Die Augustiner von Santo Spirito ließen sich Mitte des 13. Jhs. hier nieder, und schon bald wurde die von ihnen geführte Schule zu einem Zentrum humanistischer Studien. 1438-82 entstand nach Plänen Brunelleschis die Kirche mit ihrer wohlproportionierten, doch völlig schmucklosen Fassade. Das Innere mit seinen knapp 50 Säulen aus grauem Sandstein besticht durch die klare Raumaufteilung - unterbrochen nur von dem barocken Baldachinaltar. Besondere Beachtung verdienen das hölzerne Kruzifix von Michelangelo und ein Altarbild von Filippino Lippi (1488) in der fünften Kapelle des rechten Querschiffs. Im ehemaligen Refektorium - man betritt es links neben der Fassade - malte Andrea Orcagna ein Abendmahlfresko (1360) und eine Kreuzigung. Die vor der Kirche liegende Piazza Santo Spirito ist mit ihren Bars und Lokalen stets ein belebter Treffpunkt in Oltrarno.