Reisende aus Deutschland und Österreich benötigen zur Einreise nach Korsika einen gültigen Personalausweis oder Reisepass, Schweizer die Identitätskarte.
...Mit dem Flugzeug
Auf Korsika gibt es vier Flughäfen: Aéroport de Campo dell’Oro bei Ajaccio (Tel. 04 95 23 56 56, www.ajaccio-sud corse.cci.fr), Bastia-Poretta im Nordosten (Tel. 04 95 54 54 54, www.bastia.aeroport.fr), Sainte-Cathérine bei Calvi (Tel. 04 95 65 88 88, www.calvi.aero port.fr) und Figari-Sud Corse (Tel. 04 95 71 10 10, ww.figari.aeroport.fr). Es gibt keine direkten Linienverbindungen nach Korsika. Aus Deutschland starten die Flüge ganzjährig ab Frankfurt/ Main, Hamburg und Düsseldorf über Nizza, Lyon, Marseille oder Paris (www.airfrance.com, www.lufhansa.de). Aus Sion in der Schweiz fliegt Air Glaciers (www.air-glaciers.ch) nach Calvi und Figari. Von April bis Oktober gibt es Charterdirektflüge (www.intersky.biz, www.germanwings, www. easyjet.ch, www.tuifly.com). In Ajaccio und Bastia verkehren regelmäßig Flughafenbusse. Das Unternehmen Rossi (Tel. 04 95 71 00 11) bietet von Figari einen Shuttleservice nach Bonifacio und Porto-Vecchio an.
...Mit der Bahn
Die Anfahrt mit der Bahn ist lang und teuer. Da die Ankunftszeiten der Züge nicht auf die Fährzeiten abgestimmt sind, entstehen häufig längere Wartezeiten. Die einzige Verbindung mit dem Autoreisezug besteht im Sommer von Hamburg über Düsseldorf nach Alexandria. Von dort muss man weiter zum Fährhafen fahren. Auskünfte bietet www.bahn.de.
...Mit dem Auto
Die Anreise mit dem eigenen Auto lohnt sich bei einem mehrwöchigen Aufenthalt auf Korsika, da das öffentliche Verkehrsnetz schlecht ausgebaut ist. Frankreich, Italien, Österreich und die Schweiz erheben Autobahngebühren. Vignetten und die in Italien als Alternative zur Barzahlung zu benutzende Viacard gibt es bei den Automobilklubs. Preisinformationen sind im Internet unter www.autostrade.it, www.autoroutes.fr, www.oeamtc.at und www.autobahnen.ch erhältlich.
...Mit dem Schiff
Frankreich bietet Schiffsverbindungen nach Korsika von Marseille, Nizza und Toulon an. Aus Italien starten Fähren von Savona, Genua, Livorno und Piombino. Sie laufen verschiedene Häfen auf der ganzen Insel an. Die Dauer der Überfahrt variiert je nach Entfernung und Fährtyp zwischen zwei bis sechs Stunden. Der Komfort zwischen den unten genannten Reedereien ist ähnlich. Am günstigsten bucht man im Internet bei vorherigem Preisvergleich. Corsica Ferries: Tel. 0180 500 04 83, www.corsica-ferries.de; Moby Lines: Tel. 0611 140 20, www.mobylines.de; S.N.C.M.: Tel. 06196 77 30 60, www.sncm.fr. Eine Übersicht über günstige Fährverbindungen findet man auch unter www.ocean24.de.
Regelrechte Bettenburgen, wo sich ein Hotelbunker an den nächsten reiht, gibt es zum Glück auf Korsika noch nicht. Mit 400 Hotels, 190 Zeltplätzen, 37 Feriendörfern und vielen Ferienwohnungen bietet Korsika Unterkünfte für jeden Geldbeutel und befriedigt dabei jedes Anspruchsniveau. Es gelten auf Korsika verschiedene Preiskategorien, meist für Neben- und Hauptsaison (NS/HS). Hotels unterscheiden bis zu vier Preisperioden: April/Mai, Juni/September, Juli und August. Atout France und die ansässigen Fremdenverkehrsämter bieten kostenlose Verzeichnisse über Unterkünfte und Campingplätze an.
