Mit 37 Jahren kündigt Waltraud Hable ihren Job, vermietet ihre Wohnung und reist in elf Monaten und einer Woche durch 14 Länder. Über ihre Weltreise schreibt sie einen Blog, aus diesem entsteht der Bestseller „Mein Date mit der Welt“. Wieder zurück in Österreich und ihrem Alltag lässt sie das Fernweh einfach nicht los. Waltraud ist sich sicher: »Wenn ich in meinem Job und in Wien bleibe, dann verhungere ich emotional.« Also setzt sie alles auf eine Karte und begibt sich erneut auf eine Reise, dieses Mal jedoch ohne Rückflugticket und immer der Sonne nach.

Mit vollem Risiko startet Waltraud Hable in ihr neues Leben und probiert ohne Scheu verschiedene Jobs aus. Von Klo putzen auf Hawaii, freiwilliger Hilfe in einem Sterbehaus in Indien bis hin zu einer Rangerausbildung im südafrikanischen Busch. Emotionale Begegnungen, humorvolle Anekdoten und viele neue Sommerkleider füllen ihr Herz und sprengen ihr Gepäck: „Ich habe keine Ahnung, wo das noch hinführen soll, mein Koffer quillt jetzt schon über. Aber das Wichtigste: Mein Herz ist ebenfalls übervoll.“

Thailand, Vietnam, Hawaii, Indien, Kappadokien, Brasilien, Südafrika – im Zick-Zack-Kurs führt Waltraud Hable die LeserInnen durch ihr Leben und die Welt. Es wird geflucht, geliebt, gezweifelt, gelacht und dabei immer auf das Bauchgefühl und das Herz vertraut.

Die Welt ist ihr Zuhause, doch besonders an Rio de Janeiro hat sie ihr Herz verloren. Zwischen Samba tanzen, Portugiesisch lernen und Tinderdates beschließt Waltraud: „Wenn ich groß, erwachsen, aber vor allem finanziell liquide bin, will ich hier eine Wohnung kaufen, damit ich noch als Hundertjährige im Bikini am Strand flanieren und mich zur Lederhaut konservieren kann.“

Waltraud Hable zeigt in „Für alles um die Welt“, dass es nie zu spät für einen Ausbruch und den Start in ein neues Leben ist.

Und jetzt? Geht’s immer weiter.

Wer dem Ruf seines Herzens folgt, muss sich nicht an jeder Kreuzung neu entscheiden.

Am Tag des Auszugs, als ich durch meine leer geräumte Wohnung wandere – mein Besitz und die Möbel, die ich nicht verscherbeln konnte, sind auf dem Weg zu Omas wetterfester Gartenscheune, um dort eingelagert zu werden –, hallt jeder meiner Schritte auf dem Parkett „Danke, Apartment, dass du mir ein Nest warst“, sage ich ein wenig melancholisch. Ich weiß, wenn die Tür hinter mir ins Schloss fällt, bin ich offiziell wohnungslos, aber auch für keine Haushaltsversicherung und keine Internet-, Strom und Gasrechnungen mehr verantwortlich. Das ist ein großer Schritt. Der ganz leise daherkommt. Klack, macht es. Und mit diesem kaum hörbaren Geräusch geht ein Kapitel zu Ende und das Tor ins Unbekannte auf. Ich habe mir vorgestellt, wie ich mit erhobenem Kopf und einem zuversichtlichen Lächeln in die Freiheit stolziere. Vornehmen kann man sich bekanntlich vieles. Anstatt wie eine ernst zu nehmende Weltentdeckerin voranzuschreiten, renne ich buckelig und wie ein begossener Pudel ins Leben hinaus. Draußen hat es wie aus Kübeln zu schütten begonnen, und Regenschirm, wer braucht schon einen Regenschirm? Logisch wäre, sich irgendwo unterzustellen, zu warten, bis der Wolkenbruch vorbeizieht. Doch das kann ich nicht. Ich habe bereits viel Zeit mit warten vergeudet. Also wische ich mir dir klatschnassen Haare aus der Stirn und beginne, die Straße entlang zu marschieren.

Wild entschlossen, den Regen als eine Art kosmische Reinigung zu sehen. Und als Konfetti des Himmels.

Let the party begin.