Aufgrund der Abgeschiedenheit und der reichen Vorkommen von Holz-Ressourcen für den Schiffsbau erfüllte der Ort wesentliche Vorraussetzungen für die Einrichtung eines Sträflingslagers. Die ersten Sträflinge der britischen Kolonialherren gingen 1788 an Land. Viele weitere Gefangene folgten in zu kurzer Zeit. Schnell waren die nötigen Kapazitäten nicht mehr vorhanden. Es kam zu Platzmangel, Hungersnöten und drakonischen Disziplinarmaßnahmen. Schnell entwickelte sich die Anlage zu der am meisten gefürchteten Sträflingseinrichtung im Pazifik. Erst im Jahr 1813, nachdem die Nachfrage nach Holz und Flachs für den Schiffsbau zurügging, wurde die Kolonie zunächst aufgegeben. Zwölf Jahre später wurden nochmals Gefangene, diesmal ausschließlich Schwerstverbrecher, unter noch unwürdigeren Bedingungen in Haft gehalten. Fortan trug das Gefangenenlager den makaberen Titel hell in paradise (Hölle im Paradies). Nach Protesten der freien Inselbewohner und der Öffentlichkeit in England wurde die Anlage 1855 endgültig geschlossen. Heute wird das Areal museal genutzt. Viele der ehemaligen Quartiere und Verwaltungsgebäude wurden wieder instand gesetzt und restauriert. Zudem dient der einstige Schreckensort heute als Parkanlage für Einheimische und Touristen.