Mit dem Flugzeug
Von Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Non-Stop-Flüge zum Internationalen Flughafen in Keflavík, von dort fährt der sogenannte Flybus nach Reykjavík. Die Fahrzeit beträgt rund 45 Min., und die Fahrkarten kauft man am Schalter im Ankunftsbereich. Auf dem Weg nach Reykjavík hält der Bus auch in Hafnarfjörður. Am Busterminal BSÍ in Reykjavík muss man in die entsprechenden Busse zu den jeweiligen Unterkünften umsteigen. Weitere Infos unter www.flybus.is.
Ganzjährig fliegen die beiden isländischen Fluggesellschaften, besonders interessant sind Kooperationen bei WOW air mit anderen Low-Fare-Airlines. Während der Sommermonate – von Juli bis Mitte September – bieten noch andere Fluggesellschaften wie Airberlin (LTU), Lufthansa oder Austrianair günstige Verbindungen an. Da diese jährlich wechseln können, schauen Sie am besten auf der Website des Flughafens (www.keflavikairport.is) unter den Airlines nach.
Icelandair: Tel. 069 29 99 78, Fax 0 69 28 38 72, www.icelandair.com/de-de/
WOW air: Callcenter Tel. 040 30 18 74 20, (http://wow-air.de )
Mit dem Schiff
Die Autofähre ›Norröna‹ der Smyril Line verkehrt fast ganzjährig. Smyril Line bietet auch entsprechende Rundreisen in Island (inklusive Überfahrt) an. Weitere Informationen bei Smyril Line Deutschland: Wall 55, 24103 Kiel, Tel. 0431 20 08 86 (Reservierung), www.smyrilline.de. Besonders reizvoll ist die Möglichkeit, einige Tage auf den Färöer Inseln zu verbringen.
Wer in Island ausschließlich in Hotels, Gästehäusern oder auch auf Bauernhöfen übernachten will, muss ein entsprechend hohes Budget einplanen, ansonsten sind die Pauschalangebote der Reiseveranstalter günstiger. Außerhalb der Sommersaison sind die Preise um ca. 30 % niedriger, dafür sind die meisten Edda-Hotels, Zeltplätze sowie einige Jugendherbergen aber geschlossen. Die Preise für eine Übernachtung in einem gut ausgestatteten Gästehaus oder kleinen Hotel beginnen bei 18 000 ISK (DZ inkl. Frühstück).
Hotels
Die meisten Hotels sind von mittlerem Standard und haben Zimmer mit Dusche/ WC. Häuser ab vier Sternen bieten durchaus gehobenen Standard. Von Hotelketten in Island zu sprechen ist vielleicht etwas verwegen, einzelne Häuser haben sich zusammengetan oder bauen ihre Unternehmen kontinuierlich aus, wie z. B. KEA. Internationale Hotelketten sind nur zwei vertreten: Radisson SAS und Hilton.
Gästehäuser und Privatunterkünfte
In fast jeder Ortschaft Islands gibt es solche Übernachtungsmöglichkeiten (gistiheimili, gistihúsið). Gästehäuser bieten auch häufig die Möglichkeit der Schlafsackunterkunft. Es handelt sich aber mitnichten um eine Übernachtungskategorie mit einheitlichem Standard. So reicht die Zimmerausstattung von zwei schmalen Betten mit zwei Stühlen und Haken bis zu wirklich komfortablen Unterkünften. Auch die Preise sagen nicht unbedingt etwas über die Qualität und den Standard aus.
Ferien auf dem Bauernhof
Unter dem Namen ›Icelandic Farm Holidays‹ bieten die zu einer Dachorganisation zusammengeschlossenen Bauernhöfe und Gästehäuser neben den Übernachtungen noch eine Reihe von Aktivitäten wie Reiten, Angeln, Jagen, Schwimmen und Schafabtrieb an. Übernachtungen (auch Schlafsackunterkunft) mit Frühstück werden entweder in den Bauernhöfen, separaten Häusern oder Sommerhäusern angeboten. Die Bauernhöfe sind in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, von sehr einfachen Zimmern mit Bad auf der Etage bis zu Country-Hotels mit allem Komfort. Der Dachverband fühlt sich einer gewissen Qualitätskontrolle verpflichtet und einige Unterkünfte haben auch den Green Globe, sprich: Hier werden umweltbewusste Angebote gemacht in Hinblick auf Mahlzeiten, Möbel, Tourenangebote etc. Die Sommerhäuser werden sowohl tage- als auch wochenweise vermietet. Außerdem kann man z. B. sogenannte Self-Drive-Tours buchen. Auch außerhalb der Sommersaison eine ideale Form, um Island kennenzulernen. Broschüren, Listen der aktuellen Mitglieder sowie weitere Informationen:
Icelandic Farm Holidays, Siðumúla 2, 108 Reykjavík, Tel. 570 27 00, Fax 570 27 99, www.farmholidays.is.
