, Residencial oder Albergaria offiziell abgeschafft. Allerdings können diese Begriffe als Anhang im Namen geführt werden. Eine Hotel-Pensão bietet mit Preisen ab 25 € die günstigsten Übernachtungsmöglichkeiten bei allerdings meist niedrigem Standard an. Eine Hotel-Residencial unterhält kein Restaurant.

Pousadas

Viele der früher staatlichen, inzwischen privat geführten etwa 38 Luxushotels liegen in landschaftlich reizvollen Gegenden oder historisch bedeutsamen Orten. Oft sind sie in majestätische Burgen und Klöster eingezogen, die von portugiesischen Stararchitekten elegant modernisiert wurden. Die stilvolle Innenausstattung wird noch heute königlichen Ansprüchen gerecht. Daneben gibt es neu gebaute, aber nicht weniger komfortable Pousadas. Für erlesene Gaumenfreuden sorgen regionale Spezialitäten in den angeschlossenen Restaurants. Die Preise für ein Doppelzimmer liegen zwischen 120 und 270 €, aber auf der Internetseite der Hotelkette www.pousadas.pt finden sich oft überraschende Angebote.

Herrenhäuser und Landgüter

Wer das Besondere liebt, kann sich auch für ein altes Landgut, einen herrlichen Familienpalast oder ein prachtvolles Herrenhaus entscheiden. Die in der Vereinigung ›Turismo no Espaço Rural‹ (TER, Urlaub im ländlichen Raum) zusammengeschlossenen Häuser zeichnen sich durch eine persönliche Gästebetreuung aus, da die Besitzer vor Ort wohnen und so die einzigartige Möglichkeit bieten, das Land und seine Bewohner kennenzulernen. Es gibt verschiedene Angebote, bei der Buchung sollte man auf das offizielle Zeichen ›TER‹ achten. Die luxuriöseste Variante sind die vornehmen Villen und Herrenhäuser der ›Turismo de Habitação‹ (TH).

Etwas rustikaler geht es bei den Casas do Campo (CC) zu, deren Landhäuser nicht ganz so vornehm sind, aber viel Flair und persönliche Atmosphäre bieten. Sie sind mancherorts mit Ferien auf dem Bauernhof vergleichbar. ›Turismo de Aldeia‹ (TA) bedeutet einen Zusammenschluss von mindestens fünf Häusern in einem historischen Dorf. Architektur und Einrichtung der größeren Landhotels ›Hotel Rural‹ (HR) sind liebevoll der jeweiligen Umgebung angepasst. Viele der Häuser sind Mitglied in den zentralen Reservierungsstellen Turihab und Center (Praça da República, 4990-062 Ponte de Lima, Tel. 258 74 16 72, Fax 258 74 14 44, www.turihab.ptwww.solaresdeportugal.pt und www.center.pt)

Ferienwohnungen und Privatzimmer

Urlaub in Ferienwohnungen ist in Portugal wenig verbreitet. Ein nennenswertes Angebot findet man nur in den Küstenorten v.a. der Algarve. Da die meisten Häuser nicht den Tourismusbehörden gemeldet sind, ist der Markt sehr unübersichtlich. Einige Tourismusämter stellen dennoch Adressenlisten zur Verfügung. Wer über das Internet mieten will, findet auf den Seiten der Suchmaschinen zahlreiche Anbieter.

Jugendherbergen

Die portugiesischen Jugendherbergen stehen altersunabhängig allen Besuchern offen. Voraussetzung ist ein Jugendherbergsausweis, den man im Heimatland oder in den portugiesischen Herbergen erwerben kann. Die meisten Herbergen liegen in touristisch interessanten Regionen und Städten, sind modernisiert und verfügen zusätzlich zu den Schlafsälen über Zweibett- und Familienzimmer. Die Preise pro Bett liegen zwischen 9 und 16 €, für ein Zweibettzimmer zwischen 28 und 48 €. Eine Attraktion ist die auf einem früheren Schulschiff  der Marine eingerichtete Jugendherberge Navio Gil Eannes in Viana do Castelo. Auskünfte erteilt die Reservierungszentrale Pousadas de Juventude, Rua Lúcio de Azevedo, 27, 1600-146 Lisboa, Tel. 707 20 30 30, http://microsites.juventude.gov.pt

Backpackerhostels

In den letzten Jahren sind in vielen großen Städten zahlreiche Unterkünfte entstanden, die sich eigentlich an Rucksacktouristen richten, von ihrer Qualität her aber durchaus auch für alle anderen Reisenden ohne allzu hohe Ansprüche eine Alternative darstellen. Die Preise bewegen sich allerdings kaum unter dem Niveau von Jugendherbergen oder einfachen Hotels. Gebucht werden können sie u.a. über www.hostelworld.com.

