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DänemarkSMK Museum Kopenhagen

Vorderansicht mit historischem Bau ©shutterstock.com/Sun_Shine

Die dänische Nationalgalerie Statens Museum for Kunst (SMK) ist das größte Museum für bildende Kunst in Dänemark. Von der frühen Renaissance bis hin zur Gegenwartskunst, zeigt es Werke dänischer und internationaler KünstlerInnen aus den letzten sieben Jahrhunderten.

 

Umgeben von Springbrunnen und einem weitläufigen Park, liegt die Galerie im Herzen von Kopenhagen, nur einen Katzensprung vom Schloss Rosenborg entfernt. 1897 eröffnet, bildet sie architektonisch betrachtet einen spannenden Mix aus einem alten Hauptgebäude und einem modernen Anbau von 1998. Der ursprüngliche Bau stammt von dem dänischen Architekten Jens Vilhelm Dahlerup. Seine vom Historismus gekennzeichnete Handschrift findet man an so mancher Brücke und auf unterschiedlichen Bauten in Kopenhagens Stadtbild wieder. Der moderne Erweiterungsbau an der Rückseite stammt von der Italienisch-Dänischen Architektin Anna Maria Indrio. Mit viel Glas und Beton bildet er einen markanten Kontrast zu Dahlerups Bau. Obwohl das stilistische Mosaik bis heute die Gemüter spaltet, konnte so die Ausstellungsfläche um mehr als das Doppelte erweitert werden.

 

Hintergrund

 

Die Sammlung des staatlichen Museums stammt ursprünglich aus dem Privatbesitz der dänischen Könige, nach Einführung der Demokratie Mitte des 19. Jahrhunderts  ist sie heute Eigentum des dänischen Volkes und setzt einen bewussten Fokus auf nationale KünstlerInnen, lässt dabei jedoch große europäische Meisterwerke nicht außer Acht. Gemeinhin wird sie in drei Haupsammlungen untergliedert:

 

  • Der königlichen Malerei- und Skulpturensammlung ab ca. 1300 bis zur heutigen Zeit, sie beherbergt rund 2.600 Objekte und hat den Schwerpunkt auf dänischer und nordischer Kunst
  • Der landesweit größten Sammlung an Drucken, Zeichnungen, Radierungen und Lithografien („Kunstformen auf Papier“) – ebenfalls aus dem royalen Besitz stammend
  • Einer 2000 Objekte umfassende Gipsfigurensammlung, die bis in das alte Ägypten zurückreicht (nicht im SMK untergebracht)

 

Mit diesen insgesamt über 200.000 Kunstwerken, besitzt das SMK so die größte Sammlung des Landes, wobei nur ein kleiner Teil davon der Öffentlichkeit vor Ort zugänglich ist - die anderen Objekte sind teilweise an andere internationale Museen ausgeliehen oder verweilen bis zu ihrer großen Stunde im Depot. Mit denen in den letzten Jahren ins Leben gerufenen Projekten SMK Open und SMK Digital arbeitet man jedoch kontinuierlich daran, interessiertem Kunstpublikum, ExpertenInnen, sowie SchülerInnen und StudentInnen den gesamten Fundus zur Verfügung zu stellen. Unterstützt von wissenschaftlichen Forschungen zur Digitalisierung schafft man mit durchaus avantgardistischen Projekten physischen und digitalen Raum zu vernetzen und sich auf diese Weise als äußerst modernes Museum zu platzieren. All das spiegelt sich in dem selbstgesteckten Ziel wider ein Museum "für alle" zu sein.

 

Die Ausstellungen

 

Im Zuge des goldenen Zeitalters hatte auch die charakteristisch dänische Kunst ihren Durchbruch. Mit rund 400 Objekten in 24 Räumen widmet sich eine der drei Dauerausstellung des SMK in gigantischem Umfang dieser Blütezeit. Sie umfasst rund 150 Jahre und zu ihren namhaften Größen zählen C.W. Eckersberg, Christen Købke, L.A. Ring, Carl Bloch oder Elisabeth Jerichau Baumann. Die Gemälde - unter ihnen zahlreiche Porträts - unterliegen einer präzisen Führung, wirken klar und kühl, in ihrer Farbgebung zurückhaltend. Erstklassig kuratiert, wird mit dem Aufgreifen aktuellen Thematiken der Bogen in die Gegenwart geschlagen und auch unbekanntere Kapitel nordischer Kunst beleuchtet.

In zwei weiteren Dauerausstellungen gesellt sich eine Spanne von 500 Jahren internationaler Kunst dazu. Mit Fokus auf französische, italienische und flämische Meister, ist letztlich doch die gesamte europäische Spitzenriege der letzten Jahrhunderte vertreten. Von Rubens über Rembrandt bis hin zu Matisse, Emil Nolde, Caspar David Friedrich und Edvard Munch. Zusätzlich werden jährlich rund fünf Wechselausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten arrangiert, bei denen es sich lohnt, auf der Website vorab Informationen einzuholen. Das wirklich umfassende wie beeindruckende Angebot des bekanntesten Kopenhagener Museums klingt in mancher Ohren historisch ehrwürdig und ist in der Umsetzung doch ein äußerst lebendiges Erlebnis! Denn ob im alten oder dem neuen Flügel: Die ausgestellte Bandbreite ermöglicht es Jedem und Jeder seine persönlichen Favoriten zu finden, Überraschungen zu erleben und einen individuellen Blickwinkel einzunehmen.

 

Öffnungszeiten:

Dienstag – Sonntag: 10 – 18 Uhr

Mittwoch: 10 – 20 Uhr

Montags geschlossen

Der Eintritt für U18 ist frei, bis 27 sowie für Eltern in Begleitung von Kindern gibt es eine Ermäßigung.


Autorin: Lea Katharina Nagel

 

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