Trentino Südtirol

Gepflegte Landschaften auf kleinstem Raum, die unverwechselbar sind, eine lebendige, tradierte Kultur, liebenswürdige Menschen, und eine feine, aber auch deftige Küche - das ist Südtirol.

Anreise

... mit dem Flugzeug

Der Bozner Airport Bozen Dolomiten (www.abd-airport.it) wird im Linienflugverkehr zurzeit nur aus Rom und Olbia angeflogen. Hinzu kommen einige Charterflugverbindungen. Vom Flughafen gelangt man per Taxi in die Stadt.

Billigflüge zu den Flughäfen von Mailand/Bergamo und Verona bekommen eine immer größere Bedeutung. Das Busunternehmen Terravision bietet von beiden Flughäfen einen Transferdienst nach Bozen und in die Dolomiten an. Zeiten und Preise:www.terravision.eu/tedesco/dolomite_transfers.html. Die Anfahrt von Mailand, Bergamo und Verona lässt sich aber auch leicht per Bahn organisieren.

... mit der Bahn

Solange der Brenner-Basistunnel noch im Planungsstadium ist, stellt die alte Brenner-Eisenbahn mit ihren schmalen Kehren und vielen Tunnels weiterhin die wichtigste Bahnverbindung zwischen Mitteleuropa und Italien dar. EuroCity- und D-Züge verkehren täglich im 2-Std.-Takt von München über Innsbruck nach Italien. Diese internationalen Züge halten in Südtirol an den Bahnhöfen Brenner, Franzensfeste, Brixen und Bozen. Auch von Lienz/Osttirol bestehen direkte Zugverbindungen nach Südtirol. Den Lückenschluss zwischen dem Schweizer und Südtiroler Bahnnetz stellt die Busverbindung zwischen Zernez (Graubünden) und Mals (Vinschgau) her. Verona liegt an der EC/IC-Strecke Mailand/Venedig− Bozen−Brenner. Von Bergamo ist Südtirol mit Umsteigen in Mailand bzw. Brescia zu erreichen. Autoreisezüge fahren von Hamburg, Hildesheim, Düsseldorf und Berlin nach Bozen.

... mit dem Bus

Urlauber, die ein Quartier im Gebiet des Tourismusverbands Meraner Land oder im Süden von Südtirol gebucht haben, können eine preiswerte Busverbindung ab München (45–90 € hin und zurück) nutzen, die von Mitte März bis Oktober jeden Mittwoch und Samstag besteht. Buchung über die Tourismusbüros, Bezahlung im Bus.

Aus der Schweiz (von St. Gallen über Winterthur, Zürich, Sargans) verkehrt von Mitte April bis Oktober jeden Samstag der »Südtirol-Express« (160 SFR hin und zurück) durch den Vinschgau nach Meran und Dorf Tirol. Buchung über: Südtirol-Express, Wilenstraße 11 c, CH-9322 Egnach, Tel. 00 41 (0)71 298 11 11, Fax 00 41 (0)71 298 09 17,www.suedtirolexpress.ch.

... mit dem Auto

Die Hauptroute für Autofahrer ist die stauträchtige und gebührenpflichtige Brenner-Autobahn, die von Innsbruck durch Wipp- und Eisacktal nach Bozen und weiter über Trento nach Verona führt. Parallel zur Autobahn verläuft die mittlerweile passabel ausgebaute alte Bundes- bzw. Staatsstraße.

Über den Reschenpass gelangt man vom österreichischen oberen Inntal in den Südtiroler Vinschgau. Von Osttirol wird das Südtiroler Pustertal über Sillian und den Grenzübergang Winnebach erreicht. Der leichteste Straßenzugang von der Schweiz verläuft durch das Münstertal in den Vinschgau. Alle anderen Straßenverbindungen von Norden oder Westen (Umbrail Pass/ Stilfser Joch, Timmelsjoch, Staller Sattel) sind serpentinenreiche Hochgebirgsstraßen, die nur im Sommer befahrbar sind.

Unterkunft

Preise und Buchung

Die Unterkunftspreise schwanken sehr stark zwischen der absoluten Hauptsaison im August und der restlichen Zeit des Jahres. In der Nebensaison sind manche Hotels bis zu 50 % preisgünstiger. Die Buchung einer Halb- oder Vollpension, die vergleichsweise günstig ist, ist in den meisten Hotels erst bei einem Aufenthalt ab 3 Tagen möglich. Bei einer Einzelübernachtung muss mit einem Preisaufschlag gerechnet werden.