Campingplätze

Portugal verfügt über rund 200 Campingplätze, davon viele in Strandnähe. Nur in den nordöstlichen Landesteilen ist das Angebot spärlich. Viele Plätze verlangen die Vorlage eines nationalen oder  internationalen Campingausweises. In den Sommermonaten ist eine frühzeitige Reservierung ratsam. Entsprechend der Ausstattung und der angebotenen Serviceleistungen werden die Plätze in fünf Kategorien eingeteilt, wobei fünf Sterne den höchsten Standard versprechen. Die Preise liegen etwa zwischen 3 und 9 € pro Person und bis 15 € pro Zelt. Wildes Campen ist verboten. Einen umfassenden Überblick über alle Plätze gibt der Führer »Camping Portugal – Roteiro Campista«, der in den meisten Buchhandlungen erhältlich ist. Sehr detailliert und übersichtlich gestaltet ist die dazugehörige Website www.roteiro-campista.pt, die auch Buchungsformulare für die einzelnen Plätze enthält.

Pauschalangebote und andere Schnäppchen

An der Algarve und anderen hochtouristischen Gebieten kommen Pauschalangebote der Reiseveranstalter meist preisgünstiger als eine Reservierung desselben Hotels vor Ort. Höherwertige Unterkünfte locken vielfach mit eigenen lukrativen Internetangeboten oder sind über die deutschen Hotelbroker wie www.hrs.de oder www.expedia.de vorteilhaft zu buchen. Allerdings ist bei Schnäppchen zu berücksichtigen, dass man oft bezüglich der Lage, Größe oder Ausstattung weniger attraktive Zimmer erhält.

Reservierung empfohlen

Im Hochsommer empfiehlt sich nicht nur in den Badeorten am Meer, sondern auch in den Naturschutzgebieten im Landesinneren eine frühzeitige Reservierung der Unterkunft. Sehr eng wird es im portugiesischen Urlaubsmonat August, zu Silvester und an Ostern. In Lissabon und Porto bilden Frühjahr und Herbst die Hauptsaison, außerdem kann das Angebot während Großveranstaltungen und Messen knapp sein. Kurzfristige telefonische Reservierungen werden gerne entgegengenommen, viele Rezeptionisten sprechen englisch, deutsch nur wenige.

Ausgehen

Discos und Musikclubs

Junge Portugiesen sind Nachtschwärmer, besonders am Wochenende geht es in die Disco. Weltruf besitzt das Nightlife in Lissabon und Porto. ›Local heroes and international superstars‹ sorgen laut Werbetext für Stimmung im Indústria in Porto, während für das internationale Flair im Lissabonner Lux schon die Namen der Mitbesitzer Catherine Deneuve und John Malkovichsorgen. Portugals größte Disco Kadoc an der Algarve erblüht im Sommer. Aber auch so manches ›Provinznest‹ verbirgt ein Kleinod. So hat sich in Barcelos ein Diskothekenzentrum rund um den größten portugiesischen Houseclub entwickelt. Getanzt wird meist zwischen 0 und 6 Uhr, richtig los geht’s ab 3 oder 4 Uhr. Nicht abschrecken lassen sollte man sich vom angegebenen Mindestverzehr von manchmal über 100 €. Solche Summen gelten nur für Großereignisse und liegen im ›normalen‹ Discoalltag in durchaus bezahlbarem Rahmen. Auf eine längere Tradition kann die lebendige Jazzkultur zurückblicken, fast jede Studentenstadt beherbergt einen Club und attraktive Festivals locken die Konzertfreunde nach Lissabon, Estoril, Coimbra, Porto, Braga oder Guimarães.

