Moskaus neues, hippes Ich hat einen Namen: Sarjadje. Der futuristische Park bietet nicht nur eine malerische Aussicht auf Kreml, Moskwa und Erlöserkathedrale. Sondern er zeugt davon, dass die sonst so scharf für ihre Baupläne kritisierte Stadtverwaltung auch für positive Überraschungen gut ist. Denn anstelle von Chruschtschows klobigem Hotelblock Rossija - einst größtes Hotel der Welt - war eigentlich ein neuer Parlamentssitz geplant. Stattdessen eröffnete hier zu Moskaus 870. Geburtstag (2017) etwas, „das für ein besseres, grüneres Russland steht“, wie es der sonst so kritische Blogger Ilja Warlamow ausdrückte. Dazu gehört eine über der Moskwa schwebende Brücke mit 70 m Länge, der ideale Selfie- Spot. Falls Sie nicht zu den Narzissten gehören, lassen sich von hier aus die schönsten Sonnenuntergänge beobachten. Vorausgesetzt, Sie stehen auf Massenkuscheln, denn die von einem amerikanischen Architektenbüro konzipierte Schwebebrücke ist selten leer. In Sarjadje gibt es außerdem ein Open-Air-Theater sowie im Untergrund eine Konzerthalle und ein Architekturmuseum. Im Medienzentrum inklusive 4D-Kino - ebenfalls unter der Erde - können sich Touristen über die Stadt informieren.