Über 300 Wissenschaftler haben fünf Jahre lang die beiden Gebirge Himalaya und Hindukush genauer unter die Lupe genommen, insbesondere unter dem Aspekt des Klimawandels. Der Auftrag des International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD) hat allerdings wenig Erfreuliches hervorgebracht. Selbst bei einer schon fast unrealistischen Einhaltung der 1,5-Grad-Celsius-Grenze bezüglich des globalen Temperaturanstiegs würde ein Drittel aller Gletscher im Himalaya und im Hindukush bis 2100 abschmelzen. Geht man von einem allgemeinen Temperaturanstieg von fünf Grad aus, werden sogar zwei Drittel aller Gletscher in Wasser verwandelt.
Die Folgen für die sehr armen Länder (Afghanistan, Pakistan, Indien, China, Nepal, Bhutan, Myanmar) fangen beim ausbleibendem Expeditionstourismus an und reichen bis zur völlig veränderten Nahrungsmittel- und Energieproduktion. Der prognostizierte Rückgang der Vor-Monsun-Wassermenge in den Flüssen würde dem bereits bestehenden Problem der Unterernährung weiter den Weg bereiten. Existenzielle Bedrohungen können auch schnell zu Konflikten zwischen den einzelnen Regionen führen.
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von Solveig Michelsen