Fadorestaurants

In schummrigen Lissabonner Kaschemmen wurde der Fado zuerst gesungen, doch bald schon fand er seinen Weg in Revuetheater und vornehme Restaurants. Auch heute gibt es die Wahl zwischen einer einfachen Pinte mit Sängern aus der Nachbarschaft oder den gehobenen Fadohäusern (casa do fado), in denen die Lieder professionell interpretiert werden. Meist beginnt das Programm gegen 21 Uhr und dauert auch schon mal bis nach Mitternacht. Zentren sind Lissabon und Coimbra.

Casinos

Für aufregende Urlaubsnächte an den Atlantikstränden wünschte sich die europäische High Society des frühen 20. Jh. Casinos von internationalem Niveau. Neben dem Glücksspiel werden in den Traditionshäusern in Póvoa de Varzim, Espinho, Figueira da Foz, Estoril, Praia da Rocha, Vilamoura und Monte Gordo auch Varietéshows und musikalische, literarische und künstlerische Events organisiert. Ganz modern und multifunktional wurde das neue Casino auf dem Lissabonner Weltausstellungsgelände gestaltet. Die Nacht dauert hier bis 3 oder 4 Uhr morgens. 

Einkaufen

Lebensmittel

Was gibt es schöneres als in einer Markthalle oder auf einem Bauernmarkt die frischen Waren direkt vom Erzeuger zu kaufen? In Portugal kann man diesem Vergnügen selbst in kleinen Ortschaften frönen. Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch werden unter lockendem Marktgeschrei ebenso feilgeboten wie regionale Spezialitäten: Mandel-/Feigenpaste an der Algarve, Schafskäse und Chouriço-Wurst im Alentejo, Blutwürste im hohen Norden. Auch Tante-Emma-Läden gibt es noch, allerdings scheint die Konkurrenz der großen Handelsketten übermächtig. In den beiden Supermarktketten Pingo Doce und Minipreço sind neben Lebensmitteln auch die Waren für den täglichen Bedarf erhältlich, während auch aus dem deutschsprachigem Raum bekannte Discounter preisgünstige Standardware anbieten. Die größte Vielfalt findet man in Einkaufszentren (centros comerciais), in denen die riesigen Geschäfte von Continente oder Jumbo auch Feinkost führen.

Souvenirs

Überall im Lande erzählen die angebotenen Handwerksprodukte von der Fingerfertigkeit der Produzenten. Weit verbreitet sind feine Klöppelwaren, aber auch auf uralten Webstühlen gefertigte Wolldecken und Flicken- teppiche. Schwarze Töpferwaren gibt es in Nordportugal, rotbraune im Süden. Dort werden zudem schon seit Jahrhunderten Körbe aus Palmblättern und Schilf geflochten und Puppen aus Stoffresten genäht. Ein schönes Mitbringsel sind antike oder moderne Azulejos, die ebenso wie Gebrauchskeramik in unterschiedlichsten Mustern und Farben handbemalt wurden. Ein kleines Schälchen für die Oliven wird bei jedem Essen zu Hause schöne Urlaubserinnerungen wecken. Und für eine Flasche besten Portweins oder hochwertigen Olivenöls sollte sich möglichst auch noch ein Plätzchen im Koffer finden. 

Musik

Eine dauerhafte musikalische Erinnerung an Portugal liefern CDs. »The Art of Amália Rodrigues« versammelt 18 unsterbliche Lieder der Grande Dame des Fado mit englischer Textübersetzung. Dulce Pontes versieht auf ihrer CD »Lágrimas« den Fado mit einem Touch von World Music. Die Aktualität des melancholischen  Gesangs stellt die junge Künstlerin Mariza auf der Live-DVD »Concerto em Lisboa« unter Beweis. Die digitalen Urlaubsbilder kann man zuhause mit den Instrumentalaufnahmen des Fadogitarristen Carlos Paredes untermalen, die er unter dem Titel »Guitarra« zusammengestellt hat. Liebhaber experimenteller Musik sollten die CD »Cor« der Jazzmusiker Maria João und Mário Laginha anhören. Portugiesische Rockmusik liefert bereits seit 1978 die Gruppe Xutos e Pontapés (Schläge und Fußtritte), deren Name den Stil eindeutig vorgibt, während sich die bedeutendsten Rap-Musiker Dealema und Sam the Kid nennen. 

