Im Dschungel der Angebote

Kreuzfahrtschiff: Bug
Schiffsbug, Quelle: © iStockphoto/directorspence

Kreuzfahrten sind nicht mehr nur eine Reiseform für ältere Semester. Viele Anbieter haben sich mittlerweile auf ein zum Teil deutlich jüngeres Publikum eingestellt. Im Dschungel des größer werdenden Angebots ist Orientierung angebracht. 

Klassische Kreuzfahrt oder lieber eine Studienreise?

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Anbieter von Kreuzfahrten auf die differenzierten Wünsche ihrer Kunden eingestellt. Die klassische Kreuzfahrt zieht auch weiterhin eine etwas ältere Klientel an. Dabei stehen gehobener Stil, Ruhe und die langsame Fortbewegung an an erster Stelle. Norwegen mit seiner alten Postschiffroute und die große karibische Kreuzfahrt, bei der die Westindischen Inseln angesteuert werden, vertreten diese Art des Reisens.

Zunehmend haben sich Themenkreuzfahrten etabliert, die die Reise unter ein Motto stellen: Sport, Literatur oder Musik, aber auch kulinarische Genüsse können Ziele und Inhalte der Reise prägen. Dazu gehört auch die klassische Studienkreuzfahrt, die sich in erster Linie an (kunst-)historischen Aspekten orientiert.

Darüber hinaus sind heute Massenkreuzfahrten auf riesigen Schiffen ein großer Erfolg für die Anbieter. Mit mehr als 2000 Passagieren ziehen die schwimmenden All-Inclusive-Hotels mit hohem Unterhaltungs- und Freizeitwert vor allem ein jüngeres Publikum an. Zahlreiche Bars, Sporteinrichtungen, Restaurants und Diskos animieren die Gäste dabei zum Abschalten.

Leistungen und Service unterscheiden sich oft sehr

Vor der Buchung einer Kreuzfahrt sollten sie sich also Gedanken über die Art der Reise zu machen. Ein Blick in die Prospekte und auf die Größe der Schiffe hilft, um sich eine Vorstellung vom Grad der Ruhe oder Feierlaune zu machen. Und der Grundriss des Kreuzers ist für die Wahl der Kabinen hilfreich: Innenkabinen ohne Fenster oder Kabinen mit einem Bullauge sind günstiger als Außenkabinen mit Balkon.

Zudem lohnt sich eine genaue Betrachtung der das Angebot umfassenden Leistungen: Unterkunft, Speisen und alkoholfreie Getränke sind meist inbegriffen, aber Trinkgelder, alkoholische Getränke, Hafengebühren, An- und Abreise, Landgänge und Wellnessangebote gehören nicht automatisch dazu. Und natürlich schlagen sich die Qualität des Services und der Zustand des Schiffes auf den Preis der Reise nieder. So haben Billigangebote oft zur Folge, dass der Reisende Abstriche in Kauf nehmen muss.

Auch wenn sich das Kreuzfahrt-Publikum im Laufe der Jahre gewandelt hat, so ist eine gewisse Etikette weiterhin auf vielen Reisen Standard. Auf den traditionellen Touren sind in den Restaurants kurze Hosen und Bikinis oft verpöhnt – Smoking, Abendkleid, zumindest jedoch Dinnerjackett und lange Hose sind unumgänglich. Und auch der höfliche Umgang mit den anderen Reisenden und dem Servicepersonal ist jederzeit geboten – auch wenn es auf See einmal hoch her geht.

Die großen Kreuzfahrtschiffe der Gegenwart sind mit Stabilisatoren ausgerüstet, um den Seegang ausgleichen. Wer dennoch befürchtet seekrank zu werden, sollte sich im Vorfeld mit Medikamenten oder Druckpunkt-Armbändern ausstatten, denn selbst wenn größere Schiffe einen Arzt an Bord haben, so kann doch die Behandlung gegen Seekrankheit einiges kosten.

Von Stephan Martin Meyer

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