Nachhaltiger Urlaub Wie ökologisch korrekt sind „grüne“ Reisen?

„Öko“, „sanft“, „grün“ – diese Schlagwörter versprechen einen besonders umweltbewussten Urlaub. Immer mehr Verbraucher achten neben der Ernährung auch bei der Reiseplanung auf Nachhaltigkeit. Doch was bringt „grüner“ Urlaub der Umwelt tatsächlich?

Umweltbewusstes Reisen ist nicht immer einfach. | © Thinkstock

Unberührte Natur vor dem Fenster, Solarzellen auf dem Dach und Delikatessen von den Bio-Bauern um die Ecke – so idyllisch stellen sich viele Menschen ökologisch korrekte Ferien vor. Es ist ja nur naheliegend: Wer daheim bei Ernährung, Kleidung und Nahverkehr auf Nachhaltigkeit achtet, möchte natürlich bei der schönsten Zeit des Jahres ebenfalls mit gutem Gewissen unterwegs sein. Dafür geben Verbraucher auch mal gern etwas mehr Geld aus. Doch wahrhaft „grünes“ Reisen, ob in Europa oder weiter weg, ist gar nicht so einfach.

Die Probleme fangen bereits bei der Vielzahl der angeblichen Öko-Siegel in der Tourismusbranche an. Mehr als 140 sollen weltweit für diese Art des Reisens werben, eine Vielzahl wird allerdings von Experten unter dem Stichwort „Etikettenschwindel“ geführt. Etliche Siegel decken auch nur wenige Aspekte der Reise ab, etwa die Ausstattung der Herberge und ignorieren wichtige Faktoren wie die faire Bezahlung von Angestellten. Das CSR-Siegel der gemeinnützigen Gesellschaft Tour Cert nimmt hingegen auch die Länge des Urlaubs und die Entfernung zum Wohnort in Betracht.

Bahn statt Flugzeug

Den wichtigsten Beitrag zum Klimaschutz leisten Reisende aber bereits bei der Wahl ihres Urlaubziels. Flugreisen stellen unter den Transportmitteln mit Abstand die größte CO2-Belastung dar. Wer es mit dem sanften Tourismus also sehr ernst meint, sollte auf jeden Fall mit der Bahn in Urlaub fahren – am besten mit einem Unternehmen, das auf Strom aus alternativen Energien setzt.

Ist ein Flug unvermeidbar oder die Destination doch einfach zu verlockend, kann der ökologisch bewusste Reisende die Schäden für die Umwelt wenigstens ansatzweise in Grenzen halten. Wählen Sie eine Fluggesellschaft mit einer möglichst modernen Flotte. Einige Unternehmen bieten zudem die Möglichkeit, die Emissionen einer Flugreise oder auch Kreuzfahrt zu ermitteln und sie durch Spenden für erneuerbare-Energie-Projekte zu „kompensieren“.

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Von Hannah Sommer

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