Hotels
Die Hotels der Insel, davon viele familiär geführt mit kaum mehr als 20 Zimmern, verteilen sich auf die Orte Ajaccio, Bastia, die Touristenorte an der Küste und Corte. In den kleinen Dörfern gibt es wenig Übernachtungsmöglichkeiten. Besonders in der Zeit von Juni bis Mitte September ist das Zimmerangebot schnell ausgeschöpft. In dieser Zeit sollte man frühzeitig reservieren. Die Zimmerpreise im August können bis zu dreimal so hoch sein wie im Mai. Außerhalb der Hauptsaison findet man verhältnismäßig leicht ein Zimmer zu deutlich günstigeren Preisen. Es lohnt sich, auch bei nur einer Übernachtung nach der Halbpension (demi pension) zu fragen, da man so bis zu 15 % sparen kann. Wer länger als eine Woche bleibt oder in der Nebensaison reist, kann bei Halbpension einen guten Preisnachlass (réduction) aushandeln. Für ein Einzelzimmer zahlt man nur geringfügig weniger als für ein Doppelzimmer und für zwei getrennte Betten oder Zustellbetten einen kleinen Aufschlag. Viele Hotels haben im Winter bis kurz vor Ostern geschlossen. Das Reservierungsbüro von Destination Corse (Quartier de la Gare, 20250 Corte, Tel. 04 95 45 21 65, www. destination-corse.com) verfügt über eine große Auswahl guter Hotels auch in letzter Minute.
Feriendörfer und -häuser
Vielfältig ist das Angebot an résidences und villages de vacances (Ferienhotels und -dörfer, die wochenweise gebucht werden) mit Zimmern, Apartments, Studios oder sogenannten ›Minivillas‹ auf weitläufigem Gelände mit Swimmingpool und diversen Sport- und Freizeitplätzen, häufig mit Ausflugs und Kinderprogramm. Am günstigsten sind vor Ort bereitgestellte Zelte oder Holzhütten mit Kochgelegenheit und Gemeinschaftswaschhäusern. Weitere Informationen unter www.feriendorfcluburlaub.com. Das Angebot an Ferienhäusern ist vielfältig und wächst ständig. In der Hauptsaison muss man mit mind. 600 € pro Woche rechnen, die Skala ist nach oben offen. Einen guten Überblick verschafft www.corsica-net.com.
Ländliches Wohnen
Gîtes Ruraux sind Ferienwohnungen oder -häuser in einem ländlichen Umfeld, die meist einem Bauernhof angeschlossen sind. Die Ähren der Kategorien eins bis drei informieren über den Komfort. Auskünfte über alle angeschlossenen Bauernhöfe, die teilweise Übernachtung, Camping, Reiterhof, Entdeckungsbauernhof mit Verkostung und Produkte anbieten, gibt die Broschüre »Bienvenue à la Ferme en Corse« oder www.bienvenuealaferme-corse.com. Die Broschüre »Gîtes de France« informiert über ländliche Unterkünfte für 4–6 Pers. zu ca. 400 €/ Woche ab samstags. Gîtes de France Corse, 77, cours Napoléon, 20000 Ajaccio, Tel. 04 95 10 06 14, accueil@ gites-corsica.com, www.gites-corsica. com. Sparangebote unter www.2000 weekends.com. Die ländlichen Herbergen an den Wanderwegen, gîtes d’étape, im Inselinneren stehen nicht nur Wanderern, sondern auch Rad- und Autofahrern offen. Geschlafen wird in 4- bis 8-Bett- Zimmern, wahlweise mit Abendbrot oder Frühstück zu günstigen Preisen. Einige Hütten bieten Zeltmöglichkeiten an. Noch einfachere Selbstversorgerhütten mit Kochgelegenheit sind die refuges. Infos gibt es unter www.gitesrefuges.com und www.parc-naturelcorse.com.