Öffnungszeiten

Markthallen: Mo–Sa 8–13/14 Uhr, vereinzelt auch nachmittags und sonntags.

Traditionelle Geschäfte: Mo–Fr  9/10–13, 15–19 Uhr, oft auch durchgängig, Sa meist nur vormittags.

Supermärkte: Mo–Sa  8.30/9–20/21  Uhr, Pingo Doce tgl.

Große Supermärkte (am Stadtrand oder in den Einkaufszentren): tgl. 9–22/24 Uhr Einkaufszentren: tgl. 10–22/24 Uhr.

Reisewetter

Die verschiedenen Landesteile liegen in sehr unterschiedlichen Klimazonen, sodass Portugal je nach den gewünschten Urlaubsaktivitäten durchaus ganzjährig seine Reize entfaltet. Im Norden und in der Mitte unterliegt das Klima atlantischen und kontinentalen Einflüssen. Das Meer sorgt in den küstennahen Gegenden für milde Temperaturen und häufige Niederschläge, während es im Landesinneren zu heißen Sommern und kalten Wintern mit Minusgraden und Schneefällen kommt. Weiter im Süden wird es trocken-mediterran, auch hier sorgt der Atlantik für ausgeglichene Temperaturen in Küstennähe, im Landesinneren steigt das Thermometer im Sommer regelmäßig über 40 °C. Kultur- und Städtereisen sind im Frühling und Herbst am schönsten. Mit etwas Glück kann man aber auch im Winter die Nachmittagssonne in einem Straßencafé in Lissabon, Coimbra oder Évora genießen. In Porto und Umgebung fällt diese Jahreszeit allerdings überwiegend regnerisch und kühl aus.

Im Hochsommer fährt man am besten ans Meer, das im Norden durchschnittlich 19 °C erreicht, an der Algarve etwa 22 °C. Da der Atlantik also kühler ist als das Mittelmeer, beginnt die eigentliche Badesaison erst im Juni und endet im September oder Oktober. Aber auch dann sind die Strände nicht so überfüllt wie in anderen südlichen Ländern. Küstenwanderungen im nördlichen Portugal locken in dieser Jahreszeit die Freunde eines ungezähmten Meeres. Die ersten Blüten und die immergrünen Bäume erfreuen Naturfreunde  bereits im Winter, wenn in Mitteleuropa alles grau und kahl ist. Die bevorzugten Jahreszeiten für Wanderer sind Frühjahr und Herbst, im regenreichen Bergland des Nationalparks von Peneda-Gerês auch der Hochsommer.

Portugal: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 14
  2. Feb 16
  3. März 18
  4. April 19
  5. Mai 22
  6. Juni 25
  7. Juli 27
  8. Aug 28
  9. Sept 26
  10. Okt 22
  11. Nov 18
  12. Dez 15

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan 8
  2. Feb 9
  3. März 10
  4. April 11
  5. Mai 13
  6. Juni 16
  7. Juli 17
  8. Aug 18
  9. Sept 17
  10. Okt 15
  11. Nov 11
  12. Dez 9

Wassertemperaturen in °C

  1. Jan 14
  2. Feb 14
  3. März 14
  4. April 15
  5. Mai 16
  6. Juni 17
  7. Juli 18
  8. Aug 19
  9. Sept 19
  10. Okt 18
  11. Nov 16
  12. Dez 15

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 5
  2. Feb 5
  3. März 7
  4. April 8
  5. Mai 9
  6. Juni 10
  7. Juli 11
  8. Aug 11
  9. Sept 9
  10. Okt 7
  11. Nov 5
  12. Dez 5

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 11
  2. Feb 11
  3. März 8
  4. April 8
  5. Mai 6
  6. Juni 3
  7. Juli 1
  8. Aug 1
  9. Sept 4
  10. Okt 8
  11. Nov 10
  12. Dez 10

Gesundheit

Apotheken

Die mit einem grünen Kreuz gekennzeichneten, zahlreichen Apotheken (farmácias) sind werktags von 9–19 Uhr geöffnet (tlw. mit Mittagspause), samstags nur am Vormittag. Notapotheken (farmácias de serviço) sind die ganze Nacht und am Wochenende dienstbereit, bei ihnen ist das grüne Kreuz dann beleuchtet. Sie sind in den Tageszeitungen sowie auf Aushängen an den Eingängen aller farmácias mit Adresse aufgelistet. Von den ausgebildeten Apothekern wird man bei kleineren Gesundheitsproblemen fachkundig beraten und erhält die handelsüblichen Medikamente ohne Schwierigkeiten, aber oft unter anderem Namen und zu niedrigerem Preis. Homöopathische und pflanzliche Heilmittel sind allerdings weniger gebräuchlich und gehören in die Reiseapotheke.

