Slowenien

Mit seinen riesigen Wäldern und sauberen Gewässern zählt Slowenien zu den grünsten Gebieten in Europa. Gebirgsketten und verkarstete Plateaus, Höhlenlabyrinthe und glitzernde Seen, Weinstraßen und ein nicht gerade langes, aber doch bemerkenswertes Stück Küste.

Anreise

Auto

Wer mit dem eigenen Wagen nach Slowenien reist, benötigt außer Führer- und Fahrzeugschein auch das Nationalitätenschild. Die Internationale Grüne Versicherungskarte wird für etwaige Schadensfälle empfohlen, ist aber nur für Bürger der Schweiz verpflichtend. Wer über die Alpen anreist, wird auf den meisten Strecken zur Kasse gebeten. Die Österreich-Vignette (eine Pauschalgebühr) kann man in deutschen Tankstellen nahe der Grenze kaufen.

Die kürzeste Autostrecke führt über Salzburg und die Tauernautobahn nach Villach. Nach Fertigstellung des Karawankentunnels hat sich die Fahrzeit erheblich verkürzt: Ljubljana ist von München in knapp fünf Autostunden erreichbar. Auch für die Benutzung der meisten slowenischen Autobahnen und Schnellstraßen sind Gebühren fällig. Die Vignette kann man im voraus in den Automobilclubs ADAC und ÖAMTC kaufen, vor Ort an slowenischen Tankstellen und bei der Post. Für eine Woche sind 15 €, für einen Monat 30 € zu zahlen. Aktuelle Preisinfos findet man auf der Homepage der slowenischen Autobahngesellschaft DARS (www.dars.si).

Bahn

Von allen größeren Städten gibt es täglich gute Verbindungen, die meisten laufen über München via Salzburg und Villach nach Ljubljana. Von Österreich fahren außerdem Züge über Wien und Graz nach Maribor. Schweizer wählen die Italienroute über Mailand und Triest (mit attraktivem EuroNight-Zug) oder reisen via Innsbruck und Schwarzach St. Veit.

Mit dem Auto-Reisezug kommt man u. a. von Hamburg und Berlin nach Triest bzw. von Wien nach Koper. Weitere Auskünfte über Verbindungen, Spartarife und Fahrradmitnahme erhält man in den Reisezentren der Deutschen Bahn, in Reisebüros mit DB-Lizenz, beim telefonischen Reiseservice 11861 sowie im Internet unter www.bahn.de (Deutschland), www.sbb.ch (Schweiz) und www.oebb.at (Österreich).

Bus

Europabus-Verbindungen gibt es ab mehr als 80 deutschen Städten. Auskunft erteilt die Deutsche Touring GmbH, Am Römerhof 17, 60486 Frankfurt, Tel. 069 790 35 01, www.eurolines.de. Über Verbindungen aus Österreich und der Schweiz informieren die Fremdenverkehrsämter in Wien und Zürich.

Flugzeug

Im internationalen Linienverkehr wird nur Ljubljana angeflogen. In gut einer Stunde erreicht man die slowenische Hauptstadt mit der Fluggesellschaft Adria Airways (www.adria.si) ab Frankfurt/ Main, München, Zürich und Wien. Der Flughafen von Ljubljana (www.ljuairport.si) liegt 27 km nördlich der Hauptstadt und ist von 6 bis 22 Uhr geöffnet. Im Gebäude befinden sich Post, Bank und Autovermietung. Ein Flughafenbus fährt nahezu stündlich zum Bahnhof in Ljubljana.

Für Urlauber könnte es auch interessant sein, z. B. mit Air Berlin oder Germanwings einen Flug nach Klagenfurt im Süden Österreichs zu buchen. Von dort gelangt man mit Bus in weniger als einer Stunde nach Kranjska Gora (Slowenien). Bald soll es auch mehr Flüge nach Graz geben. Am Flughafen kann man direkt in den Zug umsteigen und erreicht das slowenische Maribor in nur 45 Minuten.