Chambres d’Hôtes
diese Gästezimmer für 50–70 €/Nacht inkl. Frühstück eignen sich für diejenigen, die nicht lange an einem Ort bleiben und die Insel erkunden möchten. Viele chambre d’ hôtes sind bei »Gîtes de France« aufgeführt. Für Korsika kann man sich darüber hinaus bei Association de Gîtes et de Chambres d’Hôtes Indépendants informieren (Tel. 04 95 58 19 55, www.hebergement-corse.com).
Camping
Das Klima, die Landschaft und der Preis für eine Übernachtung (ab ca. 17 € für 2 Pers. mit Zelt und Auto) sprechen durchaus für einen Campingurlaub auf Korsika. 90 % der Plätze liegen in Küstennähe. Sie sind gut geführt, sauber und bieten einen Lebensmittelladen sowie auf vielen Plätzen einen morgendlichen Bäckerdienst. Plätze mit der Bezeichnung A.N.C. (Aire Naturelle de Camping) sind Naturcampingplätze, dahinter verbirgt sich ganz einfach eine Wiese mit Waschhaus. Die Bezeichnung C. F. (Camping à la Ferme) steht für den Anschluss an einen Bauernhof. Die Anzahl der Sterne (max. vier) lässt lediglich auf den Komfort des Campingplatzes schließen, jedoch nicht auf die Schönheit seiner Lage. Das Gros der Zeltplätze ist von Mai bis Oktober geöffnet mit zwei Preisstufen: dem günstigeren für die Nebensaison von April bis Anfang/Mitte Juni und ab Anfang/Mitte September sowie dem teureren für die Hauptsaison von Juni bis August. Wildes Campen, das einst als Inbegriff von Romantik auf Korsika galt, ist auf der ganzen Insel streng verboten. Infos dazu unter www.campingcorse.com oder www.campingfrance.com.
Jugendunterkünfte
Das Angebot an Jugendunterkünften ist sehr begrenzt: in Calvi, Tel. 04 95 65 14 16, www.clajsud.fr, und in Galéria, Tel. 04 95 62 00 46. Die Unterkünfte sind im Winter geschlossen. Öffnungszeiten jeweils erfragen.
Klöster
Ein idealer Ort, um zur Ruhe zu kommen und zu sich selbst zu finden, ist die günstige Übernachtung in einfachen Zimmern im Kloster. Dafür muss man noch nicht einmal dem strengen Klosterleben folgen, sondern lediglich die allgemeine Ruhe wahren und sich vor seiner Ankunft telefonisch nach einem freien Bett erkundigen. Kloster Tuani, Belgodère, Tel. 04 95 61 07 43, www.couventdetuani.com; Kloster Saint-François, Calacuccia, Tel. 04 95 48 00 11; Kloster Marcasso, Cateri, Tel. 04 95 61 70 21, marcassu@ notredamedesperance.com; Kloster Saint-Dominique, Corbara, Tel. 04 95 60 06 73; Franziskanerkloster Saint Damien, Sartène, Tel. 04 95 77 06 45; Kloster Saint François Pères Oblats, Vico, Tel. 04 95 26 83 83.
Nützliche Internetadressen
www.clevacances-haute-corse.com: Vermietung möblierter Ferienwohnungen in Nordkorsika. Die fünf Schlüssel, die vergeben werden, stehen für die Kategorie.
www.locationscorse.net: Anbieter von Häusern oder Apartments auf der ganzen Insel zu erschwinglichen Preisen.
www.interchalet.com: Universalanbieter von Ferienhäusern auch auf Korsika.
www.eurocampings.fr: Informationen zu Campingplätzen.
