Duomo di Orvieto

Architektonische Highlights, Orvieto

Piazza Duomo
Orvieto, Italien
Telefon: +39 0763 341167
Website:
  • 3 3 5 0 1 (1)
Informationen zu Duomo di Orvieto:

Der Dom von Orvieto, begonnen 1288, gilt als einer der prachtvollsten Italiens. Seine imposante Größe, die schwarzweißen Streifen (Basalt und Tuffstein), die herrliche Fassade und die Fresken Luca Signorellis rechtfertigen dieses Urteil. Die Fassade entwarf Lorenzo Maitani mithilfe von Arnolfo di Cambio und AndreaPisano; Orcagna meißelte die Rose (1366). Viele der Mosaiken wurden erst im 16. Jh. angebracht und seitdem mehrmals erneuert, die älteste Darstellung ist „Mariä Geburt“ über dem rechten Seitenportal. Die Marmorgruppe „Maria mit Kind“ über dem schönen Mittelportal schuf 1347 Andrea Pisano, die Portaltüren aus Bronze erst 1970 Emilio Greco. Besondere Beachtung verdienen die Marmorreliefs der Sockelzone. Sie zählen zu den bedeutendsten mittelalterlichen Plastiken Italiens, Lorenzo Maitani skulptierte sie mit seinen Gehilfen 1320–30. Eindrucksvoll sind diese Szenen aus dem Altenund Neuen Testament, darunter das „Weltgericht“, wo die Toten zum Jüngsten Tag aus ihren antiken Sarkophagensteigen. Auch der große Innenraum mit seiner bemalten Balkendecke, den gestreiften Säulen, kunstvollen Kapitellen und herrlichen Glasfenstern ist reich mit Kunstschätzen ausgestattet. So auch im Querarm links die Cappelladel Corporale, in der Ugolinodi Prete 1357–64 das Wunder von des böhmischen Priesters, der an der Umwandlung des Weins in das Blut Christi zweifelte. Als er in einer Kirche am Bolsenasee die Messe las, tropfte Blut auf das Messtuch: der Beginn der Fronleichnamsfeste, die Papst Urban IV. einführte, als er von dem Wunder erfuhr. Im Altar wird das Tuch in einem 1,40 m hohen, äußerst kostbaren Reliquienschrein (14. Jh.) aufbewahrt. Ein Marmortabernakel von Nicolò da Siena und Andrea Orcagna (1358) und die große „Schutzmantelmadonna“ von Lippo Memmi (1320) vervollständigen die Ausstattung. Die gegenüberliegende Cappella Nuova, auch Cappella di San Brizio genannt, wurde 1447 erst von Fra Angelico und Benozzo Gozzoli, dann 1499–1504 von Luca Signorelli freskiert. Das ungewöhnliche Thema der Darstellung, der „Antichrist“ und das „Ende der Welt“, erregte schon damals Aufsehen. In den Medaillons der Sockelzone Porträts antiker Philosophen und Dichter sowie Szenen aus Dantes „Göttlicher Komödie“. Signorellis Fresken waren für die Entwicklung der Renaissancemalerei von großer Bedeutung, denn erstmals nach der Antike wurde hier der menschliche Körper in allen Stellungen anatomisch korrekt dargestellt.

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