Dass hier die Athener Akropolis inspirierend wirkte, fällt jedem Besucher sofort auf. Mächtig thronen die wuchtigen Bauwerke wie Tempelanlagen der Antike über dem Platz. Um die Wirkung der weiß leuchtenden Gebäude noch zu verstärken, griff der Architekt tief in seine Trickkiste. Der Königsplatz ist nicht eben, sondern fällt von den Gebäuden am Rand über die Rasenflächen zur zentralen Straße hin leicht ab. Diese geringe Neigung genügt, um den Eindruck von antiken Tempelanlagen zu erzeugen, die stets auf Hügeln errichtet wurden. Als König Ludwig I. im 19. Jh. die Gestaltung in Auftrag gab, sollte der Platz keinem bestimmten Zweck dienen, sondern der Ästhetik der Antike nacheifern. Während des Naziregimes ließ Hitler den Platz in eine graue Steinwüste verwandeln, gewaltige Granitplatten bedeckten jegliches Grün. 1988 erst wurde der Königsplatz, soweit möglich, wieder in seinen Urzustand von Beginn des 19. Jhs zurückversetzt. Heute finden hier alljährlich zahlreiche Konzerte statt sowie das Kino Open Air.