Hotels

Vom einfachen preiswerten Ein- oder Zwei-Sterne-Hotel mit Etagendusche bis zum Fünf-Sterne-Luxushotel mit jeglichem Komfort sind alle Hotelkategorien vertreten. Eine Besonderheit in Südtirol sind die ****S-Kategorie und die ***S-Kategorie, die eingeführt wurden, um dem hohen Steuersatz für die nächsthöhere Klasse auszuweichen.

Pensionen und Gasthöfe

Auch Pensionen und Gasthöfe sind in Sterne-Kategorien eingeteilt. Zumeist sind diese Betriebe preiswerter als Hotels. Während traditionsreiche, oft bereits jahrhundertalte Gasthöfe häufig auch gesellschaftlicher Mittelpunkt eines Dorfes mit Schankstube und Stammtisch sind, überwiegt in den Pensionen oft eine familiäre Atmosphäre, die besonders Stammgäste anzieht.

Privatzimmer und Ferienwohnungen

In allen Ferienorten gibt es preiswerte Privatzimmer. Allerdings geht die Zahl der Vermieter von Jahr zu Jahr zurück. Auch Ferienwohnungen kann man vielerorts mieten. Die Auswahl ist aber nicht so groß wie in anderen Ferienregionen Europas. Über www.suedtirol.info kann man auch Privatzimmer und Appartements finden und teilweise direkt buchen.

Urlaub auf dem Bauernhof

Zahlreiche Bergbauernbetriebe, Höfe unten in den Tälern und Weinhöfe nehmen Gäste auf. Der Standard ist oft niedriger als in Hotels, dafür ist meist Familienanschluss und der Kontakt zu Tieren möglich. Informationen für diese Urlaubsform, die besonders Familien mit Kindern anspricht, gibt es bei den Verkehrsämtern und im Internet unterwww.roterhahn.it und www.erlebnisbauernhoefe.com.

Berghütten

Der Alpenverein Südtirol (www.alpenverein.it) und die verschiedenen Sektionen des italienischen Alpenvereins CAI (www.cai.it) betreiben in den Südtiroler Bergen zahlreiche Schutzhütten, die sehr unterschiedlich ausgestattet sind. Manche Häuser gleichen eher Berghotels, andere haben nur einen Minimalstandard mit Massenunterkünften und eingeschränkten sanitären Einrichtungen. Mitglieder anderer Alpenvereine erhalten bei der Übernachtung, teils auch bei der Verpflegung Ermäßigungen. Im ›Lager‹ (eigener oder Leihschlafsack notwendig) zahlen Alpenvereinsmitglieder ca. 10 €, Nichtmitglieder ca. 20 €. Die Preise im ›Zimmer‹ (zumeist mit 2 oder 3 bezogenen Betten) belaufen sich auf 14 bzw. 26 €. Daneben gibt es auch Berghütten, die privat geführt werden. Je nach Höhenlage sind die Schutzhütten von Ende Juni/Anfang Juli bis Mitte/ Ende September geöffnet. Internet-Beschreibungen diverser Berghütten finden sich unterwww.tourenwelt.info/huettenliste/geo.php?id=333.

Jugendherbergen

Jugendherbergen gibt es in Bozen, Meran, im Kassianeum in Brixen und im restaurierten ehemaligen Grandhotel in Toblach, Jugendgästehäuser in Salurn und Castelfeder/Auer. Die Südtiroler Vereinigung ist nicht Mitglied im Internationalen Jugendherbergsverband, sodass ein Jugendherbergsausweis nicht nötig ist. Es werden deshalb aber auch keine Ermäßigungen gewährt. Weitere Infos: www.jugendherberge.it.

Camping

Das Netz der Campingplätze ist mit ca. 40 Plätzen nicht gerade eng geknüpft. Ein Verzeichnis aller Plätze versendet Südtirol Marketing. Im Internet informiert die Website www.campingsuedtirol.com. Wildes Campen ist in den Naturparks verboten und wird streng geahndet.

