Parthenónas

Touristenattraktionen, Athína

Odós Dionissíou Areopagítou
Athína, Griechenland
Telefon: +30 21 0321 4172
Website:
  • 5 5 5 0 1 (1)
Informationen zu Parthenónas:

Der größte und immer noch glanzvollste Bau auf der Akrópolis entstand in nur 15 Jahren Bauzeit von 447 bis 432 v.Chr. Zwar fehlen ihm heute das Dach, die Wände des Innenraums und die farbige Bemalung von Dachgebälk und Giebeln, sodass der jetzige Eindruck nicht der gleiche wie in der Antike ist, doch seine Leichtigkeit, Eleganz und Harmonie sind nach wie vor zu spüren. Ein eigentlicher Tempel war der Párthenon nicht, einen Altar für Opferhandlungen hat es vor dem Párthenon nie gegeben. Die 12 m hohe Athena-Statue aus Gold und Elfenbein, um die herum der Párthenon gebaut wurde, war vielmehr Repräsentationskunst und Geldanlage zugleich. Überhaupt hatte der Párthenon die Funktion eines Schatzhauses: In einem separaten Raum, dem Opisthódom, wurde die Bundeskasse des Attisch-Delischen Seebundes verwahrt. Die Tributzahlungen aus dem übrigen Griechenland brachten Athen jährlich etwa 11 t Silber ein - für die Errichtung des Párthenons und der Athena-Statue brauchte man insgesamt nur 20 t Silber aufzuwenden. Wäre der Ehrgeiz der Athener mit der Errichtung eines Tempels, bei dem selbst das Dach mit reinem Marmor bedeckt war, und der Aufstellung der wertvollsten Statue Griechenlands schon befriedigt gewesen, wäre der Párthenon freilich nicht das Meisterwerk, das er ist. Die Athener wollten mit seinem Bau nicht nur ihre Macht, sondern auch ihre technische und intellektuelle Überlegenheit in Hellas zum Ausdruck bringen - und das v.a. hat sie zu dieser großartigen geistigen, handwerklichen und architektonischen Leistung angestachelt. Die Wirkung des Párthenon beruht u.a. auf der Harmonie der Proportionen. Sie waren von den Architekten, Iktinos und Phidias, genau berechnet worden. Um den für damalige Verhältnisse sehr großen Bau feingliedrig wirken zu lassen, erhielten die ohnehin dichter als üblich gestellten 42 dorischen Säulen nicht nur 16, sondern jeweils 20 Kanneluren (Längsrillen). Um den Eindruck gespannter Kraft zu vermitteln, verjüngen sich die Säulen von unten nach oben nicht gleichmäßig, sondern sind ein wenig bauchig, wobei der Schwerpunkt dicht unterhalb der Mitte liegt. Diese leichte Schwellung bezeichnet man als Entasis. Außerdem sind alle Säulen kaum merklich nach innen geneigt. Ohne diesen Trick würden sie wegen einer weiteren Raffinesse des Baus aussehen, als kippten sie nach außen. Diese weitere Raffinesse ist die sogenannte Kurvatur des gesamten Tempels: Alle waagerechten Linien beim Párthenon sind in Wirklichkeit nicht exakt waagerecht, sondern ganz leicht gekrümmt! So steigen alle Stufen des Unterbaus, der gesamte Tempelboden und alle waagerechten Steine des Dachgebälks in Längsrichtung zur Mitte hin um gut 10 cm an - man kann das heute noch leicht mit bloßem Auge erkennen. Das heißt aber auch, dass jeder Stein individuell bearbeitet werden musste und dass auch die Unter- und Oberseite jeder Säule dieser Kurvatur angepasst sein musste. Wie die architektonische Leistung der Athener von der Größe ihrer Demokratie zeugt, so berichten die Skulpturen des Párthenon nicht nur von Göttern und mythologischen Ereignissen, sondern auch von der Pracht des athenischen Festes zu Ehren der Göttin Athena. Kein anderer Tempel Griechenlands hatte zuvor so reichen Skulpturenschmuck besessen. Während unterhalb des Dachs der dorische Fries in 92 Bildfeldern von verschiedenen Kämpfen erzählte, schilderte der 160 m lange ionische Fries, der die Cella-Wand umlief, Aussehen und Verlauf einer Prozession hinauf zur Akrópolis anlässlich der Großen Panathenäen. Dieses jährliche Fest zu Ehren der Athena wurde alle vier Jahre besonders aufwendig begangen. Einige Teile der Friese sind im Akrópolis-Museum zu sehen, andere in Paris und in London.

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