Gozo

Geographical, Gozo


Gozo, Malta
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Informationen zu Gozo:

Die Fähre braucht nur eine halbe Stunde, um den Gozo Channel zu überqueren. Schon bei der Anfahrt auf den Hafen Mgarr fällt auf, dass Gozos rund 47 km lange Küste im Gegensatz zu der Maltas zumeist schroff zum Meer hin abfällt. Mgarr ist denn auch einer der ganz wenigen Orte Gozos, der zumindest teilweise direkt am Ufer liegt. Den Großteil Gozos bildet ein Hochplateau, das von lang gestreckten, niedrigen Tafelbergen durchzogen wird. Teils liegen die Dörfer auf dem Plateau, teils hoch oben auf den Bergrücken. Zwischen den gozitanischen Gemeinden ist noch viel Platz für Landwirtschaft und Weinanbau. Die Insel ist etwa ein Viertel so groß wie Malta, beherbergt aber lediglich rund ein Vierzehntel der maltesischen Staatsbürger. So wirkt Gozo grüner und ländlicher als die große Schwester Malta. Der Autoverkehr ist viel geringer, und an den Dorfstraßen sitzen die Frauen noch vor ihren Häusern und klöppeln die Spitzen, für die Malta früher berühmt war. Fast im Zentrum der Insel erstreckt sich unter dem mittelalterlichen Burgberg - der noch immer die Zitadelle trägt - die Inselhauptstadt Victoria, auch Rabat genannt. Sie ist nicht nur die Verwaltungs- und Handelsmetropole der Insel, sondern besitzt auch die meisten Sehenswürdigkeiten. Südlich und nördlich davon konzentriert sich in den Küstendörfern Marsalforn und Xlendi Gozos Fremdenverkehr. Sandstrände sind auf Gozo zwar ebenso rar wie auf Malta, doch dafür findet man eine Reihe einsamer, unbebauter Felsbuchten und Felsfjorde zum Baden. Besiedelt ist Gozo wohl schon ebenso lange wie Malta. Der neolithische Tempel von Ggantija zeugt davon. Und auch bronzezeitliche Karrenspuren sowie Relikte aus der Zeit der Phönizier und der Römer sind hier zu entdecken. Das ganze Mittelalter über war Gozo immer wieder Überfällen und Plünderungen durch nordafrikanische Piraten und türkische Flotten ausgesetzt. So war die Insel gegen Ende des 16. Jhs. auch nahezu entvölkert und wurde erst im 17. Jh. von Malta und Sizilien aus neu besiedelt. Im gleichen Jahrhundert errichteten die Johanniter einige Küstenwachtürme. Die Gefahr von Überfällen ließ nach, und so entstand unterhalb der Zitadelle die heutige Hauptstadt Victoria. Für all die Unbill, die Gozo im Mittelalter zu ertragen hatte, wurde es dann im Zweiten Weltkrieg entschädigt. Im Gegensatz zur großen Schwester hatte Gozo nie unter deutsch-italienischen Bombenangriffen zu leiden.

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