Angra do Heroísmo

Geographical, Angra do Heroísmo


Angra do Heroísmo, Portugal
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Informationen zu Angra do Heroísmo:

Angra (13 000 Ew.) – auf Deutsch so etwas wie „Ankerbucht“ – war zeitweise der wichtigste Versorgungshafen auf den Handelsrouten über den Atlantik. Die zahlreichen Paläste und Prachtbauten erinnern Sie noch heute an diese Zeit. Schon 1534 wurde Angra zur Großstadt und zum Bischofssitz erklärt – noch so ein Grund, warum man auf São Miguel etwas neidisch nach Terceira schaut. Nach einem schweren Erdbeben am 1. Januar 1980 wurden die Gebäude wieder aufgebaut, und die Unesco erklärte die harmonische Renaissancearchitektur zum Weltkulturerbe – wo gibt es sonst mitten im Atlantik so einen Glanz? Angra ist heute ohne Zweifel die schönste aller Azorenstädte und die einzige, in der Sie wirklich Sightseeing machen können. Beginnen Sie an der mächtigen, aber von innen angenehm schlichten Kathedrale, der Sé Catedral do Santíssimo Salvador (Rua da Sé), die nach dem Erdbeben nach den Bauplänen aus dem 16. Jh. wieder aufgebaut wurde. Hinter der Kathedrale können Sie an der Fassade des Palácio Bettencourt, des einstigen Stadtpalasts der Händlerfamilie Bettencourt aus dem späten 17. Jh., ein Wappenportal bewundern. Gehen Sie ruhig hinein und schauen Sie sich den Lesesaal und die azulejos im Treppenhaus an, das Gebäude ist heute öffentliche Bibliothek und Stadtarchiv. Weiter zum nächsten Palast: im Palácio dos Capitães-Generais residierten im 18./19. Jh. die Generalkapitäne, die als Vertreter des portugiesischen Königs von hier aus die Azoren verwalteten. Heute wird der Palast für Empfänge des Azorenpräsidenten genutzt. Sie werden durch prunkvolle Säle geführt, und auch den Kreuzgang des einstigen Jesuitenklosters – bis zur Vertreibung des Ordens 1759 diente das Gebäude als Jesuitenkolleg – dürfen Sie besichtigen. Durch den hübsch angelegten Stadtpark Jardim Duque da Terceira, der sich zum Teil auf dem Gelände des einstigen Klostergartens der Franziskaner befindet, steigen Sie hinauf zum Alto da Memória. Der Obelisk erinnert an Pedro IV., der 1832 von Angra aus in den siegreichen Kampf gegen seinen absolutistischen Bruder zog. Die Aussicht von oben ist grandios, mit Glück sehen Sie den Pico hinter São Jorge. Im ehemaligen Franziskanerkloster finden Sie das Museu de Angra mit seiner Sammlung zur Inselgeschichte. Sie haben auch Zugang zur dazugehörigen Barockkirche, in deren Vorgängerbau Paulo da Gama, der Bruder des berühmten Seefahrers Vasco, begraben wurde. Wo sich einst das Gewächshaus des Klostergartens befand, können Sie heute Biotee und Kuchen genießen: in der Casa do Jardim, wo mittags auch vegetarische Gerichte serviert werden. Über die Praça Velha, den zentralen Rathausplatz, gelangen Sie in die Rua Direita. Entlang der Straße sehen Sie noch so manche Adelspaläste und Prachtbauten, bevor Sie die Marina erreichen. Über dem Yachthafen thront die blau-weiße Igreja da Misericórdia aus dem 18. Jh. Am Hang des Hausvulkans Monte Brasil können Sie die gewaltige Festung Castelo de São João Baptista besichtigen, die während der spanischen Herrschaft Ende des 16. Jhs. errichtet wurde. Heute ist hier Militär stationiert, die Soldaten führen Sie aber gerne zu den Bollwerken, zur Zisterne und zur Johanneskirche, die 1645 zum Dank für die Rückeroberung der Krone von den Spaniern gebaut wurde. Den Monte Brasil mit seinen Aussichtspunkten können Sie wunderbar auf einer Wanderung erkunden.

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