Kneif mich mal bitte – das sieht ja hier aus wie auf der Fototapete früher in meinem Mädchenzimmer! Mit wehenden Mähnen galoppieren die jungen Pferde über die sattgrüne Weide, an deren Zaun man lehnt. So unbekümmert und anmutig, dass es eine ganz neidisch macht. Es sind aber nicht irgendwelche Pferde, die da auf den Höhen um Piber herumtollen, sondern Lipizzaner, die älteste Kulturpferderasse Europas. Lasse dich von der dunklen Farbe der Jungpferde nicht täuschen, das typische Weiß entwickelt sich erst im Alter von vier bis zehn Jahren. Seit 1920, nach Auflösung des kaiserlich-königlichen Hofgestüts in Lipica im heutigen Slowenien, ist Piber die Heimat der weltberühmten Lipizzaner, die in der Spanischen Hofreitschule in Wien das Publikum begeistern. Ihre Trittsicherheit, Ausdauer und Basiskraft erlangen sie noch als Jungtiere auf den steilen, oft steinigen Weiden der Almen, auf denen sie ihre ersten Sommer verbringen. Die besten Hengste kommen dann nach Wien zur Ausbildung, kehren aber jedes Jahr zur Sommerfrische wieder zurück. Das Gestüt Piber steht Besuchern offen. Es gibt die Möglichkeit sich Audio-Guides auszuleihen, dem Training für die Leistungsprüfungen in der historischen Reithalle zuzusehen, eine Stallführung mitzumachen, den Fohlennachwuchs zu bestaunen und das Museum zu besichtigen. Besonderes Highlight sind die sommerlichen Almführungen auf der Stubalm.