Ferienhäuser
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Sommerhaus oder auch ein Ferienhaus zu mieten. Zum einen gehören Sommerhäuser – im Stil einer skandinavischen Hütte – zu manchen Bauernhöfen oder auch Gästehäusern dazu. Entsprechende Hinweise findet man in den Broschüren »Discover Iceland«
(www.farmholidays.is/about-us/brochures) und »Áning« (http://heimur.is/2006/04/12/aning-accommodationubernachtungsorte-2014). Zum anderen vermieten etliche Isländer Häuser als Feriendomizile. Einige Reiseveranstalter bieten diese Häuser an, doch hier muss man oft eine Woche buchen, z. B. www.katla-travel.is. In Island gibt es den Anbieter Viator (www.viator.is, auch auf Deutsch).
Jugendherbergen
Etliche der 34 Jugendherbergen sind nicht nur in den Sommermonaten geöffnet und stehen jedem ohne Altersbegrenzung offen. Das Angebot an Zimmern und Aktivitäten ist vielfältig. Die Übernachtungspreise betragen für HI-Mitglieder 3850 über Internet, sonst 3400–3900 ISK, für Nicht-Mitglieder rund 4550 über Internet, sonst 4100–4600 ISK. Die Häuser in Reykjavík sind teurer. Mit entsprechenden Preiszuschlägen kann man statt in Gemeinschaftsräumen auch in Doppelzimmer - sofern vorhanden – übernachten. Da Jugendherbergen eine preiswerte Unterkunftsmöglichkeit darstellen und auch bei Familien beliebt sind, sollte man im Sommer frühzeitig reservieren. Infos mit Beschreibungen der eiinzelnen Herbergen sowie Buchungen:
Bandalag Íslenskra Farfugla (Jugendherbergsverband), Borgartún 6, 105 Reykjavík, Tel. 575 67 00, Fax 553 05 35, www.hostel.is.
Camping
Es gibt ca. 170 Zeltplätze mit unterschiedlicher Ausstattung, von denen die meisten von Juni bis August geöffnet haben. Der Standard ist sehr unterschiedlich. Im Schnitt bezahlt man pro Person und Nacht rund 2000 ISK (plus Zelt). In der Nähe von Zeltplätzen, in Nationalparks und auf kultivierten Böden wie Wiesen und Weiden ist wildes Zelten untersagt. Wer größere Wanderungen unternimmt, kann durch- aus wild zelten, aber es versteht sich von selbst, dass man den Platz wieder verlässt, ohne größere Spuren zu hinterlassen.
Events
Die Zahl der Events hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Das Lichterfestival Ende Februar in Reykjavík steht ganz im Zeichen von Licht und Energie und feiert den Winterausklang ebenso wie das zunehmende Tageslicht – obligatorisch ein Feuerwerk. Im März lädt das Gourmet-Festival Food and Fun bekannte Gastköche und die besten isländischen Chefs zum Wettkochen ein. Serviert wird in den beteiligten Restaurants in Reykjavík.
Von Mitte Mai bis Juni findet das internationale Reykjavík Kunstfestival statt. Abwechselnd werden auch weitere Orte einbezogen. Beim internationalen Golfturnier Arctic Open Ende Juni in Akureyri kann man um Mitternacht bei Sonnenschein Golf spielen. Das Reykjavík Jazz Festival Ende August und das Reykjavík Film Festival im September sind international ausgerichtet. Beim Musikevent Iceland Airwaves in Reykjavík im Oktober treffen sich die Agenten der großen internationalen Musikkonzerne auf der Suche nach frischen Sounds und neuen Talenten.