Allein wegen des Nachtlebens reist niemand nach Korsika. Doch wer hier Urlaub macht, nimmt gern etwas davon mit. Die großen Diskotheken Via Notte in Porto-Vecchio, L’Acapulco in Calvi oder La Conca d’Oru bei Saint-Florent ziehen viele Partygänger an. Sie bieten ihren Gästen jeweils mehrere Tanzflächen und Lasershows teils im Freien. Die Bässe drummen hier von Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden.
Ajaccio und Bastia liefern sich in den Sommermonaten beim Straßenunterhaltungsprogramm ein heißes Rennen. Kulturell locken Freiluftkonzerte mit korsischer Musik. Viele Urlaubsorte bieten auch Freilichtkino – die Filme laufen allerdings fast ausschließlich in französischer Sprache.
Dorffeste – Feiern wie die Korsen
Wer das wirkliche korsische Feiern erleben möchte, sollte ein Dorffest (soirée oder fête de village) in den Bergen besuchen, sich unter die Korsen mischen und einfach das bunte Treiben genießen. Teilweise wird nur die Dorfstraße abgesperrt, eine Theke, Biertische mit Bierbänken aufgestellt und Musik aufgelegt. Spot an! Jung und Alt schwatzen, feiern und tanzen zusammen bis tief in die Nacht. Das ist Korsika! Für diese Art der Feste wird häufig mit Plakaten an den Laternen oder an den Eingängen der Supermärkte geworben.
Souvenirs
Das korsische Kunsthandwerk liefert u.a. mit Bruyèrepfeifen, Schmuck, Textil-, Töpfer- und Korbwaren herrliche Erinnerungsstücke. Die Broschüre »L’Ar te di l’Artigiani« vom Syndicat des Métiers d’Art de Corse stellt das Angebot ausführlich vor. Kulinarische Köstlichkeiten wie Käse, Schinken, Wurst, Honig, Wein, Likör und Olivenöl rufen Erinnerungen an die schmackhafte korsische Küche hervor, wenn man am heimischen Esstisch vom letzten Urlaub auf Korsika träumt.
Märkte
Über das Jahr verteilt finden auf der Insel zahlreiche Märkte für regionale Produkte aus Handwerk und Landwirtschaft statt. So dreht sich beispielsweise Mitte Februar auf dem Markt A Tumbera am Pass Saint-Roch bei Renno alles um das korsische Schwein und daraus hergestellte Gaumenfreuden. Der Weinmarkt Fiera di u Vinu in Luri lockt am ersten Juliwochenende Winzer und Besucher ans Cap Corse. Mit einer Mischung aus Information, Unterhaltung, Spielen und Verkauf machen die Orte durch ihre Märkte auf sich aufmerksam und pflegen alte Traditionen.
Kulinarisches Shopping
Man kann die Köstlichkeiten, die man sich in den Restaurants auf der Zunge zergehen lässt, auch für zu Hause mitnehmen. Sei es der kräftige goldbraune bis dunkle Honig, der auch als Honigessig oder Met bekömmlich ist. Oder seien es die Kekse canistrelli mit Anis-, Mandel- und Weißweingeschmack, das naturbelassene Olivenöl, der korsische Käse, die Wurstwaren, die mediterranen Konfitüren in den Geschmacksrichtungen Kastanie, Clementine, Feige-Nuss oder Feige-Birne. Auch die aus Garten- und Macchiafrüchten angesetzten Liköre und gebrannten Schnäpse sind schöne kulinarische Andenken für daheim. Alle diese typisch korsischen Produkte (produit corse) gibt es auch im Supermarkt. Kaufen kann man sie jedoch am besten direkt beim Erzeuger oder auf den saisonalen Bauernmärkten.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten differieren je nach Saison.. In der Siesta (12–14 oder 14.30 Uhr) sind die Geschäfte oft geschlossen. Wichtig: Fallen offizielle Feiertage auf einen Dienstag oder Donnerstag, sind an den sogenannten Brückentagen Montag oder Freitag die meisten Banken und Geschäfte geschlossen: Banken: Mo–Fr 9–12, 14–16 Uhr. Geschäfte: Die großen Geschäfte in den Städten und die großen Supermärkte haben in der Regel Mo–Sa 9–19/20 Uhr geöffnet. Im Juli/Aug. stehen die Einkaufstore sieben Tage die Woche durchgehend offen. Kleinere Geschäfte schließen meist dann, wenn keine Kundschaft mehr im Geschäft ist. Post: Mo–Fr 9–17, Sa 9–12 Uhr, teilweise Siesta von 12–14 Uhr.
