In der Isolation als sowjetisches Militärsperrgebiet entwickelte sich um das raue Kolkas rags (160 km nordwestlich) ein wilder Küstenurwald, der den Kern des 160 km² großen Slītere-Nationalparks bildet. Am Kap stehen Trümmer eines Leuchtturms am „Strand der zwei Meere“, wie die Einheimischen die einsame sturmumtoste Spitze zwischen Ostsee und Rīgaer Bucht nennen. Ein weiteres Seezeichen steht 5 km im Landesinneren (!): der rote Leuchtturm Slīteres bāka beim Dorf Slītere. Den Aufstieg zur Galerie belohnt aus 60 m Höhe ein grandioser Ostseeweitblick bis zur estnischen Insel Saaremaa. Der Weg vom Kolkas rags nach Ventspils führt an sechs ethnografisch geschützten Fischerdörfern vorbei, in denen die letzten Liven leben, Lettlands kleinste Minderheit. Nationalparkzentrum: Dundaga.