Unsere AutorenHilke Maunder

©Hilke Maunder

Hilke Maunder ist für DuMont Reise unterwegs in Frankreich, Australien, Hamburg & im hohen Norden.

Was hat Sie zum Reisen und Schreiben gebracht?

Ich bin unglaublich neugierig und habe schon als kleinstes Kind Ausflüge mit dem Roller, später mit dem Fahrrad, unternommen, um zu entdecken, was mich umgibt. Im Kindergarten und in der Grundschule habe ich die Reisen auf Malpapier festgehalten. Im Gymnasium ermutigte mich mein Geographie-Lehrer, Reisetagebücher zu schreiben – das mache ich bis heute. Das Fernweh wurde mir von meinen Eltern in die Wiege gelegt.

Wie kam es zu Ihrem ersten Reiseführer bei DuMont?

Über persönliche Kontakte. Ich habe als Reise-Journalistin mich auf Frankreich, Australien und den hohen Norden – von Hamburg bis nach Grönland – spezialisiert, hatte in Zeitschriften wie National Geographic veröffentlicht. Und erst dann den Mut gehabt, einmal direkt den Kontakt zu DuMont aufzunehmen.

Was interessiert Sie am Reiseführerschreiben?

Reiseführer sollen nicht dröge sein, sondern Lust machen, Land und Leute zu entdecken. Diesen Spagat – zwischen Information und Unterhaltung, Hintergrund und praktischen Tipps – zu bewältigen mit Texten, die Leser für ein Land, eine Destination begeistern, macht das Schreiben von Reiseführern ungeheuer reizvoll. Zumal ein Buch viel mehr Platz bietet als jeder Zeitungsbericht.

Welche Beziehung haben Sie zu den Destinationen?

Australien und Frankreich sind zwei Ländern, in denen ich auch privat tief verwurzelt bin – durch Kind, Freunde und Familie. Der hohe Norden hat mir das Arbeiten als Alleinerziehende unglaublich einfach gemacht – und begeistert mich immer wieder mit Landschaften, die existentiell sind. 

Was packen Sie in Ihren Koffer, wenn Sie auf Reisen gehen?

Nur das Nötigste – Laptop, Kamera und sonstige Arbeitsgeräte sind schon schwerer als Handgepäck eigentlich sein dürfte. Aber Gott sei Dank meist nicht nachgewogen, sondern nur auf die Größe geachtet. Im Koffer muss immer etwas Luft sein für das, was ich im Laufe der Reise an Unterlagen und Andenken ansammle. Bei Kleidung gilt: Alles muss kombinierbar sein und zum Programm der Reise passen.  

Was ist in Ihrem Koffer, wenn Sie zurückkommen?

Wenn ich aus Frankreich zurückkehre, ist immer handgeerntetes Meersalz mit dabei. Und eine Packung „Carambar“ für meine Tochter – sie liebt die Bonbons mit den „blagues“. Bei Australien muss „Vegemite“ mit zurück nach Deutschland. Ein Frühstückstoast ohne diese Hefepaste drauf – unvorstellbar! Und aus dem hohen Norden? Rentiersalami... lecker!

Was unternehmen Sie, wenn Sie die Recherche vor Ort beendet haben?

Ausschlafen. Und alle Eindrücke sortieren. Und davon träumen, wieder loszuziehen, eine Region zu entdecken, ihre Landschaften, Menschen, Kultur und Küche.

Ihr schönstes Erlebnis während der Recherche?

Ich war in Frankreich im Languedoc unterwegs, und bin den Treidelpfad am Canal du Midi entlang geradelt. Konnte aber wegen eines platten Reifens die ursprünglich anvisierte Unterkunft nicht erreichen. Es wurde immer später, und immer erhielt ich auf meine telefonischen Anfragen bei Vermietern von Chambre d’Hôtes nur Absagen. Alles ausgebucht, Hochsaison. Aus dem Augenwinkel hatte mich das Schleusenwärter-Ehepaar beobachtet. Schließlich kamen beide an meinen Tisch und boten mir für die Nacht ein Quartier. Idyllischer habe ich wohl keine Nacht in Frankreich verbracht. Morgens gab es vor der Weiterfahrt sogar noch frischen Kaffee und duftende Croissants.

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