Unterkunft

Das Spektrum reicht von der Campinghütte bis zum Bauernhof, vom Pensionszimmer bis zur Luxus-Suite – in Slowenien findet sich etwas für jeden Geschmack! Die Mehrzahl der Slowenienurlauber reist individuell, daher sind Reiseveranstalter nur in wenigen Küsten- und Kurorten aktiv. Die in diesem Buch aufgeführten Preise beziehen sich auf ein Doppelzimmer im Hotel mit Frühstück oder ein Apartment für zwei Personen. Zusätzlich ist je nach Region und Ferienziel eine Kurtaxe von Höhe von 1–2 € zu entrichten. Aufschläge sind an der Küste im Sommer fällig, in den Skigebieten im Winter. Für Einzelzimmer zahlt man meist 70 % des Preises vom Doppelzimmer, ein Zustellbett wird mit 30 % berechnet. Infos: www. slovenia.info/hotels

Privatzimmer und Ferienwohnungen

Preiswerte Privatzimmer (im DZ ab 13 € p. P. ohne Frühstück, zu Weihnachten ab 18 €) können in fast allen Ferienorten über die Touristeninfo TIC, oft auch bei Reisebüros gebucht werden. Kommt man an, wenn die Büros schon geschlossen sind, achte man auf Schilder mit der Aufschrift sobe (Zimmer) oder privat. Es wird zwischen Zimmern mit 1, 2 und 3 Sternen unterschieden – bei nur einem Stern teilt man sich das Bad mit anderen Personen. In einigen Orten werden auch Apartments und Ferienwohnungen angeboten. Bei einem Aufenthalt von weniger als drei Nächten ist ein Aufschlag zu zahlen. Info: www.slovenia.info/privaterooms

Camping

Die meisten der 42 slowenischen Campingplätze sind klein, aber herrlich gelegen und verfügen über Sportanlagen und Kinderspielplätze. Sie sind von Mai bis September, oft auch ganzjährig geöffnet. Besonders zu empfehlen sind die Anlagen in Kobarid, Bled, Bohinj und Ankaran sowie die an Thermalbäder angeschlossenen von Čatež und Ptuj. Die im Buch angegebenen Preise gelten für 2 Erwachsene mit Kind inkl. Gebühren für Strom und Warmdusche. Info: www.slovenia.info/campings

Jugendherbergen

Die Zahl der Herbergen ist in den vergangenen Jahren gestiegen, einige sind ganzjährig geöffnet. Zu den besten (14–20 € p. P.) zählen die in Ljubljana, Piran und Bled, wo es Doppel- und Dreibettzimmer gibt. In Ljubljana und Maribor kann man sich auch in Hostels und Studentenwohnheimen einquartieren. Infos: www.youth-hostel.si.

Touristische Bauernhöfe

Ferien auf dem Land: Diese Ferienform ist attraktiv für Familien, die mit dem Auto unterwegs sind. Die Häuser bieten gute einheimische Kost, dazu oft hausgemachten Wein. Vielerorts kann man Fahrräder, Kajaks oder Pferde ausleihen und erhält Tipps zum Wandern. Wer will, kann bei der Ernte oder der Versorgung der Tiere mithelfen. Bauernhöfe, auf denen sich Touristen einquartieren können, sind über das ganze Land verstreut und werden anhand von Äpfeln klassifiziert. Bauernhöfe mit einfach ausgestatteten Zimmern, Gemeinschaftsbad und -WC haben nur einen Apfel, vier Äpfel versprechen ein Maximum an Komfort: mit bester Ausstattung, eigenem Bad und WC, einer Küche und einem vielfältigen Aktivangebot. Infos: www.slovenia.info/touristfarms

Buchung

In den Sommerferien mag es schwierig sein, spontan eine Unterkunft zu finden – vor allem an der Küste empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung. Im Rest des Jahres hat man selten Probleme, nur in Ljubljana kann es im Frühjahr und Herbst, wenn Kongresse stattfinden, eng werden.