Freizeit

Mountainbiking

Die Südtiroler Bergwelt ist ein Dorado für Mountainbiker. Die langen harten Anstiege lassen sich oft erleichtern, denn viele Seilbahnen transportieren auch Räder. In einigen Feriengebieten gibt es auch spezielle Shuttle-Busse für Mountainbiker. Auch die Linienbusse nehmen Räder mit, aber der Platz ist sehr begrenzt. Um Konflikte mit Wanderern zu vermeiden, dürfen manche Wanderwege jedoch nicht befahren werden. Örtliche Verkehrsbüros geben Auskunft über Sperrungen und halten Karten und Tourenbeschreibungen bereit. Allgemeine Infos für MTB-Touren in Südtirol enthält www.mountainbiker.it. Tourenvorschläge für die grenzüberschreitende Region Oberer Vinschgau, Graubünden, Nordtirol findet man unter www.mountainbikersparadise.com.

Ski und Snowboard

Noch nahezu unbegrenzt ist das winterliche Vergnügen in den Bergen. Allerdings werden die tiefer gelegenen Skigebiete zunehmend schneeunsicherer. Mit dem verstärkten Einsatz von energie- und wasserintensiven Schneekanonen versucht man, dem Klimawandel zu begegnen. Skipisten aller Schwierigkeitsgrade, Langlaufloipen, Rodelbahnen, Eislaufplätze und geräumte Winterwanderwege sind in fast allen Teilen der Provinz zu finden. In Südtirol gibt es 28 alpine Skireviere, die sich zu Verbundsytemen zusammengeschlossen haben. Das größte ist Dolomiti Superski (www.dolomitisuperski.com), das einen Gesamt-Skipass für die Skigebiete Alta Badia, Eisacktal, Gröden/Seiser Alm, Hochpustertal, Karersee, Kronplatz, Obereggen sowie für benachbarte Gebiete im Trentino und Belluno mit insgesamt 1220 km Abfahrtspisten anbietet.

Die Ortler Skiarena (www.ortlerskiarena.com) ist der Verbund der Skireviere im Westen der Provinz wie Meran 2000, Haider Alm, Schön - eben, Pfelders, Schnals, Sulden, Trafoi, Ulten, Reinswald, Rittner Horn und Watles. Darüber hinaus gibt es für jedes einzelne Skigebiet auch lokale Skipässe. Mit den Gletschern im Schnalstal und am Stilfser Joch besitzt Südtirol auch zwei Sommerskigebiete. Zentrum des Langlaufs ist das Antholzer Tal. Gespurte Loipen gibt es aber auch in vielen anderen Tälern.

Der Lawinenwarndienst ist telefonisch unter 04 71 41 47 40 sowie unterwww.provinz.bz.it/lawinen zu erreichen.

Wandern und Bergsteigen

Seit der vorletzten Jahrhundertwende ist das südliche Tirol Inbegriff der alpinistischen Herausforderung. Ob Felsund Gletschertouren mit höchsten bergtechnischen Schwierigkeitsgrad, ob mehrtägige Höhenwanderungen von Hütte zu Hütte oder leichte Wanderungen über Jöcher und Almen, kein Wunsch muss unerfüllt bleiben.

Individualisten steht in den Buchhandlungen ein nahezu unüberschaubares Angebot an Wanderführern und Wanderkarten zur Verfügung, die auch das kleinste Südtiroler Tal nicht auslassen. Die gesamte Provinz ist mit einem in aller Regel vorbildlich markierten und ausgeschilderten Wanderwegenetz überzogen, das mehrere tausend Kilometer lang sein dürfte. Zahlreiche Seilbahnen, Sessellifte und Kabinenumlaufbahnen erleichtern die manchmal langen An- und Abstiege. Die beste Wandersaison für die hohen Lagen sind die Monate Juli bis September. Davor und danach sind viele Aufstiegshilfen nicht in Betrieb, etliche Berghütten geschlossen, und die Busse verkehren seltener. In den Mittelgebirgsregionen und in den breiten Tälern lassen sich aber bereits ab Mai und bis spät in den Oktober hinein schöne Touren unternehmen.

Wellness

In Südtirol hat der Bade- und Kururlaub eine lange Tradition. An erster Stelle ist hier die Kurstadt Meran zu nennen, die bereits im frühen 19. Jh. Treffpunkt der ›besseren Kreise‹ aus ganz Europa war. Dabei ging es weniger um das Kurieren eines spezifischen Übels als um ein ganzheitliches Erlebnis, das Körper und Geist erfrischen sollte. Trafen sich im habsburgischen Meran der europäische Adel und das wohlbetuchte Bürgertum, erholte sich die einfache Bevölkerung im ›Bauernbadl‹ bei Heu- und Wasserbädern.

