Die Walser Siedler, die sich um 1240 in dem abgelegenen Hochtal niederließen, brauchten viel Gottvertrauen: Bosco Gurin ist bis heute das höchstgelegene (1503 m) ganzjährig bewohnte Dorf im Tessin. Die Einwohner sprechen nach wie vor ihre eigene Sprache, das sogenannte Gurinerdeutsch. Auch seinen eigentümlichen Charakter hat das Dorf bewahrt. Im Kern der autofreien Siedlung stehen alle Gebäude unter Denkmalschutz, typisch sind die Walser Bauernhäuser und die „Gadumschi“ – auf Steinsockeln sitzende Kornspeicher. In einem der ältesten Gebäude vermittelt das volkskundliche Museum Walserhaus eine Vorstellung vom einfachen, harten Leben der Walser in den vergangenen Jahrhunderten. Bemerkenswert ist der sogenannte Seelenbalken des Hauses, der nur geöffnet wurde, um die Seele eines Verstorbenen hinauszulassen. Auf den alten Pfaden der Walser lässt es sich im Sommer bestens wandern, etwa hinüber ins italienische Piemont. Im Winter hat sich Bosco Gurin zu einer festen Adresse des Tessiner Winterports gemausert. Ob Snowboarding, Langlauf oder Alpinski: Wer gern der Hektik der großen Wintersportorte entflieht, findet hier eine geruhsame Oase. Es fährt auch ein Bus frühmorgens ab Locarno, der Skiausflügler am selben Tag zurückbringt. Das Panoramarestaurant Capanna Grossalp empfängt auf der Grossalp (2000 m, Sessellift) die Sonnenhungrigen. Das Hotel Walser im Dorf ist das ganze Jahr über geöffnet.