Stellen Sie sich ein Königreich von der Größe des Stadtgebiets von Hamburg vor, komplett vom Meer umgeben und nur durch eine einzige Brücke vom Festland aus zu erreichen. Ein Land, das im Süden vollständig aus Wüste besteht, während in seiner Hauptstadt im Norden eine futuristische Skyline gen Himmel ragt. Ein Staat mit einer 6.000 Jahre alten Geschichte, der durch die Perlenfischerei bekannt wurde und heute das führende Finanzzentrum der Golfregion ist. Ein Land, in dem die Sonne über gigantischen Wolkenkratzern und altehrwürdigen Moscheen aufgeht und Kamele direkt neben einer berühmten Formel-1-Strecke traben. Ein Inselstaat mit traumhaften Stränden, in dem auch im Winter sommerliche Temperaturen herrschen.
Dies klingt fast wie ein Märchen aus 1.001 Nacht? Im Königreich Bahrain mit seiner Hauptstadt Manama wird dieses Urlaubsmärchen Wirklichkeit! Das „Land der zwei Meere“ liegt nur sechs Flugstunden von Deutschland entfernt und bietet alle Voraussetzungen für einen erholsamen, abwechslungsreichen Urlaub. Schon die Anreise gestaltet sich dank Online-Visum und einer Zeitverschiebung von nur zwei Stunden entspannt. Vor Ort erwartet Sie auf dem Archipel im Arabischen Golf, zu dem ganze 33 Inseln gehören, eine unglaubliche Vielfalt: historische Paläste, farbenfrohe Märkte, spannende Museen, moderne Einkaufzentren – gewürzt mit orientalischem Pepp.
Noch mehr Gründe sprechen für eine Reise nach Bahrain: Das Königreich gilt als eines der liberalsten arabischen Länder, die Bahraini sind außergewöhnlich gastfreundlich und weltoffen. Noch dazu ist der kleine Golfstaat von Touristen deutlich weniger überlaufen als beispielsweise die Metropolen Dubai und Abu Dhabi. Und dank der geringen Größe sind die Entfernungen kurz: Fast alle Sehenswürdigkeiten liegen auf den beiden größten Inseln Bahrain und Muharraq, die nur durch einen Autodamm verbunden sind. Sie sind einem entspannten Urlaubsmärchen also ganz nah!
Mitten in der Wüste Bahrains steht seit über 400 Jahren ein einsamer, immergrüner Mesquite-Baum: Über zehn Meter hoch streckt der „Schadscharat al-Haya“, der „Baum des Lebens“, seine Äste in den Himmel. Während Wissenschaftler aus aller Welt rätseln, woher dieser mystische Baum sein Wasser bezieht, sind zahlreiche Gläubige überzeugt, dass sich hier einst der biblische Garten Eden befand.
Noch viel älter als dieser Baum ist die Geschichte Bahrains. Die kulturhistorischen Spuren des Landes lassen sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen, als Bahrain noch Dilmun und die Hauptstadt Qal‘at al-Bahrain hieß. In jeder Epoche seiner langen Geschichte war Bahrain hart umkämpft: Hier herrschten abwechselnd Araber, Perser, Portugiesen und Briten, bis 1971 Scheich Isa bin Salman Al Chalifa die Unabhängigkeit des Landes erklärte. Diese Historie spiegelt sich in zahlreichen geschichtsträchtigen Gebäuden wider. Viele Zeugnisse dieser lang vergangenen Epoche können Sie heute noch in Bahrain besichtigen, etwa die Königsgräber von A‘ali ganz im Norden der Hauptinsel oder den Siedlungshügel, auf dem nun das Fort Qal’at al-Bahrain thront. Es wurde im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft der Portugiesen errichtet – heute gehören die Ruinen der monumentalen Verteidigungsanlage zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch am Abend, wenn die alten Mauern im sanften Scheinwerferlicht erstrahlen!
Unweit des Forts zeugen über 170.000 prähistorische Hügelgräber von der mehr als 5.000 Jahre zurückliegenden Zivilisation und bilden die größte Nekropole der Welt. In vielen dieser Gräber, die seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, fand man neben den üblichen Tongefäßen auch wertvolle Perlen – laut Wissenschaftlern ein Hinweis darauf, dass die Menschen damals das Geheimnis der Unsterblichkeit auf dieser Insel vermuteten. Besichtigen Sie auf Ihrer Bahrain-Reise unbedingt auch die Al-Fateh Moschee. Sie wurde in den 1980er Jahren unter Scheich Isa bin Salman Al Chalifa errichtet und zählt zu den größten Moscheen der Welt.