Einige der traditionsreichen Bäder haben überdauert und wurden mit neuzeitlicher Ausstattung und Komfort wiederbelebt. Informationen über die althergebrachte Badl-Kultur und einen gesundheitsbewussten Urlaub finden sich auf www.suedtirol.info unter dem Stichwort »Gesundheit & Wellness «. Auf den Seiten sind auch die Adressen der Unterkünfte zu finden, die Heu- und traditionelle Bäder anbieten. In jüngster Zeit haben zahlreiche Hotels in Südtirol ihre Wellness-Abteilungen erweitert und/oder neugebaut. Wie anderswo auch, sind manche Hoteliers aber nur auf den Wellness-Zug aufgesprungen und vermarkten Einrichtungen, die strengen Kriterien nicht genügen.

Einkaufen

Typische Souvenirs wie in anderen Urlaubsregionen gibt es in Südtirol eigentlich nicht, sieht man von den Grödner Holzschnitzereien einmal ab. So kommen als Reisemitbringsel in erster Linie Nahrungs- und Genussmittel in Frage, z. B. Wein, Grappa, Almkäse oder auch ein Stück Südtiroler Speck.

Geld

Südtirol gehört wie das restliche Italien zur Euro-Zone. An Geldautomaten, die in nahezu allen Orten zu finden sind, lässt sich rund um die Uhr mit Kreditund ec/Maestro-Karten Geld abheben. Viele Hotels, Restaurants und Geschäfte akzeptieren Kreditkarten, ECKarten allerdings seltener.

Öffnungszeiten

Banken: Mo–Fr 8–12, 15–16 Uhr, in manchen Tourismusorten auch Sa Vormittag.

Post: Zumeist Mo–Fr 8.15–13 Uhr. Nur die zentralen Postämter in den Städten haben zusätzliche Öffnungszeiten am Nachmittag und am Sa Vormittag.

Tourismusbüros: Mo–Fr 8.30/9–12/ 12.30, 15/16–18 Uhr, in der Hochsaison auch Sa, in einigen Orten auch So.

Geschäfte: Mo–Fr 8/9–12/12.30 und 14/16–19/19.30 Uhr, Sa zumeist nur vormittags. In größeren Orten und Städten setzt sich immer mehr durch, dass Geschäfte auch Samstag nachmittags geöffnet sind, in einigen Hauptferienorten in der Hochsaison teilweise auch Sonntag vormittags.

Reisewetter

Südtirol ist ein Ganzjahresreiseziel, sieht man vom meist trüben November ab, in dem auch die meisten Gastbetriebe geschlossen sind. Das Frühjahr lockt mit der Obstblüte in den Talschaften zu ausgedehnten Radtouren. Auch dürften die Städte zu dieser Zeit kaum überlaufen sein, sodass die – seltenen – Regentage für Museumsbesuche genutzt werden können.

Der Sommer mit den langen Schönwetterperioden ist die richtige Zeit für Hochgebirgswanderungen. In den niedrigen Lagen wird es allerdings so heiß, wie man es sonst nur aus südlicheren Regionen Italiens kennt. Die ersten beiden Augustwochen sollte man aber – sofern man kein Quartier vorgebucht hat – unbedingt meiden, denn dann macht ganz Italien Ferien und auch in Südtirol ist kaum ein freies Bett zu finden.

Auch der Herbst zeichnet sich zumeist durch eine stabile Hochdruckwetterlage aus. Dann ist in den Bergen die Fernsicht besonders gut. Der Winter ist natürlich die Zeit der Skifahrer, Tourengeher und Langläufer. Dem zunehmenden Schneemangel versucht man durch den Einsatz von energieintensivem Kunstschnee mittels Schneekanonen zu begegnen.

