Puno, Perus „Folklorehauptstadt“ (3855 m) liegt am Westhang einer Bucht des Titicacasees, vor Augen ein Schilfgürtel, dessen Material den Uros, den Bewohnern der schwimmenden Inseln (Islas Flotantes), zum Ausbessern ihrer Wohninseln dient. Nie von den Inka bezwungen, leben die Uros auch heute noch hier. Im Rücken der Stadt erhebt sich der Hausberg Huajsapata mit dem Denkmal des ersten Inka Manco Capac. Der Legende nach kam er mit Mama Ocllo von der Sonneninsel im See (auf bolivianischer Seite) und ging in der Bucht von Puno an Land, um von hier aus einen Platz für die Hauptstadt seines Reichs zu finden. An die Präsenz der Inka erinnern nahe bei Puno auch die runden Grabtürme des archäologischen Komplexes von Sillustani. Den Mangel an eigenen Attraktionen macht die 1668 gegründete Stadt (120 000 Ew.) durch allerlei folkloristische Aktivitäten wieder wett: Neben der Fiesta de la Virgen de la Candelaria zu Mariä Lichtmess (im Februar) haben sich der Karneval und die zu Ehren von Manco Capac gefeierte Puno-Woche (1.–7. Nov.) zu Touristenmagneten entwickelt.