von: gourmetglobe.de

LifestyleDie coolsten Bars auf den Dächern Manhattans

Quelle: © Gourmetglobe.de

Stay down or go up? Vor dieser Frage steht New York in der Sommerzeit. Die Antwort darauf kann entscheidend sein für ein erfolgreiches Date. Ein Sundowner vor der gewaltigen Skyline Manhattans bringt Menschen näher. Garantiert! Attraktive Locations gibt es genug.

Die Rooftop Bars haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr etabliert. Heute gibt es kaum mehr ein Hoteldach zwischen Upper West Side und Soho, das noch nicht von einem teuren Designer gestylt wurde. GOURMET GLOBE hat die coolsten Rooftop Bars in New York besucht. Hier unsere exklusive Auswahl:

Salon de Ning

Auf dem Dach des Peninsula an der Fifth Avenue empfiehlt sich ein Ning Sling, eine erfrischende Kombination aus Absolut Mandarin, Soho Lychee Likör, Pfefferminzblättern und dem Saft der Passionsfrucht. Der Cocktail passt farblich wunderbar zur Einrichtung des “Salon de Ning”. Das Interieur dieses Midtown Hot Spot ist die zeitgenössische Version eines eleganten Salons aus dem Shanghai der 30er-Jahre. Es spiegelt mit seinen Kunstwerken, Artefakten und Reiseerinnerungen den Glamour und den Stil des “Paris des Ostens” wider.

Den “Salon de Ning” (Foto oben) erreicht man über einen eigenen Lift, rechts neben dem Bell Desk. Dieser kleine Hinweis erspart ihnen ein Odyssee durch die etwas konfuse Hotelhalle. Oben im 23.Stockwerk empfängt sie ein Torbogen aus Granit, der mit chinesischer Kalligrafie verziert ist. Zu beiden Seiten der Bar erstrecken sich zwei großen Terrassen, die einen aufregenden Blick auf Manhattan bieten.

Rechts erhebt sich der schwarz polierte Trump Tower mit seinen berühmten grünen Bäumen auf den Mauervorsprüngen. Links schießen die glatten Türme des Time Warner Centers in den Himmel. Und in der Mitte quirlt die Fifth Avenue, die Hauptschlagader New Yorks, die ohne Unterlass Touristen durch die Stadt spült. Und über allem eine Abendsonne, die langsam hinter den mächtigen Wolkenkratzern verschwindet.

Zu diesem Stück, das jeden Abend von neuem aufgeführt wird, gibt es leichte asiatische Gerichte und weniger leichte Signature Cocktails. Und … eine gute Zigarre. Ja! Die Götter der Großstadt mögen die Manager des Peninsula für diese Freizügigkeit segnen. Auf einer der beiden Terrassen ist Rauchen erlaubt. Raten Sie mal, wo mehr los ist.

Salon de Ning (Peninsula Hotel), 700 Fifth Avenue, at 55th Street.

Press

Das „Ink48” ist das jüngste Kind der New Yorker Hotel-Szene. Die 222 Zimmer des Boutique-Hotels entstanden in einer alten Druckerei in Hell’s Kitchen. Der Stadtteil verdankt seinen ungewöhnlichen Namen seiner rauen Vergangenheit. In der Küche des Teufels – zwischen der 8th Avenue und dem Hudson River – lieferte sich einst die New Yorker Unterwelt wilde Gefechte. Nicht umsonst spielt der berühmte Film „Gangs of New York” von Martin Scorsese in diesem Viertel. Vermutlich hat Hell’s Kitchen auch James Cagney und Robert de Niro nachhaltig geprägt. Die beiden Gangster-Darsteller erblickten hier das Licht der Welt.

