Christiania

Geographical, København

Prinsessegade
København, Dänemark
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Informationen zu Christiania:

Wenn man nur schauen will: kein Problem. Fotografieren hingegen ist nicht so gern gesehen in Christiania. Die Bewohner mögen es nicht, wenn Touristen ihren "Freistaat" wie einen Zoo besuchen. Fristaden Christiania wurde Anfang der Siebzigerjahre von Jugendlichen ausgerufen, nachdem sie das vom Militär verlassene Areal im Stadtteil Christianshavn besetzt hatten. In den ersten Jahren kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Staat und "Freistaat". Im Folketing (Parlament) stritten die Parteien, ob man die Aussteiger dulden oder das Gelände mit Gewalt räumen sollte. Schließlich einigten sich die Politiker auf die Formel "soziales Experiment" und legalisierten das Projekt Christiania. Nicht ohne Folgen: Der selbst verwaltete Stadtteil lockte all jene an, die meinten, im Freistaat sei alles erlaubt - auch das Dealen mit Drogen. Doch die Zeit regelte von selbst, was in den Pionierjahren noch für Aufregung sorgte: Anfang der 1980er-Jahre erklärten die Bewohner, Christiania solle junkfri werden. Seitdem werden härtere Drogen nicht geduldet und der Handel und Konsum mit Rauswurf geahndet. Heute ist Christiania eine Touristenattraktion. Die Bewohner verdienen ihr Geld mit Restaurants, Kneipen, Kunst und Kultur. Und inzwischen ist Ruhe eingekehrt, der Streit zwischen dem Freistaat und der Stadt Kopenhagen ist beigelegt. Christiania wird als autonomes Projekt von den Politikern geduldet. Mehr noch: Die Christianiter haben das Gelände gekauft, zu einem Preis, der so manch Immobilienhändler die Tränen in die Augen treibt: 76 Millionen Kronen, gut 10 Millionen Euro. Eine Stiftung will das Geld im Laufe der nächsten Jahrzehnte mittels Spenden und sogenannten Volksaktien aufbringen.

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