Kroatien

Vor der zerklüfteten Adriaküste liegt eine unüberschaubare Zahl von Inseln. Überraschend hoch ragen die Berge in unmittelbarer Küstennähe auf. Die alten Städte an der Küste und im Landesinneren liegen landschaftlich attraktiv und bieten viele Kunst- und Kulturdenkmäler.

Anreise

... mit dem Flugzeug

Nicht ganz billige Linien- und Charterflüge gibt es von mehreren deutschen, österreichischen und Schweizer Flughäfen aus. Zagreb, Split, Dubrovnik, im Sommer auch Zadar, Pula, Rijeka und Brac werden direkt angeflogen. Mit Umsteigen in Zagreb erreicht man alle kroatischen Flughäfen ganzjährig. Neben der nationalen Fluggesellschaft Croatia Airlines kommen Lufthansa (Codesharing mit Croatia Airlines für Linien zwischen Deutschland und Kroatien), Austrian Airlines, Alitalia, Swissair, KLM und Air France für Linienflüge in Frage. Im Sommer bieten praktisch alle in Mitteleuropa tätigen Billigflug - unternehmen ihre Dienste nach Kroatien an.

Croatia Airlines hat in Kroatien die Reservierungs- Telefonnummer 062 77 77 77, aus dem Ausland 00385 1 487 27 27, Niederlassungen u. a. in Frankfurt/M. (Tel. 069 920 05 20, Fax 92 00 52 51), Zürich (Tel. 044 261 08 40, Fax 261 08 83) und Wien (Tel. 01 700 73 61 63, Fax 700 73 61 64), Buchungen auch über www.croatiaairlines.com.

... mit der Bahn

Leider gibt es nur wenige Verbindungen, die eine einigermaßen bequeme und flotte Anreise mit der Bahn ermöglichen. Der gute alte Mimara (EC 212/213) ist wieder auf der gesamten Strecke von Frankfurt/M. nach Zagreb unterwegs (Gesamtfahrzeit 13 Std., Villach– Zagreb 4 Std.). Auf der Strecke Villach– Zagreb (und weiter nach Belgrad) verkehren auch das Zugpaar des Sava (EC 210/211), ein IC Zagreb–Villach (IC 310/ 311) und ein weiterer Belgrad–Zagreb–Villach (IC 314/ 315). Meist muss in Villach umgestiegen werden.

Die Strecke Wien–Zagreb wird von zwei Zugpaaren bedient (EC 158/159 Croatia und B 284/285, beide 6,5 Std.), Zürich ist über den Nachtzug EN 114/115 (414/415) mit Zagreb und Belgrad verbunden (Zürich–Zagreb 14 Std.), Zugpaare München–Rijeka (B480/ 481) und Wien–Rijeka (B 482/483) vervollständigen des Fernzugangebot. Mit der deutschen Bahncard oder der Österreichischen Vorteilscard und Railplus fährt man in Anschlussländern, wenn man eine durchgehende Fahrkarte bucht, mit 25 % Ermäßigung, das gilt auch für Kroatien. Erwirbt man die Fahrkarte nach Hause am Bahnschalter in Kroatien, gibt es problemlos die gleichen Ermäßigungen. Infos über Bahnverbindungen in Kroatien auf www.hznet.hr.

... mit dem Bus

Europabusse verkehren von großen deutschen Städten nach Zagreb, Osijek, Vukovar, Rijeka, Split, Dubrovnik und zu anderen Orten, die Fahrt dauert z. B. von München nach Split ca. 15 Std. Für die Rückreise muss in Kroatien reserviert werden, die Telefonnummern der Büros stehen im kostenlosen Prospekt des Unternehmens, den man bei der Buchung erhält. Bucht man nur die Fahrt von Kroatien ins Ausland, kann man Mo–Do auch in der Hochsaison mit einem freien Sitzplatz rechnen, besonders freitags und sonntags ist Reservierung ganzjährig angebracht.

Reservierungen für Europabus-Plätze über Deutsche Touring Am Römerhof 17, 60486 Frankfurt/M. Tel. 069 790 35 01, Fax 069 790 32 19 (in Kroatien: Tel. 01 600 86 31) www.touring.de 

... mit dem Auto

Neben Führerschein und Wagenpapieren sollten Sie die Grüne Versicherungskarte mitführen! Interessanterweise muss man im Auto auch einen Satz Ersatzbirnen für die Lampen dabeihaben, sonst drohen Strafgelder.

