Kaiserin Sisi, Märchenkönig Ludwig II. und viele weitere illustre Persönlichkeiten vergangener Zeiten können nicht irren: Regelmäßiges Kuren in Bad Kissingen (24 200 Ew.) gehörte in feinen Kreisen zum Pflichtprogramm. Bis 1968 wurde das mineralstoffreiche Wasser nicht nur zu Kurzwecken getrunken, es wurde auch Salz daraus gewonnen. An die Prunkzeiten des Orts am Fuß der Rhön erinnert jährlich am letzten Juliwochenende das nach einem ungarischen Fürsten benannte Rakoczy-Fest mit Umzug und prächtigen Kostümen. Die großartige Architektur inklusive klassizistischer Villen, Rosengärten, Kolonnaden, Festspielhaus und Landschaftspark hat glücklicherweise das 19. und 20. Jh. überlebt, nicht aber die Exklusivität der Gästeliste. Doch Bad Kissingen hat sich mit Erfolg neu erfunden: Der Ort ist heute ein moderner Kur- und Well- nessbetrieb, natürliche Heilmethoden ergänzen das klassische Gesundheitsangebot, und das Lustwandeln durch Wandelhalle, Arkaden oder Regentenbau sorgt dafür, dass die Leute genau wie früher neue Energie tanken. Der Hauch Nostalgie, der zu spüren ist, schadet in keiner Weise.