Yanaka

Geographical, Tokyo


Tokyo, Japan
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Informationen zu Yanaka:

Ein Hauch vom fast völlig zerstörten Alt-Tokio lebt fort in Yanaka. Auf der Rückseite des Ueno-Hügels bis hinunter in die "Tal-Mitte" (ya-naka) zeugen in schmalen Sträßchen und engen Gassen noch alte Holzhäuser, verwitterte Steinlaternen und Mauern von Edo-Tagen. Auf der Yanaka-Ginza reiht sich Lädchen an Lädchen, manches mit einem Sortiment wie vor 200 Jahren: Sembei-Reiscracker, japanische Süßigkeiten, Eingelegtes und Gedörrtes. Um 1900 wohnten hier, nahe der Kunsthochschule, Maler und Bildhauer, darunter Taikan Yokoyama und Kanzan Shimomura, die Väter der modernen japanischen Malerei. Der weitläufige Yanaka-Friedhof, einer der ältesten der Stadt und eher eine Parklandschaft, lädt zum Spaziergang ein. Nirgendwo in Tokio gibt es so viele Tempel wie in dieser Gegend, vor allem entlang der Sansaki-zaka hinunter nach Sendagi. Kleine Läden halten auch dort traditionelles Kunsthandwerk feil. Schon der spanische Maler Joan Miró hat hier seine Pinsel gekauft. Sehenswert ist auch das Atelier und Wohnhaus des Bildhauers Fumio Asakura (1883-1964). Hinter der schroffen Fassade des Asakura Cho-Sokan verbirgt sich höchst eigenwillige Architektur aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg: Von der Skulpturengalerie abgesehen, ist die Atmosphäre keineswegs museal. Man ist zu Gast in einem traditionellen Privathaus, vom Künstler selbst entworfen und mit viel Sorgfalt eingerichtet. Den Mittelpunkt des Anwesens bildet ein reizvoller Zen-Wassergarten, die Dachterrasse gewährt einen Rundumblick auf die Umgebung. Der Nezu-Schrein (Nezu-Jinja) ist neben dem Asakusa-Schrein und dem Toshogu-Schrein in Ueno der dritte Tokioter Schrein, der als "wichtiger Kulturbesitz" gilt. 1706 im prunkvollen Gongen-Stil erbaut, den die frühen Tokugawa-Shogune so sehr schätzten, wurde er im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, danach jedoch originalgetreu rekonstruiert. Die heutige, großzügige Anlage erfreut mit Karpfenteichen, Ginkgobäumen und einer fröhlich flatternden Taubenschar.

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