Auf Korsika herrscht bis zu einer Höhe von 500 m das typisch mäßige Mittelmeerklima – heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter. Die Temperaturen liegen im Januar und Februar bei 13 °C, im Juli und August ist bei über 35 °C schönes Wetter garantiert. Ideal fürs Badevergnügen! Paradoxerweise kann es im Norden am Cap Corse heißer sein als im südlich gelegenen Bonifacio. Das gebirgige Inselinnere richtet sich nicht nach dem mäßigen Mittelmeerklima. Mit steigender Höhe fallen die Temperaturen, die Nächte sind auch im Sommer eher kühl. Grundsätzlich ist es im Gebirge regenreicher und unbeständiger als an den Küsten. Wetterstürze und plötzliche Gewitter sind keine Seltenheit. Die Temperatur des Meeres liegt im Sommer bei 25 °C, an manchen Buchten erreicht es Badewannentemperaturen. Die Regentage begrenzen sich auf 50 im Jahr. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es 2012 an der Westküste bis Mitte Mai verheerende Gewitter. Nach einem regenreichen Winter begann der Sommer kühl mit Schnee fall ab 2000 m, wurde dann aber heiß wie immer, z.T. kletterten die Temperaturen auf 40 °C. Ende Oktober bedeckte der erste Schnee das Dach der Insel. Im Winter sind ab 1500 m alpine Sportarten möglich. An Ostern kann in diesen Höhen noch Schnee liegen.
Impfungen
Für die Reise nach Korsika besteht keine Impfvorschrift. Eine Hepatitis A Impfung wird allerdings, wie für alle Mittelmeerregionen, empfohlen.
Apotheken
Die Apotheken (pharmacies), gekennzeichnet durch ein grünes Kreuz, sind auf Korsika relativ dicht gesät, die Medikamente teilweise günstiger als in Deutschland. Spezielle Medikamente sollte man auf jeden Fall mitbringen. Die Öffnungszeiten der Notapotheken sind der Tageszeitung zu entnehmen.
Ärztliche Versorgung
Wer die europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) vorlegt, hat Anspruch auf eine ärztliche Behandlung. Die Kosten werden zunächst vorgestreckt. Für die Kostenerstattung reicht man den vom Arzt ausgefüllten Behandlungsvordruck (feuille de soins) bei der vor Ort zuständigen Caisse Primaire d’Assurance Maladie (CPAM) bzw. Caisse Générale de Sécurité Sociale (CGSS) oder zu Hause bei der heimischen Krankenversicherung ein. Unabhängig davon empfiehlt sich für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Krankenversicherung, um Risiken abzudecken, die von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen werden. Infos zur Kostenerstattung unter www.dvka.de oder bei der jeweiligen Krankenkasse.
Krankenhäuser
Ajaccio: 27, av. Impératrice Eugénie, Tel. 04 95 29 90 90; Bastia: Paese Nuovo rte. Royale, Tel. 04 95 59 11 11; Bonifacio: B.P. 58, l. d. Valli (1,5 km außerhalb, Ri. Trinité), Tel. 04 95 73 95 73 Corte: Av. du 9 Septembre, Tel. 04 95 45 05 00; Sartène: Cacciabello, Tel. 04 95 77 95 00
Die häufig schweren Verkehrsunfälle auf Korsika legen nahe, dass Verkehrsteilnehmer vorsichtig fahren sollten. Diebstähle und Autoaufbrüche werden meist in der Hauptsaison in den Städten und auf großen, unbewachten Parkplätzen verübt. Daher Wertsachen beim Verlassen des Autos unbedingt mitnehmen! Die politisch motivierten Sprengstoffanschläge erfolgen außerhalb der Saison und richten sich nicht gegen ausländische Touristen.