Trentino Südtirol: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 6
  2. Feb 9
  3. März 15
  4. April 18
  5. Mai 23
  6. Juni 26
  7. Juli 29
  8. Aug 28
  9. Sept 24
  10. Okt 18
  11. Nov 10
  12. Dez 6

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan -4
  2. Feb -3
  3. März 1
  4. April 4
  5. Mai 9
  6. Juni 11
  7. Juli 14
  8. Aug 13
  9. Sept 10
  10. Okt 6
  11. Nov 0
  12. Dez -4

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 4
  2. Feb 4
  3. März 5
  4. April 6
  5. Mai 6
  6. Juni 7
  7. Juli 8
  8. Aug 7
  9. Sept 6
  10. Okt 5
  11. Nov 3
  12. Dez 3

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 3
  2. Feb 3
  3. März 5
  4. April 8
  5. Mai 9
  6. Juni 10
  7. Juli 9
  8. Aug 9
  9. Sept 7
  10. Okt 7
  11. Nov 7
  12. Dez 4

Gesundheit

Ärztliche Versorgung

Krankenversicherte aus EU-Staaten sind auch in Südtirol über die Europäische Krankenversicherungskarte versichert. Wenn man die Behandlungskosten im Fall des Falles auslegen muss, erhält man das Geld gegen Vorlage der Rechnung in aller Regel von der eigenen Krankenkasse zurückerstattet.

Die Adressen von Ärzten und Apotheken, die Nacht- oder Sonntagsdienst haben, sind der Südtiroler Tageszeitung »Dolomiten« zu entnehmen oder im Internet unter folgenden Adressen zu erfahren:www.provinz.bz.it/gesundheitswesen/2302/turnusaerzte/search_d.aspund www.provinz.bz.it/gesundheitswesen/2302/farmacie.

Sicherheit

Die Diebstahlgefahr ist in Südtirol nicht größer als in anderen Regionen Mitteleuropas, eher geringer. Allerdings sollten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen (keine Wertgegenstände im Auto lassen) selbstverständlich sein.

Die Gefahren in den Bergen dürfen nicht unterschätzt werden. Ein Kälteeinbruch mit Schnee kommt in höheren Lagen auch im Sommer vor, Regen und Gewitter können Wanderungen auf an sich leichten Wegen in gefährliche Rutschpartien verwandeln. Deshalb sind feste Wanderschuhe , Regenschutz und warme Kleidung im Rucksack auch bei vermeintlich einfachen Touren und gutem Wetter unerlässlich.

Das aktuelle Bergwetter ist in der Südtiroler Tageszeitung »Dolomiten«, unter Tel. 04 71 27 05 55 und unterwww.provinz.bz.it/wetter/bergwetter.asp zu erfahren.

Essen und Trinken

Österreichisch-italienische Melange

In Südtirol vereinigt die Küche alle Vorzüge des Nordens und des Südens. Sie steht in der Tradition des habsburgischen Vielvölkerstaates, zu der sich die mediterranen Spezialitäten Italiens gesellen. In vielen Gasthäusern überwiegt zwar noch immer eine eher deftige Kost, aber in den 1990er-Jahren hat eine ganze Generation von Köchen und Köchinnen den Weg für eine kreative, leichte Küche freigemacht. Sie beruht auf regionaler Basis und bezieht Innovationen des Mittelmeers mit ein. In vielen Orten sind Feinschmeckerrestaurants entstanden, die in den Gourmetführern in hohen Tönen gelobt werden.

Aus dem Norden stammen die Knödel, die es in Südtirol in allen denkbaren und ungewohnten Variationen gibt. Als Leber-, Speck- oder fleischlose Fastenknödel schwimmen sie in der Suppe. Als Servietten-, Spinat- oder schwarzplentene Knödel (aus Buchweizenmehl) werden sie als Vorspeise gereicht oder ergänzen ein üppiges Fleischgericht. Zuckersüß kommen sie als Zwetschgen- und Marillenknödel zum Dessert auf den Tisch.

Als Beilage werden auch gern Bratkartoffeln gereicht, die im sonstigen Italien nahezu unbekannt sind. Die Polenta hat als Beilage ihren Weg nach Südtirol gefunden. Der gelbe Maisbrei, der ursprünglich aus den Ebenen Norditaliens stammt, wird gekocht, gebraten oder gebacken serviert.

