Ideen statt Verbote war die Devise, die sich Oslo auf die Fahnen geschrieben hat. Neben bereits einigen komplett für den Verkehr gesperrten Straßen hat man in der Innenstadt kurzerhand die Parkplätze minimiert. 700 davon wurden Anfang des Jahres in Radwege, Grünflächen und Sitzbänke umgewandelt. Mit vorzeigbarem Ergebnis: Das Zentrum ist wieder ein entspannter und quirliger Ort geworden – bei stark reduziertem Lärm und weniger Abgasen. Nur die Liefererlaubnis am Morgen, ein paar Elektroladeplätze sowie Behindertenparkplätze sind erhalten geblieben.
Die Sorge der Läden- und Restaurantbesitzer, dass ohne Pkw-Zufahrt weniger Kunden kommen könnten, hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: In einer relaxten Atmosphäre wird wesentlich mehr gebummelt, gekauft, Kaffee getrunken. „Städte wie Oslo wurden jahrzehntelang für Autos gebaut. Es ist Zeit, dass wir das ändern.“ äußerte sich dazu Hanna Marcussen, Stadträtin für Stadtentwicklung in Oslo. „Es ist wichtig, dass wir alle überlegen, in welcher Art von Stadt wir eigentlich leben wollen. Ich bin mir sicher, dass die Menschen, wenn sie sich ihr Idealbild vorstellen, nicht von verschmutzter Luft, endlosen Staus oder Straßen träumen, die mit geparkten Autos zugestopft sind.“
» Mehr spannende DuMont Reise-News
von Solveig Michelsen