Santiago de Cuba

Geographical, Santiago de Cuba


Santiago de Cuba, Kuba
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Informationen zu Santiago de Cuba:

Die lebenslustigste und heißeste Stadt Kubas breitet sich mit engen Gassen, Parks und Kirchen über die hügelige Halbinsel einer großen tiefen Bucht aus. Ihre enge Mündung zur Karibischen See ist gut geschützt: Vor ihr liegt wie ein Pfropfen die kleine Insel Cayo Granma, und auf der Klippe an der Einfahrt wacht wie in den Zeiten der großen Piratengefahr aus Jamaika die Festung El Morro. Treffpunkt in der Stadt ist der Parque Céspedes. Gebäude, die große Geschichte(n) erzählen, stehen sich hier gegenüber. Von 1524 an war Santiago de Cuba Inselhauptstadt, musste den Titel aber schon 1607 an Havanna abgeben. Rettung vor dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit brachte die Revolution auf Haiti. Damals flüchteten viele Kaffee- und Zuckerfarmer mit ihren Sklaven nach Santiago de Cuba. Ihr Viertel, das sich südlich des historischen Zentrums über den Loma del Intendente erstreckt, wurde bald bekannt für die Tänze und Gesänge der Sklaven. Alejo Carpentier erzählt aus dieser Zeit Santiagos in seinem Werk "Das Reich in dieser Welt". Der deutsche Schriftsteller Matthias Politycki, der ein Jahr in diesem Viertel lebte, verarbeitet die noch lebendigen okkulten Praktiken in seinem Roman "Herr der Hörner". Wirtschaftlich profitierten Santiago de Cuba und ganz Kuba vom französischen Know-how im Anbau von Zuckerrohr und Kaffee. Das berühmteste Erbe aber ist die Musik. So wie die gleichen französischen Immigranten New Orleans zur Hauptstadt des Jazz machten, so verwandelten sie Santiago de Cuba in die Metropole des "Son" und des "Bolero" (kubanische Musikstile). In einigen Häusern des Barrio Tivoli wird heute sogar noch die original Tumba Francesa aus der Zeit der französischen Revolution getanzt. Andererseits erlernte Fidel Castro nach eigenen Worten in Santiago de Cuba bei "sehr strengen Lehrern" Werte wie Disziplin, die ihn zum Sieger der kubanischen Revolution machen sollten, und zwar im alten kolonialen Jesuitenkolleg der Stadt. Kontraste, die zu Santiago gehören wie sein überschäumender Karneval im Juli.

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