Hier bist du da, wo vor über 2700 Jahren die Geschichte der Olympischen Spiele begann. In einem grünen Tal zwischen grünen Hügeln in purer Ländlichkeit. In einem modernen Dorf namens Olimbia mit nur 1300 Einwohnern, das inzwischen fast nur noch vom Tourismus lebt. In einer parkähnlichen Ruinenlandschaft, die dir viel über die ersten 1100 Jahre olympischer Geschichte erzählt. Hier solltest du mindestens einen vollen Tag lang bleiben. Seit 1875 legt das Deutsche Archäologische Institut frei, was aus der über 1100 jährigen Geschichte des dem Göttervater Zeus geweihten Heiligtums erhalten geblieben ist. Für 776 v. Chr. sind erstmals Olympische Spiele belegt. Bis zum Verbot sämtlicher heidnischer Kulte durch den oströmischen Kaiser Theodosius 395 fanden die Olympischen Spiele alle vier Jahre statt. Sie waren zusammen mit den stärker musisch ausgerichteten Spielen von Delphi und den Isthmischen Spielen bei Korinth das größte gesamtgriechische Fest. Es brachte Teilnehmer aus vielen griechischen Stadtstaaten zusammen, die sich sonst häufig befehdeten und keineswegs ein einheitliches Volk bildeten. Während der Zeit der Olympischen Spiele mussten alle Waffen ruhen; die Wettkämpfe waren eine Art Kriegsersatz. Nur der Sieger erhielt als Trophäe einen Ölzweig; Silber und Bronzemedaillen gab es damals noch nicht. Anfangs wurde nur ein Wettbewerb ausgetragen, der Stadionlauf über eine Distanz von192 m. Noch im 8.Jh. v. Chr. kamen der doppelte Stadionlauf, ein Langstreckenrennen über 4600 m und ein Fünfkampf hinzu. Später ergänzten Wettbewerbe wie Faustkampf und Wagenrennen die Spiele. Bis 472 v. Chr. fanden alle Wettkämpfe an einem einzigen Tag statt, danach wurden die Spiele auf fünf Tage aus gedehnt. Nur freie männliche Griechen (und in römischer Zeit auch freie Römer) durften teilnehmen. Frauen war das Zuschauen bei Todesstrafe verboten.