Bergsteigen
Dieser Sport ist in Island reizvoll, weil man fast nie auf ausgetretenen Pfaden wandert, aber aufgrund des lockeren Gesteins vieler Berge nicht ganz ungefährlich. Vor einer Bergbesteigung sollte man sich über Wetteraussichten und Bergverhältnisse informieren. Ratsam ist es auch, eine Nachricht bei entsprechenden Stellen wie Hüttenwarten zu hinterlassen. Wichtig ist, einbrechende Wetterstürze abzuwarten, daher gehört zu einer Bergtour immer eine Notausrüstung mit Biwaksack und Alu-Decke. Nur wirklich erfahrene Bergsteiger können vielleicht auf ortskundige Bergführer verzichten, alle anderen sollten sich organisierten Gruppen anschließen. Die Wandervereine erteilen Auskünfte.
Marathon
Jedes Jahr findet um den 20. August der Reykjavík-Marathon statt. Beim Laugevegur Ultra Marathon wird von Landmannalaugar nach Þorsmörk die klassische Wanderroute von 55 km gelaufen. Beim Suzuki Mitternachtssonnenlauf im Juni, der in Reykjavík stattfindet, sind drei Distanzen möglich: Halbmarathon, 10 km und 5 km. Man kann sich aber auch für alle drei Strecken anmelden. Alle Läufer haben an diesem Tag freien Eintritt in das Schwimmbad Laugardalslaug. Anmeldung unter: www.marathon.is.
Radfahren
Radfahren ist für viele die beliebteste Fortbewegungsart in Island, entsprechend viele Radler sieht man. Wer es einmal ausprobieren möchte, sollte sich an den isländischen Mountainbike- Klub (Brekkustígur 2, 101 Reykjavík, Tel. 562 00 99, www.fjallahjolaklubburinn.is) wenden. Hier findet man auch Informationen zur Kleidung und Hinweise auf Fahrradwerkstätten. Die Touristeninformationen halten eine Liste der Mountainbike-Vermieter und -Veranstalter bereit.
Rafting
Diesen beliebten Sport kann man in vielen Teilen des Landes ausüben. Informationen erhält man in den Touristeninformationen sowie bei bei www.arcticrafting.is
Reiten
Die Möglichkeiten sind vielfältig, sie reichen vom einstündigen Ausritt für den Anfänger bis zum mehrwöchigen Hochlandritt. Informationen findet man u. a. in Reitermagazinen sowie in der Broschüre in der Broschüre »Discover Iceland« (www.farmholidays.is/about-us/brochures) wo die Höfe mit Reitmöglichkeiten angegeben sind. Infos auch unter: www.islanderlebnis.de.
Wandern
Dem Wandern in Island haftet nicht selten ein Mythos an – Einsamkeit, unberührte Natur und unbegrenzte Selbsterfahrung. Mehrtagestouren sind sehr sorgfältig zu planen und am besten holt man dazu den Rat erfahrener Islandwanderer ein. Dass man mit Karte und Kompass umgehen kann, ist selbstverständlich, aber man sollte niemals davon ausgehen, dass die Karte immer recht hat, Flussläufe verändern sich z. B. mit der Zeit.
Eine qualitativ hochwertige Ausrüstung, die den stark schwankenden Witterungsbedingungen gewachsen ist, ist ein Muss. Mehrtägige Sandstürme sind keine Seltenheit, und mit Temperaturstürzen oder länger anhaltendem, heftigem Regen mit starkem Wind muss man immer rechnen. Bei Hochlandwanderungen sind oft (Gletscher-)Flüsse mit starker Strömung und niedrigen Temperaturen zu queren. Gehen Sie nicht ohne Watstange – Teleskopskistöcke sind ideal. Hören Sie auf die Warnungen isländischer Wanderführer und erfahrener Wanderer, denn Selbstüberschätzung bringt jährlich einige Touristen in lebensbedrohliche Situationen.
Beliebte Strecken haben meist den Vorteil, dass sie mit Sticks markiert sind. Wanderwege, wie man sie sonst kennt, gibt es auf Island nicht. Wer Lavawüsten erwandern will, muss darauf verzichten und sich anhand der Karte orientieren. Informationen erteilen die Wandervereine.
Souvenirs
In jedem Ort sowie am Flughafen Keflavík findet man einen Laden mit Wollwaren, seien es Knäuel oder schon fertige Pullover, Mäntel, Jacken etc. Keramik, Felle oder Goldschmiedearbeiten sind ebenso beliebte Souvenirs. In den großen Buchhandlungen in Reykjavík kann man schöne Bildbände finden: Faszinierende Bilder, informative Texte isländischer Autoren und eine gute Bindung kennzeichnen die Ausgaben, von denen einige in deutscher Übersetzung vorliegen. Fischprodukte aller Art bieten sich als Mitbringsel an, vor allem der vorzügliche und recht preisgünstige geräucherte Lachs. Geruchssicher eingeschweißt, stellt er kein Transportproblem dar. Wer den Fisch lieber verarbeitet mitnehmen möchte, kann sich eine Handtasche aus Fischhaut kaufen.
