Der italienische Stiefelsporn, Promontorio del Gargano genannt, erhebt sich aus der Ebene des Tavoliere zu einem Kalkmassiv und ragt als Vorgebirge über 50 km in die Adria hinaus. Seine abwechslungsreiche Formation reicht von seiner Nordküste, die zu Stränden und den weiten, sandigen Lagunenseen Lago di Lesina und Lago di Varano mit florierender Muschelzucht abfällt, bis zur wild bewegten Ost- und Südküste aus Klippenwänden, bizarr erodierten Felsen, Grotten und eingeschnittenen Sand- und Kieselbuchten, Lieblingsspots der Kitesurfer. Auf Bootsausflügen lässt sich diese Küste gut erkunden. Im Landesinneren erreichen die Gipfel bis zu 1000 m Höhe. Weite Teile der Halbinsel bedeckt die Foresta Umbra, der „dunkle Wald“, ein in Süditalien einzigartiger, uralter Laubwald aus Buchen, Ahorn und immergrünen Steineichen. Wanderwege durchziehen ihn und Picknickplätze bieten wunderbar schattige Rast. Der gesamte Sporn ist ein Nationalpark. Längst hat die Ferienindustrie den Gargano als vielleicht schönsten Flecken an der Adriaküste entdeckt, Feriendörfer und aufwendig ausgestattete Campingplätze säumen vor allem die Nordküste mit den weiten Stränden. Auch die malerischen Fischerdörfer Peschici und Vieste an der felsigen Ostküste, durch Küstenstraßen mit atemraubenden Ausblicken miteinander verbunden, leben heute vorwiegend vom Sommertourismus.