Reisebericht IUnterwegs in Malmö

© Tina Piechulik
© Tina Piechulik

Nach kurzem, frühen Flug vom Süden Deutschlands aus, landen wir am Kopenhagener Flughafen. Die letzten Kilometer nach Schweden fahren wir mit dem Zug – über die bekannte Öresund-Brücke, die auf einer Gesamtlänge von fast acht Kilometern Dänemark mit dem schwedischen Festland verbindet. In kürzester Zeit erreicht man so Malmö, die drittgrößte Stadt Schwedens.

Willkommen in Malmhatten in Malmö

Bereits während der Zugfahrt lockert sich der bewölkte Himmel langsam auf und Malmö begrüßt uns mit spätsommerlichem Sonnenschein. Nur wenige Meter vom Malmöer Hauptbahnhof entfernt ragt das neue Hotel Clarion Malmö Live 85 Meter in die Höhe. Dank seiner drei imposanten Türme, die seit Kurzem das Stadtbild prägen, hat das Hotel von den Einheimischen bereits den Spitznamen „Malmhatten“ erhalten. Unser Zimmer befindet sich zwar nur im elften von insgesamt fünfundzwanzig Stockwerken, doch auch von hier aus hat man einen fantastischen Blick über die gesamte Stadt.

Strand in der Stadt: Ab ins Wasser

Da Malmö eine flache Stadt ist, ist das beste und schnellste Verkehrsmittel, um die Stadt zu erkunden, das Fahrrad. Und so schwingen wir uns kurzerhand auf die Räder, die am Eingang für uns bereitstehen. Der erste Zwischenstopp auf unserer Radtour ist das Kallbadhuset, ein Badehaus direkt am Strand, wie man es aus den Kurorten an der Ostsee kennt. Das Kallbadhuset ist seit 1898 in Betrieb und heutzutage kann man sogar nackt ins Meer springen.

Die Malmöer sind sehr stolz auf ihren Stadtstrand. Vom Hauptbahnhof und auch von unserem Hotel aus benötigt man gerade einmal zehn Minuten und schon kann man mit den Füßen im Meer stehen. Bevor wir jedoch ins kühle Nass springen, geht es im traditionellen Kallbadhuset zunächst in die Sauna, um richtig ins Schwitzen zu kommen. An warmen Sommertagen, wenn es zu heiß zum Saunieren ist, kann man auch direkt zur Abkühlung ins Wasser springen. Vom Wasser aus beobachten wir die Boote, die den Öresund passieren und haben einen tollen Blick auf den neuen, hochmodernen Stadtteil Västra Hamnen, den wir in den kommenden Tagen noch genauer besichtigen werden.

Radfahren in Malmö - ein Vergnügen

Nachdem wir uns in der Ostsee abgekühlt haben, geht es auf dem Fahrrad weiter Richtung Innenstadt. Das Wegenetz für Radfahrer ist in Malmö sehr gut ausgebaut und so wird das Radfahren in der Großstadt zu einem echten Vergnügen. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt lassen sich beispielsweise ohne Schwierigkeiten innerhalb von einem Tag mit dem Rad abfahren.

An schönen Sommertagen wie diesem sind die Straßen von Malmö voll, zudem feiert die Stadt gerade ihr jährliches Festival. Auf dem Gustav Adolfs Torg, einem großen Platz im Zentrum der Stadt, stehen die Foodtrucks mit unserem Mittagessen – darunter auch der Nordic Street Food, der zum besten Foodtruck Schwedens gekürt wurde und skandinavische Leckereien auf moderne Art produziert – der ideale Einstieg in die momentan sehr angesagte neue skandinavische Küche.

Malmös Innenstadt vom Wasser aus erkunden

Das Zentrum von Mälmo wird von mehreren Kanälen durchzogen und so kann man die Innenstadt nicht nur mit dem Rad, sondern auch vom Wasser aus ganz wunderbar erkunden. Also geht es nach dem Mittagessen aufs Boot. Das Unternehmen BookaBoat vermietet kleine Elektroboote, für die man keinen Bootsführerschein benötigt und mit denen man seine eigene Sightseeing-Tour unternehmen kann.

Martin bietet sich gleich als Bootsführer an und steuert uns sicher durch das Wasser. Wir schippern an alten Fischerhäuschen vorbei, in denen man immer noch geräucherten Fisch kaufen kann, weiter zur historischen Burganlage Malmöhus, die heute als Kunstmuseum dient und schließlich führt uns die Wasserstraße in den Kungsparken, den ältesten Park der Stadt. Zwischendurch stärken wir uns mit einer typisch schwedischen Fika, einer Kaffeepause mit den beliebten Zimtschnecken, den skandinavischen Kanelbullar. Vom Kungsparken führt der Kanal durch die Innenstadt zurück zum Anleger direkt vor unserem Hotel Malmö Live.

Die Nachmittagssonne strahlt vom Himmel und die Straßen füllen sich weiter mit feierfreudigen Einheimischen und Touristen. Überall in der Stadt sind Bühnen aufgebaut, auf denen kostenlose Konzerte stattfinden.

Unterwegs im Szeneviertel Malmös: Möllevången

Wir steigen wieder auf das Rad um und in kürzester Zeit erreichen wir Möllevången, ein ehemaliges Arbeiterviertel, das sich mittlerweile zum angesagtesten Szeneviertel der Stadt gemausert hat. In dem kulturell und ethnisch vielfältigen Viertel gibt es eine Vielzahl an Bars und ein Restaurants. Auf dem Möllevångstorget, auf dem der größte Markt Malmös stattfindet, geht es bunt zu und die Verkäufer bewerben lautstark ihr frisches Obst und Gemüse.

In Möllevången finden sich auch der beliebte Folkets Park, ein Park mit Zoo, Spielplätzen, Restaurant und Bühnen. Wir entscheiden uns, in dem kleinen Restaurant Lyran zu Abend zu essen. Das unscheinbar wirkende Lokal überzeugt mit seinen ausgezeichneten Speise, die aus natürlichen Zutaten zubereitet werden – hier kommen mitunter schon mal Sauerklee und ausgewählte Naturweine auf den Tisch.

» Teil II: Ins Landesinnere und entlang der Küste

Malmö: Schwedens beste Stadt für Radfahrer

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