Krankenversicherungsschutz und ärztliche Versorgung

Bei einem Unfall oder einer plötzlichen Erkrankung haben EU-Bürger und Schweizer denselben Anspruch auf öffentliche Gesundheitsversorgung wie die Portugiesen. Hierfür wird die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) benötigt, die von der heimischen Krankenkasse ausgestellt wird. Man muss diese mit dem Reisepass bzw. Personalausweis vorlegen und eine landesübliche geringe Selbstbeteiligung zahlen, um bei kleineren Notfällen in den Gesundheitszentren (centro de saúde) allgemeinmedizinisch oder pflegerisch versorgt zu werden. Gleiches gilt für die Notaufnahmen (urgências) der öffentlichen Krankenhäuser, an die man sich bei schweren Erkrankungen, Verletzungen, Verbrennungen, Vergiftungen o.ä. wenden sollte, denn nur dort behandeln Fachärzte.

In den öffentlichen Einrichtungen ist jedoch mit Wartezeiten zu rechnen. Diese kann man bei Privatärzten oder -kliniken zumeist umgehen, doch sind dortige Behandlungen grundsätzlich direkt vor Ort zu bezahlen. Selbiges gilt für zahnärztliche Behandlungen, die nicht vom öffentlichen Gesundheitssystem getragen werden. Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung ist für diese Fälle dringend empfohlen. Deutschsprachige Ärzte haben sich an der Algarve und in wenigen Großstädten niedergelassen. Adressenlisten erhält man bei den Botschaften und Konsulaten.

Sicherheit

Diebstahl

Portugal gilt als relativ sicher, ist jedoch keine kriminalitätsfreie Zone. Schützen muss man sich v.a. vor Trickdiebstahl in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Großstädte. Drängeln und Stoßen, aber auch eine besonders freundliche Hilfe beim Einsteigen dienen gerne als Ablenkungsmanöver bei Diebstählen. In touristisch belebten Cafés oder Restaurants sollte man die Handtasche nicht einfach auf den Tisch legen, sondern lieber am Stuhlbein sichern. Wertsachen und Ausweisdokumente gehören besser in den Hotelsafe und Geld befindet sich geschützter in einer Bauchtasche oder einem Brustbeutel am Körper. Auf keinen Fall gehört die Geldbörse in den Rucksack auf dem Rücken.

Sollte es doch zu einem Diebstahl oder anderen Schadensfall kommen, muss man diesen umgehend der Polícia de Segurança Pública (PSP) melden. Eine Anzeige (declara-ção) ist Voraussetzung für die ggf. notwendige Wiederbeschaffung der Dokumente bzw. für die Ersatzleistung durch eine Versicherung. In großen Städten befinden sich Sonderdienststellen für Touristen in der Nachbarschaft der Touristenämter. Die dortigen Polizisten sprechen mehrere Fremdsprachen und helfen auch mit den Adressen der öffentlichen Fundbüros, wo oftmals der gestohlene Geldbeutel mit den Dokumenten und nur erleichtert um das Bargeld wieder auftaucht. In Lissabon ist das Fundbüro Secção de Achados an den Werktagen erreichbar unter Tel. 218 53 54 03.

Frauen allein unterwegs

Portugal nennt sich gerne das Land der sanften Umgangsformen (brandes costumes), die insbesondere den männlichen Teil seiner Bewohner deutlich von anderen Südländern unterscheiden. Zwar ist auch den portugiesischen Männern aufgrund der vorherrschenden katholisch-patriarchalen Erziehung ein gewisses Machotum nicht abzusprechen, doch wird dies stärker in der Familie als im öffentlichen Raum ausgelebt. Anders als in Spanien oder Italien wird eine alleinreisende Frau ihren Urlaub in Portugal in der Regel ohne Aufdringlichkeiten oder Anmache auf der Straße verleben und auch in der Gaststätte mit der gleichen Aufmerksamkeit bedient werden wie die übrigen Gäste. Auch Portugiesinnen nehmen ihr Restaurantessen mitunter alleine zu sich. Allerdings kann es vorkommen, dass alleinreisende Frauen in abgelegenen ländlichen Regionen neugierig beäugt werden, was aber keine unangenehmen Konsequenzen nach sich zieht.