Von dieser Räuber-Romantik ist heute allerdings nichts mehr zu spüren. Hell’s Kitchen macht eher kulinarisch auf sich aufmerksam. Entlang der West 46th Street sind auf drei Meilen 15 verschiedene Landesküchen versammelt: Afghanisch, Amerikanisch, Argentinisch, Karibisch, Chinesisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Italienisch, Irisch, Mexikanisch, Peruanisch, Thai, Türkisch und Vietnamesisch. Außerdem findet jedes Jahr im Mai in der 9th Avenue das “International Food Festival” statt.

In dieser Nachbarschaft entstand das Ink48. Und mit dem Ink48 das Press, die kongeniale Rooftop Lounge. Nur 16 Stockwerke hoch gelegen bietet das Press vielfältige Ansichten: im Westen erstreckt sich der Hudson River und New Jersey und im Osten die mächtigen Wolkenkratzer von Midtown. Wem das nicht reicht, der kann sein Zeh in den hauseigenen Pool halten. Vorausgesetzt er ist über 21 und erfüllt den Dress Code: casual elegant.

Das Press – das sei noch erwähnt – zählt zu den spektakulärsten Adressen in Manhattan. Die New York Times schrieb: “without question one of the city’s most attractive rooftop bars”.

Press (ink48 Hotel), 653 11th Avenue, at 48th Street.

Mad46

Der Weg zur Rooftop Bar des Roosevelt Hotels in Midtown führt an einem Wachmann vorbei, der auch beim Secret Service in Washington eine gute Figur machen würde. Schwarzer Anzug, Knopf im Ohr, Walkie-Talkie. Dieses Outfit vermittelt eine gewollte hohe Exklusivität. Der wortkarge Mann steht an der 46th Street am Hintereingang des Hotels und dirigiert eine lange Schlange von Blue Hour-Schwärmern, die in den 19.Stock will, ins Mad46.

Oben – im Schatten des Grand Central Terminals – haben die Designer des Roosevelt Hotels eine grüne Oase gepflanzt. Eine verhältnismäßig schmale Terrasse wird von mannshohen Buxbäumen umsäumt. Eine gewagte Idee, denn leider verdeckt das stämmige Grünzeug den Blick auf Midtown Manhattan. Gäste, die in erster Linie die Aussicht genießen wollen, kommen also nur bedingt auf ihre Kosten.

Umso mehr Zeit bleibt für cosmopolitische Gespräche und coole Drinks in gemütlichen Cabanas. Wie wär’s zum Beispiel mit einem standesgemäßen Rooftop Mojito? Kombiniert mit einem Jumbo Shrimp Cocktail, der mit einer Wodka Sauce serviert wird? Anschließend ist ein Teddy-Tini zu empfehlen. Der Espresso ist eine Reminiszenz an Teddy Roosevelt, den Namensgeber des Hotels. Der 26. Präsident der USA soll jeden Tag, so geht das Gerücht, eine Gallone Kaffee getrunken haben.

Mad46 (Roosevelt Hotel), 45 East 45th Street, at Madison Avenue.

230 Fifth

Im “230 Fifth” fühlt man sich ständig beobachtet. High Brother is watching you! Fast jeder Wolkenkratzer von Rang starrt auf einen herab. Das ist verständlich, denn die Adresse ist prominent. Im Westen der Broadway, im Osten die Madison Avenue, im Süden das Flat Iron, im Norden das Empire State Building. Mittendrin das 230 Fifth. Wow! Welche Dachterrasse kann das schon von sich behaupten?

Das 230 Fifth bietet weitere Superlative. Es ist die wohl größte rooftop bar in New York, bis zu 600 Menschen haben hier Platz. Sie ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, in der Winterzeit wird sie beheizt. Über eintausend Empfänge, Feste und Partys wurden hier oben schon gefeiert. Darunter auch Receptions des deutschen Außenministers. Frank-Walter Steinmeier empfing hier seine Kollegen anlässlich der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Und das 230 Fifth wurde 2006 vom Fernsehsender NBC zur „Rooftop Bar Number 1 in New York City” gekürt.