Sport und Aktivitäten

Das Freizeitangebot Sloweniens ist vielseitig. Wer nur ausspannen und sich eine schöne Zeit machen möchte, kommt ebenso auf seine Kosten wie der Aktivtourist, der ›gefordert‹ sein will. Die folgende Auswahl soll zeigen, was alles während des Urlaubs unternommen werden kann und zugleich Lust wecken, in neue Sportarten hineinzuschnuppern. Auf Wunsch verschickt das Fremdenverkehrsamt Spezialbroschüren mit vielen Details.

Angeln

In klaren Alpenflüssen und Seen macht es Spaß, die Angel auszuwerfen. Ein Forellenparadies ist die Soča, wo ausschließlich mit der Fliege geangelt wird. Im Fluss tummelt sich die autochthone Soča-Forelle, auch Marmorata genannt. Mit bis zu einem Meter Länge gilt sie als größte Forellenart Europas, dank Nachzüchtung konnte sich die vom Aussterben bedrohte Art regenerieren. Fischreich sind auch die Seen von Bled und Bohinj, die Sava Bohinjka, Krka und Kolpa. Für alle Binnengewässer ist eine Angellizenz nötig. Man bekommt sie in Touristenbüros, Hotels und Angelclubs.

Baden

Im vergangenen Jahr wurden in Slowenien vier Strände, darunter die von Portorož und Strunjan, für ihre gute Wasser- und Strandqualität mit der ›Blauen Fahne‹ ausgezeichnet. In Portorož, dem schönsten Sandstrand an der 47 km langen Küste, kann man außerdem segeln, surfen, tauchen und Wasserski fahren. Vielerorts gibt es nur Kiesstrand, in Piran begnügt man sich mit künstlichen Liegeflächen aus Fels und Beton.

Wer nicht aufs Meer angewiesen ist, macht einen Sprung in den slowenischen Norden: Wunderbar baden kann man in den Alpenseen von Bled und Bohinj sowie in den Gebirgsflüssen.

Unter den Thermalbädern der Kurorte locken die Erlebnispools von Čatež die meisten Besucher an; über Reiseveranstalter zu buchen sind auch die Anlagen von Radenci und Rogaška Slatina, Olimia und Podčetrtek, Portorož und Strunjan.

Golf

In den 1930er Jahren waren es Diplomaten und Aristokraten, die sich zum Golfspielen bei Bled trafen. Heute ist auch dieser Sport demokratisiert, ein Hauch von Exklusivität haftet ihm aber weiterhin an. Auf dem King’s und dem Lake’s Course (je 18 Löcher) spielt man auf einem sanft gewellten Hochplateau vor der Kulisse gezackter, meist weiß gepuderter Karawanken. Mehrmals jährlich finden PGA-Turniere statt, so die European Ladies und die Challenge Tour; angeschlossen ist eine Golf-Akademie sowie Sloweniens best ausgerüsteter Golf-Shop. Weitere Golfplätze gibt es in Mokrice, Lipica, Ptuj, Pod - četrek, Volčji Potok, Moravske Toplice und Slovenske Konjice; die Saison dauert von Mitte April bis Oktober. Info im Internet: www.slovenia.info/golf

Höhlentrekking

Wer die Unterwelt des Karsts fernab vom touristischen Rummel erkunden will, kann an organisierten Höhlentouren in kleinen Gruppen teilnehmen. Interessenten wenden sich an:
Postojnska jama turizem
Jamska 30, 6230 Postojna
Tel. 05 700 01 00
www.postojnska-jama.eu

Klettern

Erfahrene Kletterer nehmen sich die Nordwand des Triglav vor – Sloweniens schwierigste Kletterpartie. Etwas leichter sind die Kalkwände des Osp an der Abbruchkante des Karst. Für alle, die ihre Kletterkünste in absolut sicherem Umfeld erproben wollen, empfiehlt sich die Wand Pod Skalco in Bohinj.

Paragliding

Für Anfänger eignen sich die Berge Studor und Vogar bei Bohinj, Fortgeschrittene zieht es auf den Kobla bei Tolmin, den Kanin bei Bovec und den Vitranc bei Kranjska Gora. Bei den örtlichen Agenturen bucht man Kurse und Tandemflüge.