Vor dem Hintergrund der abwechslungsreichen Historie Bahrains ist es nicht verwunderlich, dass der kleine Inselstaat mit einem vielseitigen, spannenden Kulturprogramm punkten kann. Ein großes Plus: Im Gegensatz zu anderen Golfstaaten, die häufig auf internationale Kunsteinkäufe setzen, bleibt Bahrain der eigenen Kulturgeschichte treu. Diese lässt sich eindrucksvoll in mehreren historischen Gebäuden erleben, die aufwendig restauriert und für Besucher zugänglich gemacht wurden: Spazieren Sie beispielsweise durch den Palast von Scheich Isa bin Ali Al Chalifa auf der Insel Muharraq, ein prächtiges Exemplar islamischer Golfarchitektur des 19. Jahrhunderts. Alternativ bewundern Sie Stickereien im Kurar-Haus oder besichtigen das wundervoll verzierte Siyadi-Haus eines ehemaligen Perlenhändlers.
Auch wenn Sie kein ausgesprochener Museumsfan sind, sollten Sie sich das Nationalmuseum nicht entgehen lassen. Anhand zahlreicher spannender Exponate aus den verschiedenen Epochen können Sie hier die jahrtausendealte Geschichte des kleinen Landes erkunden. Zwischen archäologischen Fundstücken der antiken Dilmun-Kultur und der Nachbildung eines traditionellen Souks scheint die Vergangenheit lebendig zu werden! Weitere Highlights sind die geheimnisvollen Hügelgräber von Qal’at al-Bahrain, die Ausstellung zu „Bräuchen und Traditionen“ und eine Basaltskulptur aus babylonischer Zeit.
Zeitgenössische Kunst kommt in Bahrain ebenfalls nicht zu kurz – beispielsweise in zahlreichen kleinen Galerien oder dem „La Fontaine Centre of Contemporary Art“. Dieses Anwesen im Privatbesitz der bekannten Alireza-Familie wirkt von außen wie eine Mischung aus europäischem Schloss und morgenländischem Palast. Innen beherbergt es mehrere Kunstgalerien, ein Amphitheater, ein Gourmetrestaurant und ein Pilates-Studio. Falls Sie Ihr Kulturprogramm mit einer außergewöhnlichen Abendveranstaltung abschließen möchten, besuchen Sie eine Aufführung im Nationaltheater Bahrains. Das beeindruckende Gebäude scheint auf dem Wasser zu schweben und spielt mit seiner Architektur auf einheimische Traditionen an: Die verwobenen Aluminiumlamellen erinnern an die Dächer traditioneller Häuser, die holzverkleideten, geschwungenen Wände an Perlenfischer-Boote, und die 1.001 verfügbaren Plätze an die berühmten Märchen.
Die Perlenfischerei hat in Bahrain eine lange Tradition. Schon in der Antike fuhren die Bahraini in ihren Holzbooten aufs Meer, um nach den makellos schönen Naturperlen zu tauchen. Ihre Blütezeit erlebte die Perlenfischerei etwa zwischen 1850 und 1930, als Perlen kostbarer waren als Diamanten und rund 30.000 Perlentaucher auf den Inseln lebten. Auch der französische Juwelier Cartier reiste immer wieder nach Bahrain, um hier die wunderschönen Perlen zu erwerben. Um 1930 wurde Japan mit seinen Zuchtperlen zum großen Konkurrenten – und als man in Bahrain zur gleichen Zeit Erdöl entdeckte, wechselten viele Taucher in die neue, lukrative Branche. Dennoch ist Bahrain immer noch weltweit führendes Handelszentrum für Naturperlen. Da Zuchtperlen streng verboten sind, können Sie hier bedenkenlos ein kostbares Reiseandenken erwerben.
Die Bahraini sind so stolz auf ihre uralte Tradition und ihre wundervollen Naturschätze, dass sie sogar eine 3,5 Kilometer lange Perlenstraße anlegten. 2012 wurde diese zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt! Dieser Erlebnispfad beginnt am Strand der Insel Muharraq, führt durch die geschichtsträchtige Altstadt der gleichnamigen Hafenstadt und endet am ehemaligen Haus eines berühmten Perlentauchers. Hier erwandern Sie sich quasi die Geschichte der Perlenfischerei. Und falls Sie danach das Perlenfieber gepackt hat und Sie gerne unter Wasser unterwegs sind, gehen Sie doch einfach selbst auf Tauchgang! Auf geführten Tauchtouren dürfen Sie sich begleitet von einem erfahrenen Guide auf Perlensuche begeben: Bis zu 60 Muscheln können Sie aus dem Wasser holen, die anschließend von Ihrem Guide geöffnet werden. Und sollten Sie wirklich fündig werden, dürfen Sie Ihren kostbaren Schatz sogar mit nach Hause nehmen.