Allein reisende Frauen können sich auf Korsika sicher fühlen. Sie müssen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Sich nachts allein im Park oder auf den Straßen aufzuhalten, ist genauso gefährlich wie in anderen europäischen Ländern.
Wichtige Notrufnummern
Notarzt, Krankenwagen: 15
Polizei: 17
Feuerwehr: 18
Seerettungsdienst CROSS Med: 04 95 20 13 63 Bergrettungsdienst: 112 ADAC-Notrufstation: 0825 800 822 (Festnetz), 0033 825 800 822 (mobil) ÄAMTC Wien: 00 43 1 251 20 00 Schweizer Rettungsflugwacht Zürich: 0041 333 33 33 33 Sperrung von Handys, EC- und Kreditkarten: 0049 116 116
Diplomatische Vertretungen
Deutsches Konsulat: Zone Industrielle de Furiani, 20200 Bastia, Tel. 04 95 33 03 56, Fax 04 95 33 88 89, jean-jacques.bozzano@wanadoo.fr, Mo–Fr 14.30–17.30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.
Österreichisches Konsulat: 10, rue Bonaparte, 20000 Ajaccio, Tel. 04 95 27 02 98, Fax 04 95 21 22 68, Mai–Okt. nach telefonischer Terminvereinbarung.
Schweizer Konsulat: 38, cours Lucien Bonaparte, 20000 Ajaccio, Tel. 04 95 21 28 43, Fax 04 95 51 27 37, nach telefonischer Vereinbarung.
Die korsische Küche
Während die cucina corsa im Alltag einst karg und einfach war, geprägt von deftigen Suppen mit Bohnen und Speck, viel Brot und Kastanienbrei, dazu einen kräftigen Schluck Quellwasser, tischte man zu großen Festen alles auf, was die Insel durch die Jagd und Viehzucht zu bieten hatte: Zicklein, Lamm- und Wildschweinbraten, feine Pasteten und wohlschmeckende Wurstwaren. Die Festmahle von einst prägen bis heute die traditionelle korsische Küche. Die würzigen Kräuter der Macchia, der kräftige, in Handarbeit hergestellte Käse, das Fleisch frei laufender oder auf Weiden gehaltener Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder, sorgen für die einzigartige Geschmacksnote korsischer Gerichte. Das Geheimnis des unverwechselbaren Geschmacks des Fleisches liegt in der Haltung der Tiere. Sie dürfen halbfrei weiden und ihr Fleisch wird mit würzigen Macchiakräutern wie Thymian, Rosmarin, Majoran, Salbei und Basilikum abgeschmeckt.
Fisch war dagegen ursprünglich kaum vertreten in der korsischen Küche, ist aber heute auch auf dem Speiseplan zu finden. Ein elementarer Bestandteil der korsischen Küche sind die Edelkastanien, die als Gebäck, Speiseeis, Konfitüre oder Beilage zu Fleischgerichten sehr beliebt sind. Der Geschmack des korsischen Käses, der aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt wird, ist einmalig und bleibt einem lange in positiver Erinnerung. Es gibt ihn in den Varianten scharf bis cremig mild. Eine besondere Verlockung ist der Brocciu, ein köstlicher Frischkäse, auch aus Schafs- und/oder Ziegenmilch gewonnen, den es bis Juni frisch und im Hochsommer gesalzen (brocciu passu) gibt. Er eignet sich sehr als Füllung für Gebäck, Omeletts oder Ravioli.