Radfahren

Für den 232 km langen Radrundweg von Kranjska Gora über Bled, Bohinj, Tolmin, Kobarid und Bovec zurück nach Kranjska Gora sind fünf Tage einzuplanen. Weitere schöne Touren führen durch die Täler der Savinja und Krka, den herben Karst, die Wälder bei Kočevje und die Weinhügel im Osten. Man sollte eine gute Kondition mitbringen, denn es müssen beträchtliche Höhenunterschiede überwunden werden. In Sportagenturen, oft auch in Hotels und auf Campingplätzen kann man Räder leihen. Slowenische Tourismusämter (vorbildlich Kranjska Gora) halten Karten mit ausgearbeiteter Tour und Höhendiagramm bereit. Infos und Touren: www.slovenia.info/bicycling.

Reiten

Das 1580 gegründete Reitzentrum Lipica ist die Heimat der weltweit bekannten Lipizzaner. Es gibt in Slowenien über 20 Reitclubs, u. a. in Bled, Otočec und Mokrice. Infos im Internet: www.slovenia.info/riding

Tauchen

Mit einer Tauchgenehmigung, die von der örtlichen Polizei ausgestellt wird, kann man in fast allen Flüssen und Seen des Landes tauchen. Einzige Ausnahme bilden die Fischbrutplätze im See von Bohinj, die Schifffahrtstraßen und Hafengebiete. In den Karsthöhlen darf nur unter professioneller Anleitung getaucht werden. Infos beim Slowenischen Taucherverband: www.spz.si

Wandern

Slowenien verfügt über ein 8000 km langes Netz markierter und gesicherter Wege. Die meisten Wanderer trifft man in den Julischen Alpen. Die Landkarten, die man in den Touristenbüros vor Ort erwerben kann, zeichnen sich durch sehr gute Qualität aus. Weitere Infos: www.slovenia.info/wandern

Einkaufen

Es gibt mehr als Obstschnaps und Wein – beliebte Mitbringsel sind auch Stirnbretter von Bienenstöcken, die mit religiösen und historischen, aber auch heiteren Motiven bemalt sind. Von den Bienen stammt vorzüglicher, naturbelassener Honig, den man auf Märkten, aber auch direkt beim Bauern kaufen kann – achten Sie auf das Schild »med« (Honig).

Klassische Souvenirs sind Klöppelspitzen, die in Idrija mit Engelsgeduld hergestellt werden. Aus Rogaška Slatina stammt Bleikristall, aus Prekmurje, der Region an der Grenze zu Ungarn, ›schwarze Keramik‹.

Reisewetter

An der Küste herrscht mediterranes, ansonsten alpines bzw. mitteleuropäisches, nach Osten zu kontinentales Klima. Die Durchschnittstemperatur beträgt im Juli knapp 20 °C in Ljubljana und 23 °C in Piran; im Januar liegen die Werte bei 0 °C in Ljubljana und 6 °C an der Küste. Besonders niederschlagsreich sind die westlichen Julischen Alpen. Knapp 3000 mm beträgt die Niederschlagsmenge in Bovec. Im Osten des Landes, etwa in Maribor, werden nur 800 mm verzeichnet.

Reisezeit

Slowenien ist ein Reiseland für alle Jahreszeiten. In den Alpen tummeln sich bis zum Frühjahr die Skihasen, danach treffen – pünktlich zur Schneeschmelze – die Kajakfahrer ein. Wanderer kommen im Frühjahr und Herbst, schönster Monat für Almspaziergänge ist der Mai. Anfang Juni hat sich das Meer so weit erwärmt, dass es zu einem Bad einlädt. Erst Mitte Oktober fällt die Temperatur wieder unter 18° C.

