Durchs Wirrwarr der SegelscheineSegeln lernen: Vom Optikurs zum Hochseeschifferschein

Auf Törns mit erfahrenen Seglern lernen Anfänger die Feinheiten des Manövrierens auf hoher See.
Quelle: © thehague, iStock

Segeln lernt man nicht an einem Wochenende. Wer um die Welt segeln will, muss mehrere Kurse absolvieren: Wetterkunde, Wendemanöver und Navigation. Er muss viele Hundert Seemeilen segeln, um Erfahrung zu sammeln. Und das kostet. Aber selbst der höchste Segelschein ist keine Doktorarbeit.

Im Opti lernen Kinder segeln

Wie in jeder Sportart gilt auch beim Segeln: Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Und für Kinder unter 15 Jahren gibt es dafür unsinkbare Nussschalen mit dem wunderbaren Namen „Optimist“. Die Jolle ist 2,30 Meter lang und 1,13 Meter breit und hat ein Segel, die Ausstattung ist auf das Minimum reduziert. Und doch lernt man im Opti vieles, was ein Segler sein Leben lang braucht: Segel setzen, das Boot richtig im Wind steuern und wenden. Opti-Kurse werden von Segelvereinen und –schulen in ganz Deutschland angeboten. Und wenn sich Kinder oder Jugendliche sofort ins Segeln verlieben, können sie sich bei Opti-Regatten mit anderen messen.

Schein auf Schein sammeln

Wer als Erwachsener mit dem Segeln anfängt, sollte zunächst Erfahrung sammeln. Das kann bei Törns mit Freunden sein, die einen Segelschein haben. Oder bei einem ein- bis zweiwöchigen Grundkurs, bei dem man lernt, mit den Segeln, Tauen und dem Ruder umzugehen und das Boot zu manövrieren. Man kann aber auch direkt den meist zweiwöchigen Kurs machen, der zum Sportbootführerschein Binnen führt. Wer die 300 Fragen zu Schifffahrtsrecht, Wetterkunde und Segelmanövern sowie die Praxisprüfung gemeistert hat, darf mit dem Schein auf Seen und Flüssen Boote unter 15 Metern Länge segeln. Die Kurse werden von Segelvereinen, Segelschulen, aber auch vom Universitätssport in vielen Städten angeboten. Auf der Homepage des Deutschen Segler Verbands (www.dsv.org) findet man eine Übersicht.

Vom Bodensee zur hohen See

Für die große Fahrt auf den Meeren brauchen Segler zuerst den Sportbootführerschein See. Wie auch der Binnenführerschein wird er von der Polizei bei Kontrollen für Boote mit einem Motor von mehr als 15 PS verlangt. Alle weiteren Scheine sind für private Skipper freiwillig – allerdings sinnvoll. Denn wer einen Unfall baut und nicht über einen adäquaten Schein verfügt, sei nach Zivil- und Strafrecht verantwortlich, warnt der Deutsche Segler-Verband.

Mit dem Sportküstenschifferschein (SKS) darf man auf dem Meer segeln – allerdings laut dem Deutschen Segler-Verband nur bis zu zwölf Seemeilen vom Festland entfernt. Der Sportseeschifferschein erweitert den Aktionsradius auf 30 Seemeilen vom Ufer inklusive aller Randmeere. Das heißt, dass man auf Ost- und Nordsee sowie im Mittelmeer unbegrenzt segeln darf.

Und wer schließlich den Sporthochseeschifferschein in der Tasche hat, kann endlich um die Welt segeln, ohne Grenzen und Einschränkungen. Dafür muss man aber nicht nur über tropische Wirbelstürme Bescheid wissen und mit einem Sextanten navigieren können, sondern auch mindestens 1.000 Seemeilen gesegelt sein. Aber in diesem Fall ist der Weg wirklich das Ziel. 

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