Alt Korinth

Touristenattraktionen, Korinthos


Korinthos, Griechenland
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Informationen zu Alt Korinth:

Das ländlich und beschaulich gebliebene Dorf am Stadtrand von Korinth grenzt unmittelbar an die Ausgrabungen der antiken Stadt, die bereits im 8. Jh. v. Chr. eines der bedeutendsten Gemeinwesen Griechenlands war. Ihr großer Vorteil war die Nähe zweier geschützter Landeplätze: am Saronischen und am Korinthischen Golf, also sowohl dem Westen als auch dem Osten der antiken Welt zugewandt. 146 v. Chr. wurde das alte Korinth von den Römern dem Erdboden gleichgemacht, weil die Korinther sich gegen Rom gestellt hatten. Deswegen sind im Ausgrabungsgelände heute auch kaum Spuren aus der griechischen Antike erhalten. Erst 100 Jahre später gründete Cäsar die Stadt neu. Als der Apostel Paulus sie ihrer großen jüdischen Gemeinde wegen im Jahr 51 oder 52 besuchte, war sie bereits wieder eine blühende Großstadt. Erdbeben in den Jahren 375 und 551 zerstörten auch sie. Archäologen haben seit 1892 das Stadt- zentrum mit seinen Tempeln, Markthallen und Brunnen freigelegt. Schon auf dem Weg vom Eingang der Ausgrabungsstätte zum Museum sehen Sie links einen gewaltigen Felsblock mit eingearbeiteten Brunnenkammern, die Glauke-Quelle. Dahinter erheben sich die sieben noch aufrecht stehenden dorischen Säulen des Apollo-Tempels. Jede ist monolithisch, also aus einem Stück gearbeitet, und beeindruckt durch harmonische Proportionen. Ursprünglich umgaben den um 550 v. Chr. errichteten Tempel 38 solcher Säulen. Unmittelbar am Museum steht der Octavia-Tempel mit drei deutlich andersartigen Säulen. Sie sind aus Säulentrommeln zusammengesetzt und mit einem verspielten korinthischen Kapitell bekrönt. Ihnen fehlt die würdevolle Strenge der Säulen des Apollo-Tempels. Der Bau ist ja auch 600 Jahre jünger und stammt aus römischer Zeit. Besonders interessant im Archäologischen Museum sind die zahlreichen Vasen im zweiten der drei Säle. Die Übernahme orientalischer Formen und Motive im 7. Jh. v. Chr. ist gut zu erkennen. Typisch sind die Darstellung von Tieren und Fabelwesen und die Füllung der Zwischenräume mit Ornamenten wie Blatt- und Klecksrosetten in der Zeit um 600 v. Chr. Schön sind auch die römischen Fußbodenmosaike an den Wänden des dritten Saals (1./2. Jh. n. Chr.). Nach dem Museumsbesuch betreten Sie über eine Treppe die agorá, den Marktplatz der antiken Stadt. Ihn säumten weitere Tempel, Säulenhallen mit Geschäften und öffentliche Gebäude wie Gericht und Stadtarchiv. Im Zentrum des Platzes ist eine auf die agorá vorspringende Terrasse als bema markiert. Von dieser Rednertribüne aus soll der Apostel Paulus zu den Korinthern gesprochen haben. Etwa 30 m südlich der bema begrenzte eine 165 m lange Säulenhalle den Marktplatz. Deutlich erkennbar sind 33 zweigeteilte Räume. In den vorderen sind Brunnenschächte zu sehen, die sie als Marktschänken ausweisen: In ihnen wurden Getränke kühl gehalten. Auf der gegenüberliegenden Seite der agorá führen Treppen auf die mit Marmor gepflasterte Lechaion-Straße hinunter. Sie verband das Zentrum der Stadt mit dem Hafen am Korinthischen Golf und führt heute zum Ausgang des Grabungsgeländes. Gleich rechts der Treppen sind die immer noch eindrucksvollen Überreste der schönsten Brunnenanlage Korinths zu sehen, des Peirene-Brunnens aus dem 2. Jh. Gehen Sie nach dem Verlassen des Grabungsgeländes zu dessen Eingang zurück, sind rechts der Straße die Reste des römischen Odeons zu sehen, eines überdachten Musiktheaters. Unterhalb davon schließen sich die Ränge des großen Theaters an, das Platz für mehr als 15 000 Zuschauer bot.

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