Wichtige Notrufnummern

Die kostenlose Notrufnummer für Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr lautet im Festnetz und Mobilfunk Tel. 112 und ist rund um die Uhr erreichbar. Hilfe bei Vergiftungen wird unter Tel. 808 25 01 43 zum Ortstarif geleistet. Englisch wird in der Regel verstanden, oft auch Französisch oder Spanisch, selten jedoch Deutsch.

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft: Campo dos Mártires da Pátria 38, 1169-043 Lisboa, Tel. 218 81 92 10, Fax 218 85 38 46, www.lissabon.diplo.de

Österreichische Botschaft: Avenida Infante Santo 43, 4. Stock, 1399-046 Lisboa, Tel. 213 94 39 00, Fax 213 95 82 24, www.bmeia.gv.at/botschaft/lissabon.html

Schweizer Botschaft: Travessa do Jardim 17, 1350-185 Lisboa, Tel. 213 94 40 90, Fax 213 95 59 45 www.eda.admin.ch/lisbon

 

Essen und Trinken

Obwohl Portugiesen einst den Gewürzhandel beherrschten, würzen sie selbst sehr zurückhaltend, um den Eigengeschmack der Speisen zu betonen. Ausnahmen sind das reichlich verwendete Koriandergrün, Knoblauch und die rote Paprikaschote piri-piri. ›Ehrliche Küche‹ nennen die Köche ihre Art der Zubereitung, die auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet. Einfach spektakulär ist der unverfälschte Geschmack eines über Holzkohle gegrillten Fisches an der Küste, das Landesinnere bietet dagegen kräftige Fleischgerichte und Stockfisch steht auf den Speisekarten im ganzen Land.

Restaurants

An fast jeder Straßenecke und in jedem Dorf gibt es einfache Gaststätten. Eine Besonderheit sind die Pastelarias. Diese größeren Cafés verwandeln sich pünktlich um 12.30 Uhr in einfache Kantinen, in denen man eine Gemüsesuppe am Tresen löffelt oder für gerade mal 5 € ein einfaches Tagesgericht bekommt. Für den Preis wird gute Hausmannskost gereicht. Churrasqueiras sind Grillrestaurants, marisqueiras haben sich auf Meeresfrüchte spezialisiert, während in den cervejarias zu Schnitzel und Garnelen reichlich Bier getrunken wird. Immer stärkeren Zuspruch finden neue Restaurants mit ambitionierter portugiesischer Küche, in denen junge Köche erstaunliche Gerichte aus traditionellen Zutaten zaubern.

Wer einmal über den portugiesischen Tellerrand schauen möchte, findet in den Großstädten zahlreiche afrikanische, indische und brasilianische Restaurants, die Gerichte der ehemaligen Kolonien auf den Tisch bringen. Viele Gaststätten führen ein Touristenmenü auf der Speisekarte, das zumeist aber kaum Einsparung bedeutet und nur selten kulinarische Spezialitäten verspricht. In einfachen Lokalen werden frisch zubereitete Tagesgerichte auf einer Karte gelistet, allerdings nur auf Portugiesisch. Grundsätzlich für zwei Esser gedacht sind die Hauptgerichte in Nordportugal, man kann sie sich teilen oder die meiadose bestellen. Beilagen, Service und Steuern sind im Preis inbegriffen, Trinkgeld geht extra. Die Essenszeiten entsprechen den mitteleuropäischen, sonntags bleiben viele Restaurants geschlossen.