Übrigens: Für alle begeisterten Taucher ist „Dive Bahrain“ ein echtes Highlight! Dieser Unterwasser-Erlebnispark wurde im September 2019 ganz neu eröffnet und fasziniert unter anderem mit einer ausrangierten Boeing 747, die als künstliches Riff dient. Weitere Attraktionen wie die Kopie eines Perlentaucher-Hauses und ein Skulpturenpark folgen. Dabei stehen die Wiederbelebung und der Erhalt der lokalen Meeresflora und -fauna im Vordergrund – Umweltschutz kombiniert mit Abenteuer.
Wer sich für die Tierwelt des kleinen Königreiches interessiert und gleichzeitig nach Entspannung sucht, ist auf Hawar Island genau richtig. Die kleine Insel mit ihren schneeweißen Sandstränden liegt im Südosten Bahrains und ist von den Hauptinseln mit dem Speedboot im Nu erreichbar. Glasklares Wasser und eine außergewöhnlich artenreiche Meeresfauna garantieren hier spektakuläre Schnorchel- und Taucherlebnisse. Mit etwas Glück entdecken Sie dabei sogar eine der seltenen Seekühe! Ähnlich eindrucksvoll ist die Tierwelt an Land: Schildkröten und Eidechsen, pinke Flamingos und zahlreiche bedrohte Vogelarten wie der Sokotra-Kormoran lassen sich beispielsweise bei einer Mountainbike-Tour entlang der Küste beobachten. Auch Delfine tummeln sich regelmäßig rund um Hawar Island – um sie von Nahem zu sehen, unternehmen Sie am besten eine Bootstour vom „Bahrain Yacht Club“ aus.
Auch im „Al Areen Wildlife Park & Reserve“ kommen Tierliebhaber auf ihre Kosten. In diesem riesigen Tierpark, unweit der Formel-1-Strecke gelegen, finden Sie unzählige heimische Tiere und Pflanzen. Leoparden, Gazellen und die äußerst seltene Arabische Oryx lassen sich ebenso aus nächster Nähe entdecken wie zahlreiche Vogelarten. Auch das „Birds Kingdom Al Azizia“ ist einen Besuch wert: Bei einem Spaziergang durch die idyllische Anlage direkt am Meer beobachten Sie bedrohte Vogelarten aus aller Welt.
Sie sind gerne hoch zu Ross unterwegs? Arabische Vollblüter werden in Bahrain seit über 200 Jahren gezüchtet und so können Sie hier natürlich auch Ausritte unternehmen. Vom Rücken eines dieser Rassepferde aus genießen Sie einen besonderen Blick auf die alte Festung und die moderne Skyline, auf Wüste und Strand – am besten bei Sonnenuntergang. Und nicht nur auf Pferden können Sie in dem kleinen Königreich ausreiten: Eine Kameltour durch die Wüstenlandschaft von Bahrain garantiert ein unvergessliches Urlaubserlebnis.
Ein echtes Muss auf einer Reise durch Bahrain ist ein Besuch auf dem alten Bazar von Manama, dem quirligen Manama Souk. Kaum passiert man das Bab Al-Bahrain, das „Tor von Bahrain“, taucht man ein in das lebhafte Treiben in den engen Gassen. Die Händler bieten Handwerkskunst, bunte Stoffe, Teppiche und Datteln feil, der Geruch von Weihrauch und exotischen Gewürzen liegt in der Luft. Ein sehenswerter Kontrast zu den modernen Hochhäusern der Stadt! Hier erstehen Sie bestimmt das eine oder andere außergewöhnliche Urlaubsandenken – vergessen Sie dabei nur das Feilschen nicht, das auf dem Bazar quasi zum guten Ton gehört.
Nach dem erfolgreichen Einkaufsbummel finden Sie in Bahrain unterschiedlichste Aktivitäten ganz nach Ihrem Geschmack. Sportliche Betätigung gehört für Sie zum Urlaub dazu? Dann packen Sie Ihre Golfschläger ein und machen sich auf den Weg zum „Royal Golf Club“ unweit der Hauptstadt. Auf dem 18 Loch-Championship-Platz können auch Nicht-Mitglieder Abschlagszeiten buchen. Ihnen steht der Sinn nach einer traditionellen Aktivität? Die Wüstenstadt A’ali ist bekannt für ihre traditionelle Töpferkunst, die in der Keramikschule auch an interessierte Touristen weitergegeben wird. Hier wird die Töpferscheibe noch mit dem Fuß angetrieben und die Keramiken in Brennöfen in nahegelegenen Grabkammern gebrannt. Bei einem Töpferkurs werden Sie sich wie auf Zeitreise fühlen.