Südliche und nördliche Einflüsse vermischen sich bei den ›Schlutzkrapfen‹. Diese mit Spinat gefüllten Teigtaschen kennt man in Italien in etwas kleinerer Ausführung als ravioli. Auch die kleinen Teigklößchen, die Nocken, die hier als Topfen-, Spinat-, Käse- oder Pilznocken bekannt sind, haben ihre italienischen Verwandten, die gnocchi. Und auch das altbekannte Schnitzel kommt in Südtirol mit zwei Namen daher, obwohl das Tier, von dem es stammt, dasselbe ist: Einmal ist es nach der österreichischen Hauptstadt Wien benannt, das andere Mal ist die norditalienische Metropole Milano Namenspate.

Speck und Törggelen

Zu den Südtiroler Spezialitäten gehört auch der Speck. Er passt gut zu einer Zwischenmahlzeit, der marende, oder zur abendlichen Vesper mit einem guten Glas Wein und dem luftgetrockneten ›Schüttelbrot‹. Allerdings ist auch der Speck nicht mehr das, was er einst war. Bis vor wenigen Jahrzehnten hatte jedes Tal, ja fast jeder Bauernhof, seine eigene Tradition, eine ganze Schweinehälfte mit den verschiedensten Kräutern und Gewürzen zu beizen, mild zu räuchern und anschließend über Monate hinweg in einem gut durchlüfteten Raum zu lagern. Heute stammt das Schweinefleisch zum größten Teil aus Holland und Deutschland und wird in großen Fleischfabriken auf ›Südtiroler Speck‹ getrimmt. Gewähr für eine traditionelle Bearbeitung des Fleisches bieten am ehesten noch die kleinen Schlachter in den Dörfern.

Das Törggelen, benannt nach der Weinpresse, der ›Torggl‹, ist der Brauch, sich nach der Weinernte in geselliger Runde zum Essen und Trinken zu treffen. Auch beim ›Törggelen‹ wird Speck gereicht. Entweder in feine Scheiben geschnitten oder am Stück. Dazu gibt es Maronen (gebratene Esskastanien) und geräucherte Würste. Die Hauptsache ist aber der ›Nuie‹, der neue Wein, der im Herbst bei den Weinbauern verkostet wird. So manche Adresse bleibt aber bei den Einheimischen ein wohlgehütetes Geheimnis. Eine gute Quelle, um einen empfehlenswerten Hof zu finden, sind die Seiten der Vereinigung des Südtiroler Bauernbundes (www.roterhahn.it/de/baeuerliche-schankbetriebe).

Käse, Strudel und Espresso

Käse darf bei keinem Essen fehlen. Die wohlschmeckenden Käsesorten der Provinz runden jedes Menü ab. Der Nachtisch ist stark von der altösterreichischen Tradition inspiriert. Strudel mit Äpfeln oder Kirschen, in siedendem Öl ausgebackene Krapfen, Kaiserschmarrn, Topfenpalatschinken und die bereits erwähnten süßen Knödel sind nur einige Beispiele für die Palette der Mehlspeisen, für die nach einem Mahl noch Platz im Magen gefunden werden muss. Daher sind ein tiefschwarzer, starker Espresso und auch ein Grappa oder milder Obstschnaps zur Verdauung höchst willkommen.

Südtiroler Weine

Südtirol ist Weinland, seit mindestens 2500 Jahren. So gehört natürlich ein guter Tropfen zu jedem Essen dazu. Immer häufiger werden einheimische DOC-Weine als offene Hausweine ausgeschenkt und nicht mehr die namenlosen Roten oder Weißen, deren Qualität manchmal sehr bescheiden ist. Das Prädikat DOC steht für Denominazione Originale Controllata. Diese ›kontrollierte Ursprungsbezeichnung‹ gewährleistet, dass der Wein aus der auf den Etiketten angegebenen Region stammt. In allen Restaurants sind aber auch preiswert DOC-Flaschenweine zu bekommen.

Am liebsten werden die Südtiroler Vernatsch-Weine getrunken. Ob ›Kalterer See Auslese‹, ›St. Magdalener‹, ›Bozner Leiten‹ oder ›Burggräfler‹, alle diese hell- bis rubinroten Weine sind süffig und haben einen feinen, leichten, dennoch runden Geschmack, der gut zu fast jeder Speise passt. Gern werden in Südtirol auch Teroldego und Marzemino, die ansonsten fast unbekannten Rotweine der Nachbarprovinz Trentino, bestellt, die ohne Probleme mit den Südtiroler Tropfen mithalten können.

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