Viele Leipziger haben noch den rußgeschwärzten Koloss in Erinnerung, in dem bis 1996 das Bildermuseum untergebracht war. Das ehemalige Reichsgericht wurde von Ludwig Hoffmann und Peter Dybwad errichtet (1888-95). Hier fanden spektakuläre Prozesse statt, u.a. 1907 der Hochverratsprozess gegen Karl Liebknecht und 1933 die Verhandlung nach dem Reichstagsbrand. Nach umfangreicher Sanierung zog 2002 das Bundesverwaltungsgericht ein. Besonders gelungen ist die Verbindung von alter Architektur und moderner Verwaltung. Das Dach wurde um eine Etage für Büros aufgestockt (von außen kaum sichtbar), die ehemalige Kutscheneinfahrt in eine Kantine umfunktioniert. Die Eingangshalle, ein kleines Museum und der Große Sitzungssaal können ohne Anmeldung besichtigt werden.