Slowenien: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 1
  2. Feb 5
  3. März 10
  4. April 16
  5. Mai 20
  6. Juni 24
  7. Juli 26
  8. Aug 26
  9. Sept 22
  10. Okt 15
  11. Nov 8
  12. Dez 3

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan -5
  2. Feb -4
  3. März 0
  4. April 4
  5. Mai 9
  6. Juni 12
  7. Juli 14
  8. Aug 13
  9. Sept 10
  10. Okt 6
  11. Nov 2
  12. Dez -2

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 2
  2. Feb 4
  3. März 4
  4. April 5
  5. Mai 7
  6. Juni 8
  7. Juli 9
  8. Aug 8
  9. Sept 6
  10. Okt 4
  11. Nov 2
  12. Dez 2

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 9
  2. Feb 8
  3. März 8
  4. April 10
  5. Mai 12
  6. Juni 11
  7. Juli 10
  8. Aug 9
  9. Sept 8
  10. Okt 10
  11. Nov 11
  12. Dez 10

Gesundheit

Da in Slowenien die Gefahr von Zeckenbissen groß ist, sollte man sich vor Antritt der Reise gegen FSME schutzimpfen lassen. Die medizinische Versorgung ist in Slowenien gut. In fast allen Städten gibt es ein Krankenhaus (bolnišnica) oder eine staatliche Praxis (zdravstveni dom), wo sich der Urlauber, sofern er gesetzlich krankenversichert ist, gegen Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte kostenlos behandeln lassen kann. Für Medikamente bzw. Behandlung bei einem Privatarzt muss man in Vorkasse treten; die heimische Kasse wird das Geld nur zurückerstatten, wenn eine detaillierte, vom Arzt quittierte Rechnung vorliegt.

Sicherheit

Slowenien gilt als ein sicheres Reiseland, doch sollte man im Hochsommer das beladene Auto nie unbewacht parken. Nach verlorenen Gegenständen erkundigt man sich bei der örtlichen Polizei. Beim Verlust des Ausweises erhält man gegen Vorlage der Kopie beim zuständigen Konsulat Ersatz, der zur einmaligen Ausreise berechtigt.

Wichtige Telefonnummern

Notruf: 112 ist die zentrale Gratis-Notrufnummer fur alle Fälle (Unfall, Krankheit, Feuer, Überfall). Sie ist rund um die Uhr besetzt und wird auch auf Deutsch bedient.

Karten sperren: Wer EC- oder Kreditkarte bzw. das Mobiltelefon verloren hat, sollte unter Tel. 0049 11 61 16 bzw. 0049 30 40 50 40 50 den Zugang sperren lassen (www.kartensicherheit.de).

Deutsche Botschaft: Prešernova 27, 1000 Ljubljana, Tel. 01 479 03 00, www.laibach.diplo.de

Österreichische Botschaft: Prešernova 23, 1000 Ljubljana, Tel. 01 479 07 00, www.bmeia.gv.at/botschaft/laibach.html

Schweizer Botschaft: Trg republike 3/VI, 1000 Ljubljana, Tel. 01 200 86 40, www.eda.admin.ch/ljubljana

Pannenhilfe
ADAC: Tel. 0049 89 22 22 22, www.adac.de
ÖAMTC: Tel. 0043 12 51 20 00, www.oeamtc.at
TCS: Tel. 0041 58 827 22 20, www.tcs.ch

Essen und Trinken

Slowenien ist das EU-Land mit den meisten Bio-Bauern. Sie versorgen die Märkte mit Regionalprodukten, aus denen herzhafte Hausmannskost entsteht. Doch auch feines Slow Food ist auf dem Vormarsch: Kreative Köpfe schaffen aus erstklassigen Zutaten fantasievolle Kreationen.

Regionale Vielfalt

Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich in der Esskultur – die Palette reicht von typisch österreichisch über ungarisch und italienisch bis zu balkanisch. Zwar hält sich die Gastronomie heute nicht mehr an alte geographische Grenzen, doch bestimmte Vorlieben bleiben erhalten.

Bodenständige Gerichte liebt man vor allem in den Alpen und der südlichen Steiermark. Da gibt es Eintopf mit Schweine- und Hammelfleisch, saure Rahmsuppe oder Rindfleisch mit Kren (Meerrettich mit untergehobener Sahne), Käse, Speck und viel Wurst. Fleisch wird gern ›aus dem Kübel‹ serviert: erst angebraten, dann in einem Fass mit Schweineschmalz übergossen. Und zur Krönung des Mahls isst man Cremeschnitten, Pfannkuchen und köstlichen Strudel.

