SehenswürdigkeitManhattans Klassiker

Beliebtes Fotomotiv: Love Cube nahe des Broadway © picture alliance/DUMONT Bildarchiv/ Frank Heuer

Manhattan ist gigantisch, wuchtig, laut, schrill, aber ebenso gelassen, friedlich und cool. Die Markenzeichen des bekanntesten Stadtbezirks von New York City sprechen eine eigene Sprache. Zwischen Touristenattraktion und authentischem Leben.

 

LOVE Cube

 

Die Pop-Up Love Skulptur ist weltweit bekanntes Fotomotiv des »counties«. Entworfen von Künstler Robert Indiana, einem wesentlichen Vertreter von Pop-Artund Signalkunst. Der cube steht an der Ecke 55th Street und 6th Avenue, nahe dem Broadway. Beauftragt wurde sie vom Museum of Modern Art. Die Geschichte reicht bis in die 1970er Jahre zurück: In den Ursprüngen handelte es sich um ein Postkartendesign, das später als Briefmarke adaptiert wurde. Der rote Schriftzug LOVE war auf grünen und blauen Quadraten hinterlegt. Nach dem durchschlagenden Erfolg des Designs folgte die plastische Umsetzung in Form einer Skulptur. Dem populären Wahrzeichen New York Citys gingen bereits 50 solcher Skulpturen voran, aufgestellt in Städten quer durch die USA. Aus Stahl, Aluminium & Marmor gefertigt ist sie heute ein „Top Selfie- und Fotomotiv“. Dennoch: Die künstlerische Message sollte nicht verloren gehen.

 

Info: Die LOVE Skulptur wurde (temporär) entfernt. Ob und wann sie wieder aufgestellt wird und inwieweit es sich um Reinungs- bzw. Restaurierungsarbeiten handelt, ist unklar. Liebe ist dort weiterhin zu finden. 

 

Empire State Building (*1931)

 

Das 361m hohe Gebäude wurde – man glaubt es kaum – in nur einem Jahr fertiggestellt, wird als Kronjuwel des Bezirks bezeichnet. Bis zum Jahr 1972 war es das weltweit höchste Gebäude. Nach der grausamen Zerstörung der Zwillingstürme des World Trade Centers erlangte es diesen Status erneut - bis zu deren architektonischem Memoriam. Zu finden ist das ESB im Süden der Insel, auf der 350 Fifth Avenue. Spätestens seit der populären Szene aus dem Hollywood Klassiker Schlaflos in Seattle kennt man die Aussichtsplattform des obersten Stockwerks. Auch in den King-Kong Verfilmungen ist das Wahrzeichen nicht wegzudenken. Empire Statewar einst eine inoffizielle Bezeichnung für New York, deutlich kommunizierten die Planer damit ihren weltweiten Vorreiter-Anspruch. 

Bei einem Besuch sollte Zeit mitgebracht werden, Wartende befinden sich gut und gerne 2 Stunden in den Schlangen, bevor ein Einlass möglich ist. Ausweichoption ist das Gebäude vom „Top oft he Rock“ im Rockefeller Center aus zu betrachten. Hier gibt es für gewöhnlich keine Wartezeit. Der spektakuläre Blick über den Central Park und Manhattan steht dem im nichts nach.

 

Museum of modern Art (*1929/*2004)

 

Das MoMA gibt den Ton in der städtischen Museumlandschaft an, wobei der Ruhm weltweit taktführend ist. Es mag deshalb nicht verwundern, dass die Ausstellungsräume auch rund um das Jahr mehr oder weniger „gesteckt“ voll sind. Im vierten und fünften Stock ist der Kern zeitgenössischer moderner Werke aus Malerei und Bildhauerei zu finden. Jedoch ist das nur ein kleiner Ausschnitt des Gesamtrepertoires.

Die Meisterwerke reichen von französischem Impressionismus bis zur schrillen Pop-Art der 1970er Jahre. Darunter Die großen Badenden (1906) von Cézanne, die überdimensionalen Wasserlilien Monets (1914-1926), die Demoiselles d’Avignon (1907) von Picasso und natürlich Andy Warhols Marilyn Monroe. Um als BesucherIn nicht in dem überdimensionalen Angebot hilflos gegenüberzustehen, empfiehlt sich gezielte Planung und reifliche Überlegung, was das Kunstherz zu sehen begehrt.

 

Freiheitsstatue (*1886)

 

Imposant ragt die neoklassizistische Statue mit einer Gesamthöhe von ca. 93m vor Manhattans Pforten auf der eigenen kleinen Insel Liberty Island in die Höhe. Geschaffen vom französischen Bildhauer Frédéric Auguste Bartholdi war dieLibertas, die römische Göttin der Freiheit, ein Geschenk der französischen Regierung an das amerikanische Volk. Aus Kupfer und Stahl geboren, streckt sie die vergoldete Fackel in ihrer rechten Hand selbstbewusst, siegreich und entschlossen in die Höhe. Zu ihren Füßen: Eine gesprengte Kette. Seit 1984 wurde sie von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen.

Die Statue of Liberty ist das nationale Denkmal der Vereinigten Staaten schlechthin. Ihre Botschaft: Ein zeitloser Appell an die Werte von Freiheit und demokratischen Prinzipien, sowie die Abwesenheit von Diskriminierung, Unterdrückung und Repression. An impressive remark.

 

Central Park (*1873)

 

Die sog. Grüne Lunge New York Citys liegt im Herzen Manhattans, zwischen der 59th und 110th Street. Mit einer Länge von über 4km und einer Breite von 860m, zählt er zu den größten Parkanlagen weltweit. Gefeierte Schöpfer der Oase sind Architekt Calvert Vaux und sein Kollege, der Landschaftsplaner Frederick Olmsted. Als Landschaftsgarten und Promenade sollte der CP nicht nur Naherholungsgebiet für die reiche Oberschicht Manhattans dienen - wie es so sonst zu diesen Zeiten häufig üblich war: Vaux und Olmsted realisierten darin eine tiefdemokratische Vision, das Schaffen eines Platzes, der dem gesamten amerikanischen Volk offensteht. Unabhängig von Herkunft und sozialer Schicht.

Der Ursprungswunsch ist heute tatsächlich Realität: Man sieht Taxifahrer neben Wall-Street Bossen, streng orthodoxe Juden neben Hip-Hop tanzenden Jugendlichen aus Brooklyn, spielende Kinder mit Großeltern neben euphorischen "Hippies". An den Ecken und auf den Straßen frönen Straßenkünstler ihrem Können: Maler, Musiker, Artisten und Tänzer. Diese Vielfalt spiegelt sich in den natürlichen Gestaltungselementen wieder: Von Waldflächen, Kirschbäumen, kleinen Seen, venezianischen Gondeln, verschnörkelten Brücken bis zu herrlich prachtvollen Blumengärten und Wiesenflächen erscheinen immerneue Paradiese.

Der Central Park bedeckt 6% der Fläche ganz Manhattans und wird jährlich von 25 Millionen Menschen besucht.


Autorin: Lea Katharina Nagel 

 

Nach oben