Öffnungszeiten
Läden haben Mo–Fr 9–18, Sa 10–16 Uhr geöffnet. In einigen Supermärkten kann man bis 24 Uhr und auch sonntags einkaufen, so z. B. in Reykjavík in der Nähe des Zeltplatzes. Während der Sommermonate (Juni–Aug.) sind manche Geschäfte samstags geschlossen, ausgenommen Woll- und Souvenirläden. Die Einkaufszentren Kringlan in Reykjavík und Smáralind in Kópavogur haben u. a. einen langen Do und am So geöffnet (nicht im Sommer). Kioske (sjópa) verkaufen meist bis 23.30 Uhr, außer Süßigkeiten und Getränken erhält man dort auch einige Lebensmittel.
Der Satz »Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, dann warte nur einen Augenblick « ist typisch für das wechselhafte Wetter Islands, das durch mehrere Faktoren beeinflusst wird: Feuchtwarme, zum Teil tropische Luftmassen aus dem Süden treffen auf trockene, kalte Luftmassen aus der Polarregion; der Irmingerstrom, ein Arm des Golfstroms mit Wassertemperaturen bis zu 12 °C, umspült von Süden kommend die Süd- und Westküste, während von Norden der kalte Ostgrönlandstrom im Nordwesten vorbeistreicht; er bringt polares, 0–3 °C kaltes Wasser.
Trotz der nördlichen Lage weist die Insel keine extremen Temperaturen auf: Die Sommer sind kurz und derzeit noch relativ kühl, die Winter lang, aber recht mild. Die überwiegend südlichen und südwestlichen Winde in Island bringen Wolken und hohe Luftfeuchtigkeit mit sich. Während es im Norden kühl und trocken ist, regnet es im wärmeren Süden häufiger. Winde mittlerer Stärke sind kennzeichnend für das isländische Wetter, und im Winter kommt es nicht selten zu heftigen Schneestürmen.
Apotheken
Apotheken (apótek) halten sich an die allgemeinen Ladenöffnungszeiten, mindestens eine ist in Reykjavík rund um die Uhr dienstbereit, zu erkennen an einem Kreuz und der Aufschrift Lyf og heilsa. Wer auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen ist, sollte einen entsprechenden Vorrat mitnehmen. Man erhält nicht die uns bekannten Präparate.
Ärztliche Versorgung
Viele Ärzte kann man ohne lange Anmeldefrist aufsuchen. Außerdem gibt es in Reykjavík sieben Gesundheitszentren (heilsugæstöðin). Bei Not- oder Unfällen wendet man sich an die Unfallstation (slysadeild) des Universitätskrankenhauses in Reykjavík, Tel. 5251000 (24 Std.). In größeren Gemeinden gibt es medizinische Zentren oder praktische Ärzte. Arztrechnungen sind in bar zu zahlen. Reisende aus Deutschland und Österreich sollten sich die Europäische Krankenversicherungskarte EHIC besorgen. Für Schweizer empfiehlt sich eine Reisekrankenversicherung.
Infos:
Staatl. Krankenversicherung, Laugavegur 114, 150 Reykjavík, Tel. 560 44 00, 560 45 20, 8–15.30 Uhr.
Gesundheitszentrum für Touristen (Heilsuvernd): Álfheimar 74, 104 Reykjavík, Tel. 510 65 00, http://hv.is, tgl. . 8.30–16 Uhr, Beratung 6500 ISK.
Diplomatische Vertretungen
Deutsche Botschaft
Laufásvegur 31, 101 Reykjavík, Tel. 530 11 00, www.reykjavik.diplo.de
Österreichisches Konsulat
Orrahólar 5, 111 Reykjavík, Tel. 557 54 64, arni-siemsen@simnet.is
Schweizer Konsulat
Laugavegur 13, 101 Reykjavík, Tel. 551 71 72, Fax 551 31 79, johannav(at)ruv.is
Notruf
Polizei, Unfallhilfe und Notarzt: landesweit Tel. 112.
