„Tag der Versöhnung“ Jom Kippur – der wichtigste jüdische Festtag

25 Stunden lang darf nicht gegessen, nicht getrunken und auch keine Körperpflege betrieben werden. Nur das Benetzen der Hände und der Augen mit Wasser ist erlaubt. Am Abend des 23. September hat für gläubige Juden Jom Kippur, der „Tag der Versöhnung“ begonnen.

An Jom Kippur steht das Leben in Israel still. | @ Thinkstock

Während Jom Kippur steht das Leben in Israel still. Cafés, Restaurants, Geschäfte und sogar der internationale Ben-Gurion-Flughafen bleiben geschlossen. Die Straßen sind weitestgehend leer, obwohl es kein behördliches Fahrverbot gibt. Dieser Tag dient allein der Reue, Buße und Einsicht. Der Versöhnungstag bildet den Höhepunkt der zehn Bußtage, die mit Rosch ha-Schana, dem jüdischen Neujahrstag, beginnen. Im Verlauf der Bußtage blicken Juden zurück auf das vergangene Jahr, versuchen Streitigkeiten zu begleichen und mit sich ins Reine zu kommen. An Jom Kippur haben sie dann die Möglichkeit, vor Gott von ihren Sühnetaten gereinigt zu werden.

Ein Versöhnungstag ganz in Weiß

Jom Kippur startet bei ausklingendem Tageslicht mit einem Abendgottesdienst. Und auch der folgende Tag ist ganz dem Gebet in Gemeinschaft gewidmet. Dabei wird vorwiegend weiße Kleidung getragen, denn in der Bibelstelle Jesaja 1,18 heißt es: „Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden“. Der Versöhnungstag endet mit dem rituellen Blasen des Widderhorns Schofar, das Gott als König, Richter und Beschützer anerkennt. Anschließend wird das Fastenbrechen begangen. Die erste Mahlzeit nach der Fastenzeit wird traditionell in Gemeinschaft eingenommen. Die Anwesenden wünschen sich während des Festessens ein gutes neues Jahr.

Jom Kippur und das islamische Opferfest finden zeitgleich statt

2015 fallen Jom Kippur und der höchste islamische Feiertag, das Opferfest Eid al-Adha auf denselben Tag. Während des islamischen Opferfestes, das vier Tage lang dauert, erinnern Muslime mit rituellen Tierschlachtungen daran, dass Abraham seinen eigenen Sohn opferte, um seinen Gottesglauben zu beweisen.

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Von Hannah Sommer

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