Sein Standort ist symbolisch: in einem künstlichen, rechteckigen See, dem "Nektar der Unsterblichkeit", nach dem die Stadt ihren Namen bekam. Ein Brückensteg führt zum Tempel (Hari Mandir) hinüber. Am Ufer steht der Akhal Takht, der Sitz der religiösen Leitung der Sikhs. Jeden Morgen wird das heilige Buch Granth Sahib zeremoniell aus dem Akhal Takhat in den Goldenen Tempel getragen, wo Stunde um Stunde laut daraus gelesen wird. Meditative Musik ertönt, bunt gekleidete Pilgerbestaunen das Heiligtum. Keine Götterbilder, aber Malereien, kostbare Teppiche und Vorhänge, Einlegearbeiten an Wänden und Pfeilern umgeben das Podest des Granth Sahibs. Willkommen sind auch Andersgläubige. Als Symbol der Offenheit hat der 1589 erbaute, nach muslimischer Zerstörung um 1800 wiedererbaute Tempel Türen nach allen Himmelsrichtungen. Tempelbesucher geben ihre Schuhe und Strümpfe in Verwahrung, ebenso Zigaretten, größere Taschen und Rucksäcke. Sie müssen den Kopf bedecken (Mützen werden ausgeliehen) und Füße und Hände in fließendem Wasser reinigen.