Traditionelle Lammgerichte
Island ist das Land der Schafe und Fische, entsprechend sind alle Gerichte damit empfehlenswert. Vor allem während der Grillsaison im Sommer wird Lamm günstig angeboten, da man Platz für die Herbstschlachtungen schaffen will.
Hangikjöt (geräuchertes Lamm) war ursprünglich ein besonderes Essen in Island und wird bei traditionsbewussten Isländern noch zu festlichen Anlässen serviert. Traditionell isst man es mit einer weißen Soße, Karamellkartoffeln und Erbsen. Heute gehört es zu den Alltagsgerichten, wie sie in Kantinen angeboten werden. Kalt isst man es auch als Aufschnitt, und zwar auf flatbrauð, einem crêpedünnen Roggenbrot. Andere traditionelle Gerichte sind svið (gesengte Lammköpfe) und saltkjöt (gepökeltes Lammfleisch), beides isst man sowohl warm als auch kalt zu Kartoffeln oder Steckrüben.
Besonders in der Zeit von Þorrablót, der Zeit am Ende des Winters, liegen die Schafsköpfe in den Regalen. Slátur (Würste aus Schafsinnereien) werden während der Schlachtzeit im September und Oktober hergestellt. Sie werden drei Stunden gekocht und mit Kartoffel- oder Steckrübenpüree gegessen.
Frischer Fisch
Fisch in allen Varianten, gekocht, gegrillt, gedünstet, geräuchert oder pikant eingelegt, steht ganzjährig auf dem Speisezettel und gehört auch schon zum Frühstück. Die eher exotischen Varianten wie Hai findet man zwar in jedem Lebensmittelladen, aber dafür braucht es schon die Begeisterung eines Isländers: »Hai ist wie ein guter Wein, je älter er ist, desto besser. «
Hákarl (Grönlandhai) wird zunächst geräuchert und anschließend nach dem Reifungsprozess – dafür wurde er mancherorts vergraben – getrocknet. Er entwickelt dabei einen strengen Ammoniakgeruch und schmeckt am besten in Kombination mit brennivín und rúgbrauð, einem süßen, dunklen Roggenbrot, das in einigen Gegenden noch in den heißen Quellen gegart wird. Harðfiskur (Trockenfisch) wird nach einer alten Konservierungsmethode getrocknet und kann über Jahre aufbewahrt werden. Man kann ihn pur essen oder mit Butter, als Nachtisch oder kleine Zwischenmahlzeit.
Käse und Gebäck
Zu den traditionellen Milchprodukten gehört skyr, ein quarkähnlicher Weichkäse, serviert mit weißem oder braunem Zucker und einer Mischung aus Milch und Sahne, verfeinert vielleicht vielleicht noch mit Früchten. Mysa ist die Molke, die sich vom skyr absetzt. Man benutzt sie zum Einsäuern von Fleisch und auch beim Kochen von Fisch anstelle von Weißwein. Zugleich ist es auch ein erfrischendes Getränk.
Bei Gebackenem sollten vor allem Kuchen und Gebäck genannt werden, denn nachmittags wird das Kaffeebüfett aufgefahren. Neben zuckersüßen, hohen Sahnetorten gibt es auch pönnukökur (hauchdünne Pfannekuchen), kleinur (Schmalzgebäck) oder vinarbrauð (dänisches Gebäck).
Essen gehen
Das Angebot an Restaurants ist in Reykjavík und den größeren Orten vielfältig, von typisch isländischen Gerichten über Hummer, Papageitaucher oder Wal bis zu Sushi und Tapas reicht die Palette. Zu einem richtigen Dinner gehört zunächst ein Aperitif, den man an der Bar oder in gemütlichen Sofaecken trinkt, währenddessen wird alles für die Vorspeise vorbereitet. Anschließend der Hauptgang – wie wäre es mit einem Rentiersteak? – bei Wein und Kerzenlicht. Wer auf das Dessert verzichtet, nimmt auf jeden Fall einen Kaffee und dazu Cognac oder Likör. Diese opulenten Abende leisten sich die Isländer mit Vorliebe am Wochenende, und dann muss man schon reservieren, um noch einen Platz im Restaurant seiner Wahl zu erhalten. Die Kosten liegen bei rund 70 € pro Person, je nach Alkoholkonsum.
Preiswerter sind dagegen die Mittags- bzw. Tagesgerichte dagsréttur, die einige der Restaurants anbieten (rund 15 €). Entsprechende Tafeln weisen schon draußen darauf hin.