Die Legenden um Sankt Gereon und Sankt Ursula begründeten im frühen Mittelalter den Ruf des "hillige Kölle" (heiliges Köln) als Pilgermetropole. 1164 gelangten aus Mailand die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln, für die man einen Schrein anfertigte. 1215 war dieses Meisterwerk mittelalterlicher Goldschmiedekunst vollendet, für das es dann natürlich auch einer angemessenen Kathedrale bedurfte. 1248 erfolgte die Grundsteinlegung. Meister Gerhard, der erste Dombaumeister, favorisierte den hochgotischen Stil französischer Krönungskirchen. Doch der Dom wurde nicht fertig - 1560 stellte man die Bauarbeiten ein, wegen der Pest und des wirtschaftlichen Niedergangs der Stadt. Ausgerechnet die protestantischen Preußen vollendeten den Dom 1880. Sie vereinnahmten ihn politisch, indem sie ihn als nationales Kulturbollwerk feierten. Immerhin war der Dom zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung das höchste Bauwerk der Welt. Die bunten Glasfenster sollten das Kircheninnere in ein mystisches Licht tauchen und so eine vergeistigte Atmosphäre schaffen. Daher lösten die Baumeister die festen Wände in große Fensterflächen und in schlankes Maßwerk auf. Das moderne Glasfenster des Künstlers Gerhard Richter über dem Südportal enthält rund 11.500 farbige Glasquadrate, die am schönsten in der Mittagssonne leuchten. Die Gnadenmadonna vor dem Dreikönigsaltar im nördlichen Querschiff wird wegen der aufgenähten Votivgaben auch "Schmuckmadonna" genannt. Die hölzerne Kanzel hinter einem der Vierungspfeiler stammt von 1544 und ist die älteste in Köln. In der Vierung steht auch der Thronsitz des Erzbischofs. Das Gero-Kreuz (um 976) an der Nordseite des Chorumgangs ist eine der ältesten erhaltenen Großplastiken des Mittelalters. Am Ende des Chorumgangs steht der Altar der Stadtpatrone Sankt Ursula und Sankt Gereon. Das Altarbild hatte Stefan Lochner ursprünglich für die Ratskapelle gemalt. Rings um den Dom wurde 1969 nach Plänen des Architekten Fritz Schaller die Domplatte angelegt.