In der Karst-Region sollte man sich pršut, den leckeren Schinken, nicht entgehen lassen: Nur Fleisch vom Jungschwein, das nicht mehr als 125 kg wiegt, darf zu seiner Herstellung verwendet wenden. Einen Monat lang wird es in eine Lake mit Meersalz, Knoblauch und Kräutern eingelegt, anschließend in Räumen aufgehängt, durch die der scharfe Bora-Wind pfeift. Nach etwa einem Jahr ist es soweit: Das ausgedörrte Fleisch wird in hauchdünne Scheiben geschnitten und mit pikant eingelegten Oliven und Steinofenbrot serviert.

An der Küste regiert mediterrane Kost. Auf der Speisekarte wird Fisch in vielen Varianten angeboten, häufig auch gratinierte Cannelloni, Risotti und Minestre – typische Beispiele für eine Gastronomie venezianisch-friaulischen Ursprungs. Zum Abschluss ist Süßes angesagt: mürbe Strauben (flancati) oder Krapfen (fritule).

Letzte Station ist der Osten, wo sich mediterrane und pannonische Einflüsse mischen. Vegetarier haben es dort schwer, Fleischgerichte sind Trumpf. Jenseits der Mur, im ungarischen Grenzland Prekmurje, bevorzugt man scharf gewürzte Paprikagerichte und Gulasch. Wen es bei derlei Kalorienbomben nach Leichterem gelüstet, der greift zu frischem Salat, der mit Obstessig und nussigem Kürbiskernöl abgerundet wird.

Slow Food im Trend

Längst hat sich die Slow-Food-Be - wegung von Italien nach Slowenien ausgedehnt, hat dort – mehr als in jedem anderen europäischen Land – Wurzeln geschlagen. Slow-Food bemüht sich um die Erhaltung der regionalen Küche, um ein Essen das »gut, sauber und gerecht« ist, so der Slogan der Bewegung. Was nicht heißt, dass traditionelle Gerichte nicht raffiniert variiert und entschlackt werden, auf dass mehrere Gänge aufeinander folgen können. Beim Slow Food, dessen Emblem von einer Schnecke geschmückt wird, geht es auch darum, möglichst viel Zeit beim Essen zu verbringen, denn – so die Philosophie – das beste Gespräch entsteht beim Genuss. Freilich geht es nicht allein um langes, mußevolles Speisen, sondern auch um die Liebe zur Natur: Man will Frische und Qualität der Lebensmittel schmecken, kauft deshalb beim Bauern auf dem Hof oder auf dem Markt.

Wasser und Wein

Erstklassig sind Sloweniens natürliche Mineralwasser, von denen das nach den »Drei Herzen« benannte Radenska am bekanntesten ist. Doch das Lieblingsgetränk der Slowenen war schon immer der Wein: keine Speisetafel ohne gefüllten Krug, kein festliches Zusammensein, bei dem die edlen Tropfen nicht in Strömen fließen. Seit der Unabhängigkeit hat slowenischer Wein enorm an Qualität gewonnen, mittlerweile kann er es mit den besten der Welt aufnehmen. Die Spitzenprodukte kommen aus dem Karst und dem Landesosten – die Weinstraßen zwischen Drau und Mur halten wahre Schätze bereit!

Eine besondere Gaumenfreude sind auch die in den Gaststätten aufgetischten Schnäpse und Liköre. Zur Verdauung geeignet sind würziger Wacholderund Kräuterschnaps (brinovec/lušterk), milder sind Birnenschnaps (viljemovka) und süßer Traubenlikör (radgonska ranina).

Öffnungszeiten und Preise

Restaurants sind meist von 12 bis 23 Uhr geöffnet. Soll die Reisekasse nicht stark belastet werden, besucht man das gemütliche Gasthaus (gostilna/ gostišče), wo mindestens drei regionaltypische Gerichte angeboten werden. Günstig ist auch die Schankwirtschaft (bife/krčma); noch günstiger das Selbstbedienungslokal (samopostrežna restavracija) und der Fast Food Grill (okrepčevalnica).

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