2012 feierte Frankreich den 210. Geburtstag von Victor Hugo. Doch der Poet, Dramatiker und Lebemann, Verfasser vom „Glöckner von NotreDame“ oder „Les Misérables“, war in der Grande Nation nicht immer gern gesehen. Unter Napoleon III. musste er fliehen und steuerte Guernsey an. Im Hauteville House fand er ein Exil mit Stil. Der Exzentriker thronte 15 Jahre in der weißen Villa mit Garten, richtete einen samtroten Salon ein, malte, schrieb, sam melte. In seinem verglasten Arbeitsloft mit Blick gen Frankreich und zum Haus seiner Geliebten entstand „Les Travailleurs de la Mer“ („Die Arbeiter des Meeres“), der einzige Roman, der auf den Kanalinseln spielt. Als das wie ein Kunstwerk wirkende Haus dringend der Renovierung bedurfte, sprang der mit Gucci und Yves Saint Laurent reich gewordene französische Milliardär und Kunstsammler François Pinault ein und spendete 3 Mio. Euro für den Erhalt.