Cafés

Cafés sind für die Portugiesen wie eine zweite Heimat. Der regelmäßig getrunkene kleine Kaffee cafezinho, an der Algarve auch bica genannt, bestimmt den Lebensrhythmus. Kaffee wurde und wird meist aus der früheren Kolonie Brasilien importiert. Neben dem kurzen Schwarzen, dem portugiesischen Pendant zum italienischen Espresso, trinken die Portugiesen gerne einen galão mit viel  Milch aus einem hohe Glas und  den Milchkaffee café com leite oder meia de leite mit mehr Kaffee. Tee (chá) führt hingegen ein Mauerblümchendasein, obwohl es die portugiesischen Seefahrer waren, die dieses Getränk aus Indien einst nach Europa brachten und die portugiesische Prinzessin Catarina de Bragança den 5-o-clock-tea am englischen Hof einführte.

Die portugiesische Küche

Vorspeisen und Suppen

Der Portugiese beginnt sein Essen mit petiscos, Appetithappen, die unaufgefordert auf den Tisch gestellt und später berechnet werden. Diese können von Brot, Butter, Oliven über Käse, Fischpaste und Räucherwurst bis zu Garnelen reichen. Danach folgt bei großem Hunger eine meist auf Gemüsebasis zubereitete sämige Suppe (sopa de legumes). Spezialität ist die caldo verde. Weitere Nationalsuppen sind die sopa de marisco aus Meeresfrüchten und die klare Hühnerbrühe canja.

Fisch und Meeresfrüchte

Seebrassen wie dourada, sargo, pargo und besugo, außerdem Wolfsbarsch (robalo), Silberbarsch (cherne),  Degenfisch (peixe espada), Seezunge (linguado) und Rotbarbe (salmonete) kommen in vielen Strandlokalen vom Fischerboot direkt auf den Grill oder werden in anspruchsvollen Restaurants im Salz- oder Brotmantel gebacken. Berechnet wird nach Gewicht. Ein Kilogramm kostet zwischen 30 und 65 €, die Beilagen sind im Preis eingeschlossen. Vielfalt herrscht beim Angebot an Krustentieren und Muscheln. Alleine 65 verschie- dene Arten von Garnelen (camarões) sind bekannt.

Eintöpfe 

In armen Zeiten bildeten bescheidene Eintopfgerichte die Grundlage der Ernährung. Verfeinert tauchen sie inzwischen wieder auf den Speisekarten auf. Hoch gerühmt wird die traditionelle cataplana. Die caldeirada ist eine Art Fisch- oder seltener Fleischragout, für das jede Region eigene Rezepte hervorbringt, wohingegen der Reiseintopf arroz de marisco besonders an der Algarve goutiert wird.

Süßes zum Nachtisch

Für viele Portugiesen ist der Nachtisch der wichtigste Teil eines Mahls. Zum Standard gehören der  Karamellpudding pudim flan, Milchreis arroz doce, der karamellisierte Eier-Milch-Pudding leite creme, der kalte Bratapfel maça assada und die mousse de chocolate, die süßer und flüssiger ist als ihr französisches Pendant. Ausnehmend süß ist die köstliche Kalorienbombe toucinho do céu (Himmelsspeck). Für Kalorienbewusste empfiehlt sich der aus frischen Früchten zubereitete Obstsalat salada de frutas oder die in Port- und Rotwein eingelegten ›besoffenen Birnen‹ pêras bêbedas. Im ganzen Lande beliebt sind die mit Sah- nepudding gefüllten Blätterteigtaschen pastéis de natas, die mit Zimt bestreut noch besser schmecken.

Getränke

Das Lieblingsgetränk der Portugiesen ist der edle Wein, der in den 29 anerkannten Qualitätsweinregionen Portugals angebaut wird. Nur in wenigen Restaurants werden offene Weine angeboten, doch die Preise für einen Flaschenwein beginnen selbst in besseren Lokalen schon bei 10 €, in einfachen Gaststätten liegen sie bei 5 bis 8 €. Die angesehensten Weine werden in Nord- und Mittelportugal gekeltert. Doch im ausgewiesenen Weinland Portugal kommen auch Biertrinker auf ihre Kosten, denn das portugiesische Bier (cerveja) ist keinesfalls zu verachten. Sagres und Superbock sind die großen Marken, wobei die letztere Bezeichnung nicht die Sorte, sondern den Firmennamen benennt. Wer Fassbier bevorzugt, muss ein imperial bestellen. Weit verbreitet ist alkoholfreies Bier (cerveja sem ál- cool).

 

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