Die Größe hat seinen Preis. Das 230 Fifth von Steven Greenberg, dem einstigen Besitzer des Palladium Nightclub, ist kein lauschiges Plätzchen für Verliebte. Es wirkt mehr wie eine Mischung aus Biergarten und Strandbar. Für die Ostküste eher ungwöhnlich ist die schrille Einrichtung, die mehr an Disney World erinnert als an New York. Anyway! Der Blick ist gigantisch und einen Besuch wert.

230 Fifth, 230 Fifth Avenue, at 29th Street.

Top of the Strand

Wer wenig Lust verspürt, sich in die endlose Schlange vor dem Lift des Empire State Building einzureihen, dem sei das “Top of the Strand” empfohlen. Auf dem Dach des Hotels “The Strand” ist die Mutter aller Wolkenkratzer nämlich zum Greifen nahe. Die 449 Meter des Empire State Building wirken wie ein wunderschönes Gemälde, das im Guggenheim Museum hängt. Perfekt inszeniert! Perfekt gerahmt!

Das Hotel “The Strand” liegt im Fashion District, zwischen der Avenue of the Americas und der Fifth Avenue. Der Stadtteil ist die Heimat der Modedesigner, Textilfabrikanten und Stoffproduzenten. Entsprechend locker und entspannt ist die Athmosphäre im “Top of the Strand”. Hier gibt es keine Admission Policy und vor allem keinen Dresscode. Wozu auch? Die meisten tragen eh die Klamotten, die sie auch selbst kreiert haben.

Die 21. Etage ist klein, aber schick. Das Interieur stammt aus der Werkstatt von Lydia Marks. Die Innenarchitektin hat auch die Filme “Sex and the City” and “The Devil Wears Prada” ausgestattet. Der Clou am „Top of the Strand” ist dennoch rein technischer Natur: ein ausfahrbares Dach schützt das empfindliche Fashion-Publikum vor den Unbilden der Natur.

PS. Auch im “Top of the Strand” stehen auf den Tischen seltsame Behältnisse aus Plastik. Aschenbecher?!

Top of the Strand (Strand Hotel), 33 West 37th Street.

Plunge

Wer Manhattan vor lauter Wolkenkratzer nicht mehr sieht oder sehen kann, sollte in den Meatpacking District ausweichen. Der “most fashionable neighborhood” (NYT) steht seit wenigen Jahren unter Denkmalschutz. Mit dieser Aktion hat eine Bürgeriniative verhindert, dass der historische Bezirk am Hudson River mit hohen Gebäuden zugepflastert wird.

Der Meatpacking District war einst der Schlachthof New Yorks. Über die High Line, die sich über zehn Häuserblocks erstreckt und inzwischen zu einer 160 Millionen Dollar teuren Grünanlage umgestaltet wurde, traten unzählige Rinder und Schweine ihren letzten Weg an. Verarbeitet wurden sie in 250 Schlachtbetrieben, von denen heute nur noch 35 übrig sind. Die anderen firmieren nun als Boutiquen, Restaurants, Galerien, Night Clubs oder Hotels.

Eines davon ist das Gansevoort Hotel in der Ninth Avenue, benannt nach Peter Gansevoort, einem Oberst der Kontinentalarmee. Auf dem Dach das “Plunge”. Der Name steht im Englischen sowohl für Börsencrash als auch für Tauchen. Beides lässt sich in der 15. Etage vortrefflich umsetzen: entweder an der Rooftop Bar mit viel Wodka oder im geheizten Rooftop Pool mit Unterwassermusik.

Plunge (Gansevoort Hotel), 18 Ninth Avenue, at 13th Street.

Weitere Rooftop Bars in New York:

Hudson Terrace
621 West 46th Street

Hotel on Rivington
107 Rivington Street, Lower East Side

Gramercy Park Hotel
2 Lexington Avenue, at 21st Street

 

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