Mògāo kū

Touristenattraktionen, Dunhuang


Dunhuang, China
Telefon: +86 937 886 9060
Website:
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Informationen zu Mògāo kū:

Mitten in der topfebenen Wüste, über der gern Fata Morganen spuken, senkt sich die Straße zu einem überraschenden Einschnitt hinab. Ein Mönch namens Lezun soll hier im Jahr 366 die erste Grotte in den Fels geschlagen haben. Binnen 400 Jahren stieg die Zahl der aufwendig ausgeschmückten Höhlentempel auf über 1000. Bis heute blieben 492 Grotten erhalten. Schon im 11. Jh. hatten Mönche die rund 50.000 Schriften umfassende Klosterbibliothek eingemauert, wohl um sie vor Eroberern zu schützen. Erst im Jahr 1900 wurde sie zufällig von einem Daoisten entdeckt, doch blieb ihr Wert unerkannt, bis europäische und japanische Orientalisten davon erfuhren und sie dem Daoisten nach und nach abkauften. Das meiste befindet sich heute in London und Paris. Darunter ist das älteste gedruckte Buch der Welt (9. Jh.). Dank des trockenen Wüstenklimas überdauerten neben der Bibliothek auch die kostbaren Wandmalereien (zusammen 4,5 ha) und 2000 Statuen die Zeiten. Um dem Verfall dieses unersetzlichen Bilderreigens vorzubeugen, sind die Grotten heute mit Türen fest verschlossen. Besucher werden nur gruppenweise in bestimmte Grotten eingelassen. Die Besichtigung ist ein Erlebnis. Abgesehen vom Rot, das zu Dunkelbraun oxidierte, sind die Temperafarben noch leuchtend. Die vor der Sui-Zeit entstandenen Darstellungen zeigen zentralasiatische und indische Merkmale, z.B. sind die Apsara-Feen halbnackt. An allen vier Seiten prachtvoll verziert sind die Grotten der Tang-Zeit, aus der auch Dunhuangs Prunkstück stammt: ein 34,5 m hoher Maitreya-Buddha. Er gilt als größte eingehauste Buddhafigur der Welt. Besonders schön ist der Buddha in Nr. 158. Thematisch dominieren vor allem bei den älteren Grotten Darstellungen aus dem Leben Buddhas. Oft bildet eine s-förmig zu lesende Folge von Bildern mit erläuternden Texten eine Art religiösen Comicstrip. Besonders schön sind die Paradiesdarstellungen mit Tänzern und Musikanten. In den Höhlen der Tang-Zeit bildet zentralperspektivische Palastarchitektur den Rahmen von Paradiesszenen. Unten auf den Wänden sind oft Reihen solcher Gläubigen dargestellt: Sie stehen für die Stifter der Grotten. Neben rein religiösen Motiven finden sich viele profane Szenen wie Jagd und Ackerbau, Straßenräuber und Schlachten.

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