Schaurig-schön Monsterwald bei Rom stellt Experten vor Rätsel

Achtzig Kilometer außerhalb der italienischen Hauptstadt gibt es einen Wald mit merkwürdigen Skulpturen von Ungeheuern. Deren Inschriften haben Forscher bis heute nicht entschlüsselt.

Den Park betritt man durch das Maul von Unterwelt-Gott Orcus. | © Thinkstock

Bei einem Spaziergang durch den „Sacro Bosco“ kann einem ganz schön mulmig werden. Der „Heilige Wald“ liegt rund achtzig Kilometer nördlich von Rom, in der Nähe des Ortes Bomarzo, und zählt zu den skurrilsten Sehenswürdigkeiten Europas. Auf dem etwa zwei Quadratkilometer großen Gelände reihen sich monsterähnliche Skulpturen aneinander.

Adeliger ließ Monsterpark bauen

Man kennt zwar heute die Entstehungsgeschichte der grotesken Monumentalskulpturen, was sie aber zu bedeuten haben, stellt Experten allerdings bis heute vor große Rätsel. Der Park wurde im 16. Jahrhundert von dem italienischen Feudalherren Vicino Orsini in Auftrag gegeben. Dreißig Jahre dauerten die Arbeiten an dem „Heiligen Wald“.Doch der Park geriet für Jahrhunderte in Vergessenheit – die Skulpturen waren inzwischen großteils von Wildwuchs bedeckt – und wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Nachdem der Künstler Salvador Dali den Park in der Nähe von Rom besuchte und einige Bilder nach Motiven der bizarren Skulpturen entwarf, kam wieder Interesse an dem Gruselwald auf.

Salvador Dali sorgte für Wiederentdeckung

In den 1950er Jahren erwarb ein italienisches Ehepaar den „Sacro Bosco“ und kümmerte sich in den folgenden Jahren um die Instandsetzung der Anlage. Heute ist das Gelände wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und zählt zu den größten Touristenmagneten Italiens.Doch Historiker rätseln nach wie vor über die Bedeutung der Figuren. Insbesondere die Inschriften auf den zahlreichen Skulpturen von antiken Göttern, Fabelwesen und Ungeheuern bereitet den Wissenschaftlern Kopfzerbrechen. Eine These der Forscher kann jedoch überzeugen: Der Park sei mit der Absicht erbaut worden, den Betrachter zu verwirren und um den Verstand zu bringen.

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Von Jonathan Berg

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