Dílos

Landschaftliche Highlights, Dílos


Dílos, Griechenland
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Informationen zu Dílos:

So wie Mykonos heute das touristische Zentrum der Kykladen ist, war die kleine Nachbarinsel Dílos in der Antike das kultische und zeitweise auch das kommerzielle Zentrum des Archipels. Heute leben auf Dílos, das in seiner Glanzzeit im 2. Jh. v.Chr. bis zu 30.000 Bewohner zählte, nur noch einige Wächter mit ihren Familien. Sie bewachen das ausgedehnteste Grabungsgelände Griechenlands. Dílos galt den Griechen als Geburtsinsel ihrer Götter Apoll und Artemis. Ihnen huldigten zahlreiche Inselstaaten und Herrscher durch Weihegeschenke, insbesondere durch Skulpturen und Bauten. In hellenistischer und v.a. in römischer Zeit war Dílos zugleich auch der bedeutendste Handelsplatz in der Ägäis, zumal die Römer die Insel zum Freihafen erklärten. Auf Dílos entstand ein riesiger Sklavenmarkt, auf dem an manchen Tagen bis zu 10.000 Menschen ihren Besitzer wechselten. 88 v.Chr. wurde Dílos von den Soldaten des Königs Mithridates VI. von Pontos zerstört. Von diesem Überfall, der 20.000 Delier das Leben kostete, erholte sich die Insel nicht mehr. Schon im 2. Jh. lebten dort nur noch einige Tempeldiener. Heute führt vom Bootsanleger eine breite Straße an antiken Marktplätzen vorbei zum heiligen Bezirk, den man durch die Ruinen der Propyläen mit ihren vier Stufen betritt. Vorbei an den Resten mehrerer Tempel gelangt man zur Löwenterrasse. Die fünf prächtigen Löwen aus naxischem Marmor, die über 2500 Jahre lang hier standen, wurden im Jahr 2000 ins Museum von Delos gebracht - hier wurden Kopien aufgestellt. Auf der anderen Seite des modernen Anlegers zieht sich die antike Wohnstadt den Hang hinauf. Hier sind in mehreren Hausruinen schöne Mosaike aus dem 2. Jh. v.Chr. erhalten. Vorbei am Theater aus dem 3. Jh. v.Chr., das 5500 Zuschauern Platz bot, kann man schließlich noch auf den 112 m hohen Inselberg Kinthos steigen, von dem aus die Ausgrabungen gut zu überblicken sind.

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