Im Restaurant
Das Essen im Restaurant verkörpert die korsische Lebenseinstellung: Genuss und Stil. Die Korsen zelebrieren das Essen, das bei mehreren Gängen über einige Stunden geht. Entsprechend schick gekleidet betritt man ein Restaurant und wartet, bis der Oberkellner einen Tisch zuweist. Nur in einfachen Restaurants gilt das Prinzip der freien Platzwahl. Nachdem die Rechnung (»L’addition, s’il vous plaît«) geordert wurde, erhält der Gast den Beleg auf einem Teller oder in einer Rechnungsmappe, in die das Geld gelegt wird. Das Trinkgeld lässt man am Ende auf dem Teller liegen. Warme Küche wird mittags von 12 bis 14.30 Uhr und abends ab 19 Uhr serviert. Der Hauptandrang beginnt gegen 20 Uhr.
Restaurants, die korsische Küche anbieten, gibt es auf verschiedensten Niveaus, vom Gourmettempel bis zum einfachen Restaurant mit Hausmannskost. Besonders in den Bergen erlebt man noch die klassisch deftige Küche, die Speisekarte besteht häufig aus nur einem schmackhaften Menü ohne weitere Wahlmöglichkeit. Die besten Fischrestaurants gibt es in den Hafenstädten und am Cap Corse. Wer es lieber vegetarisch mag, findet in leckeren Gemüsegratins, Pasta und Eierspeisen eine willkommene Alternative. Für den kleinen Hunger bieten die Restaurants köstliche Pizza au feu de bois, über Holzfeuer gebacken an.
Getränke
Als Aperitif trinkt man Cap Corse. Seinen süßlichen Geschmack verdankt das Getränk der Komposition aus Rotwein, Chinin und Kräutern der Macchia. Besonders empfehlenswert ist der Cap Corse der Marke L.N. Mattei. Alternativ wird der schärfere Pastis Dami oder Manarini, ein Anisschnaps auf Eis mit kaltem Wasser verdünnt, getrunken. Ein korsisches Essen ohne Wein ist wie Atmen ohne Sauerstoff. Die korsischen Tafelweine sind ausschließlich gut bekömmliche, trockene Weine und werden im Krug (pichet) serviert. Die hochwertigen Weißweine der Vermentinu-Traube haben ein blumiges Bukett, das nach Äpfeln und Mandeln riecht. Aus der Nielluciu-Traube werden tiefrote, im Geschmack und Bukett ausgeglichene Weine gewonnen. Weiche Weine mit reichem Bukett liefert die Sciacarello-Traube. Die Rosé-Weine gehören zu den erfrischenden Weinen. Beim Kauf von Flaschenweinen sollte man auf die Qualitätsbezeichnung A.O.C. (Appellation d’Origine Contrôlée) achten, die eine staatliche Kontrolle und ein Erntelimit versichert. Weitere Infos über korsische Weine sind unter www.vinsdecorse.com erhältlich.
Neben den Weinen gibt es auch deftiges und erfrischendes Bier auf der Insel. Beliebt sind das dunkle, aus Malz und Kastanienmehl gebraute Pietra, das blonde Serena, das Weizenbier Colomba und das Bier namens Pasquale Paoli. Der Digestif rundet ein gutes Essen ab. Beliebt ist der Muscat, ein süßer Dessertwein vom Cap Corse. Charakteristisch sind ebenfalls die zahlreichen Liköre wie Murtellina, ein Likör aus Myrten, oder der Cédratine, bestehend aus Zitronenzitronatsirup. Der Eau de vie, ein klarer Schnaps aus Traubentrester, ähnelt dem italienischen Grappa. Kaffee wird auf Korsika als Espresso serviert, lediglich bei der Bestellung eines großen Kaffees (café long, café américain) oder Milchkaffees bekommt man ihn in großen Tassen serviert. Die klaren Quellen Korsikas liefern sauberes Wasser. Kostenlos ist die Karaffe Wasser im Restaurant. Stilles korsisches Mineralwasser trägt den Markennamen Saint-George und Zilia, mit natürlicher Kohlensäure heißt es Orezza. Corsica Cola und Limunata Carina (Limonade) bilden das regionale Pendant zu der berühmten großen Marke aus den USA.