Das Vorstadtviertel Pigneto hat sich den schrägen Charme der 50er erhalten. Eine Mischung aus "Dolce Vita und Bronx", wie die Autorin Carolina Cuttolo ihr Wahlviertel beschreibt. Eingezwängt zwischen zwei Ausfallstraßen, der Via Prenestina und Via Casilina, liegt das einstige Eisenbahnerviertel, wo sich Mietskasernen, kleine Häuschen und Gartenlauben abwechseln. Rings um die Via del Pigneto, der Lebensader des Viertels, haben Designerläden, Kneipen und literarische enoteche, Bücher-Cafés mit Weinausschank, aufgemacht. Denn das Viertel hat jede Menge Kreative, Musiker, Galeristen, Designer und Jungregisseure angelockt, die sich die teuren Mieten im Centro Storico nicht mehr leisten können. Kaum ein Viertel besitzt heute noch so viele angesagte Filmclubs. Dass das Nuovo Cinema Aquila in der Via Ascoli Piceno der Magliana-Gangsterbande gehörte, passt ebenso dazu wie die kleine Moschee, denn hier im eher friedlichen Multikulti-Viertel haben sich viele Afrikaner, Inder und Bangladescher niedergelassen. Und wer Natur liebt, kann unter dem 2000 Jahre alten Aquädukt der Acqua Claudia im Grünen promenieren.