Ob Sie ein Kulturprogramm genießen, an Traumstränden entspannen oder aktiv unterwegs sind – zusätzliche Würze erhält Ihr Bahrain-Urlaub durch die unglaublich vielfältige, ausgezeichnete Küche. Traditionelle arabische Speisen treffen hier auf moderne Gerichte, exzellente landestypische Spezialitätenlokale auf internationale Gourmetrestaurants. Frischer Fisch, zartes Lammfleisch und süße Datteln sind wichtige Bestandteile der schmackhaften Inselküche und werden kombiniert mit Reis, Couscous und Hirse. Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Muskat und Zimt geben den Speisen ihr orientalisches Aroma und ihren unvergleichlichen Duft.
Welche Speisen Sie hier unbedingt probieren sollten? Ein beliebtes Gericht unter den Bahrainis ist Machboos – Fisch oder Lammfleisch mit Reis, Tomaten, Zwiebeln und ganz besonderen Gewürzen. Häufig kommt ebenfalls Qoozi auf den Tisch: gegrilltes Lamm mit allerlei Gewürzen, gekochtem Ei, braunen Zwiebeln und Nüssen. Und natürlich können Sie auch überall Falafel bestellen, die typisch arabischen Kichererbsenbällchen. Vergessen Sie aber nicht, noch etwas Platz für die himmlischen Desserts zu lassen – zum Beispiel für Muhammar, süßen braunen Reis mit Zucker und Datteln. Dazu bestellen Sie Gahwa, den traditionellen bahrainischen Kaffee. Er wird mit Rosenwasser, Safran und Kardamom verfeinert! Falls Ihnen eine zweite Tasse Kaffee angeboten wird, sollten Sie diese übrigens nicht ablehnen: Das gilt als unhöflich.
Um die gastronomische Vielfalt Bahrains zu erleben, machen Sie sich am besten auf den Weg ins Trendviertel Block 338 in Manama. In diesem Ausgeh- und Künstlerbezirk reihen sich schicke Restaurants an kleine Boutiquen und In-Bars an Kunstgalerien. Schlendern Sie einfach gemütlich durch die Fußgängerzone und beobachten das fröhliche Treiben – hier finden Sie zwischen internationaler und landestypischer Küche gewiss ein Lokal nach Ihrem Geschmack! Auch die Region um den Hafen im Norden Manamas hat zahlreiche gemütliche Restaurants zu bieten, die zum Verweilen einladen und in denen Sie sich die bahrainischen Leckerbissen schmecken lassen können.
Was den besonderen Reiz einer Reise nach Bahrain ausmacht? Die faszinierende Mischung aus uralten Kulturschätzen und modernem Luxus, aus orientalischem Flair und kultureller Vielfalt! Neben futuristischen Hochhäusern wie dem World Trade Center stehen geschichtsträchtige, sorgfältig restaurierte Bauten. Nach einem Bummel über den altmodischen Bazar shoppen Sie in glitzernden Einkaufszentren. Besichtigen Sie die Formel-1-Strecke, wandern Sie durch Ruinen alter Festungen oder erholen sich an den Stränden der prächtigen Hotelanlagen oder der Beach-Clubs mit alternativem Flair wie dem Marassi Beach oder dem Solymar Beach Club. Sie müssen übrigens kein Hotelgast sein, um die Strände zu nutzen. Und am Abend? Da genießen Sie ein vorzügliches Abendessen in einem traditionellen bahrainischen Restaurant und stürzen sich danach ins Nachtleben in einer der schicken In-Bars.
Diese reizvolle Kombination aus Tradition und Moderne sollten Sie übrigens am besten schon beim Kofferpacken berücksichtigen. Für den Strandurlaub in Bahrain können Sie getrost den Bikini mitnehmen, wenn Sie in privaten Beach Clubs und an den Privatstränden der Hotels entspannen. Beim Kulturprogramm oder Bummel durch die Altstadt hingegen ist lange, leichte Kleidung angemessen. Bei der Besichtigung der sehenswerten Moscheen bekommen Frauen am Eingang ein Kopftuch und eine Abaia, das traditionelle Überkleid, ausgeliehen. Für das Fotografieren gilt: Die beeindruckenden Festungsanlagen und futuristischen Hochhäuser sind wunderbare Motive – Gläubige im Gebet und traditionell eingestellte Frauen sollten Sie aus Respekt jedoch nicht ablichten.
Und wenn wir schon beim Kombinieren sind: Einen Urlaub in Bahrain können Sie zu jeder Jahreszeit mit sommerlichem Wetter verbinden, denn die Monate Oktober bis April sind die beste Reisezeit für das kleine Königreich. Deshalb tauschen Sie doch einfach die kalten deutschen Temperaturen gegen die warme bahrainische Gastfreundschaft: Ahlan wa Sahlan, willkommen in Bahrain!