1000 Lingas

Landschaftliche Highlights, Phumi Khna Rôngvoas


Phumi Khna Rôngvoas, Kambodscha
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Informationen zu 1000 Lingas:

Wer meint, hier geht es nur zu einem xbeliebigen Wasserfall mit Picknickplatz und Selfiemöglichkeit, der irrt gewaltig: Hier wandelst du nicht nur in den Fußstapfen Angelina Jolies, sondern auch auf den Spuren des ersten Khmer-Königs – noch 350 Jahre vor dem Bau Angkor Wats! Eine gigantische lost City im Urwald: Mahendraparvata. Größer als Berlin und möglicherweise das zu jenen Zeiten größte Reich auf Erden, die größte Metropole aus dem 12. und 13. Jh. Die wahren Ausmaße des städtisch angelegten Reichs mit seinen heute unter der Vegetation verborgenen Überresten eines modernen Straßennetzes mit Dämmen und Gräben, Wasserbecken und Kanälen am Fuß des Phnom Kulen haben französische und australische Archäologen mithilfe der Laser-Scan-Technologie Lidar erst seit 2012 festgestellt und in Modellen sichtbar machen können. Selbst das monumentale Sakralbauwerk Angkor Wat war in dieser mittelalterlichen Megacity nur ein winziger Fleck. Der 487 m hohe, heilige Phnom Kulen im gleichnamigen Nationalpark wird jedoch schon länger als Geburtsstätte des Khmer- Imperiums betrachtet. 802 n. Chr. ließ sich Jayavarman II. hier als erster devaraja, ein gottgleich verehrter König, krönen und gründete sein Reich Mahendraparvata, das kurze Zeit später nach Roluos verlegt wurde. Vor allem an Wochenenden zieht es viele Khmer zum Wat Preah Ang Thom auf dem Gipfel mit herrlichem Ausblick, wo sie am ca. 10 m langen, ins Nirwana eingegangenen Buddha Opfergaben darbringen und dann zum Picknick am nahe gelegenen 30 m hohen zweistufigen Wasserfall gehen. Tief im Regenwald am westlichen Ausläufer des riesigen Phnom-Kulen-Plateaus versteckt sich der Kbal Spean (auch: Fluss der tausend Lingas), der erst 1969 von einem französischen Wissenschaftler entdeckt wurde. Der Bach fließt seit fast tausend Jahren über zahllose in den Fels geschlagene Reliefs: Szenen aus dem Ramayana, der liegende Vishnu, Brahma und Shiva, Apsaras und über Hunderte von kleinen Lingas, die phallusartigen Fruchtbarkeitssymbole, die Shiva symbolisieren und die das Flusswasser quasi automatisch durchs Drüberfließen segnen und für die Bewässerung der Reisfelder fruchtbarer machen sollten. Den leicht ansteigenden Weg solltest du nicht verlassen, da die Gegend bis 1995 Kampfgebiet war und derzeit noch von deutschen Fachleuten entmint wird. Eine Überraschung birgt die Weiterfahrt nach Srah Damrei an den Rand des ca. 350 m hohen Kulen- Plateaus, wo große Sandsteinskulpturen warten: ein Elefant, Löwen, Ochsen und Frösche.

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