Für die Autoanreise ohne Fähre kommen zwei Hauptstrecken in Betracht. Beide führen durch bzw. beginnen in Österreich, wo eine Vignette für die Autobahnbenutzung obligat ist. Für Schweizer bietet sich u. U. die Strecke über Mailand und Mestre an (Autobahngebühren). Die Autobahn München–Salzburg– Villach–Udine–Triest ist voll ausgebaut und führt zügig an die slowenische Grenze, ab der sie bis zur slowenischen A 1 ausgebaut ist, ab dort Schnellstraße. Alternativ kann man von Villach aus den Karawankentunnel benutzen und Slowenien erreichen, wo man über Ljubljana und Pos tojna weiterreist. Gebühren für Tauern- und Karawankentunnel sowie slowenische Autobahnstücke, innerhalb Kroatiens auf der Fahrt nach Rijeka für den Ucka-Tunnel, sind zu berücksichtigen.

Die Alternativstrecke führt ab Wien oder Passau nach Graz und bei Maribor an die slowenische Grenze, es folgt ein kurzer, noch nicht ausgebauter Abschnitt zur kroatischen Grenze. Dort beginnt wieder die Autobahn, der man bis Zagreb folgt. Von Zagreb führt eine Autobahn durch ganz Slawonien bis zur serbischen Grenze. Die Autobahn Richtung Südwesten geht über Karlovac zur Adria nach Zadar und weiter nach Split und bis kurz vor Ploce. Die Weiterführung der Autobahn nach Dubrovnik ist im Bau bzw. in Planung. Wem die Anreise nach Villach zu anstrengend ist, der hat die Möglichkeit, ab Deutschland den Autoreisezug zu nehmen; Infos über das DB-Autozug-Servicetelefon: 01805 24 12 24 oder unter www.dbautozug.de.

... mit dem Schiff

Autofähren verbinden die italienischen Häfen Ancona und Bari mit Zadar, Sibenik, Vis und Split bzw. Dubrovnik. Wer sein Reiseziel in Mittel- oder Süddalmatien bequem erreichen will, kann sich auf diese Weise die langwierige und nicht ungefährliche Fahrt auf der kroatischen Küstenstraße sparen. Anbieter sind sowohl Jadrolinija als auch SNAV und Blue Line (beide Ancona–Split).

Unterkunft

Kroatiens Angebot an Unterkünften ist groß und weit gefächert. Doch die Zahl der Besucher wächst stetig, deshalb sind Vorausbuchungen während der Hauptsaison für die Küstenorte dringend zu empfehlen.

Im Prinzip sind die von den Unternehmern angegebenen Preise für alle Typen von Unterkünften erst ab vier Nächten gültig. Wer kürzer bleibt, zahlt saftig drauf: Der Aufschlag beträgt normalerweise 30 %. In der Vor- und Nachsaison, in weniger geschäftigen Tourismusgebieten, bei vernünftig denkenden Hoteliers und in fast allen Hotels, die nicht auf Packagetour-Kunden spezialisiert sind, wird der Zuschlag jedoch nicht erhoben. Es lohnt sich, zum nächsten Anbieter zu gehen, falls das doch der Fall ist.

Die Preise für Privatreisende liegen generell weit über denjenigen, die Pauschalreisende bezahlen. Es empfiehlt sich also, schon von zu Hause und gleich für eine Woche zu buchen, wenn man nicht wirklich völlig unabhängig bleiben will und dann aber auch mehr zu bezahlen bereit ist.

Für ganz Kroatien gibt es ein Unterkunftsverzeichnis, das von der Kroatischen Zentrale für Tourismus herausgegeben wird. Es ist allerdings weder vollständig noch weist es eine nachvollziehbare Kategorisierung auf, und vor allem nennt es gegen jeden internationalen Brauch keine Preise. Über Qualitätsstandards sagen die Informationen wenig aus, denn schicke, neuere Hotels und Betonkästen aus den 1960er-Jahren können exakt dieselben Einrichtungen aufweisen und doch völlig unterschiedliche Qualität besitzen.

Ein Zuwachs bei den Unterkünften ist vor allem im gehobenen Preissegment zu beobachten, neue und modernisierte Hotels mit vier und fünf Sternen sind keine Seltenheit. In den letzten Jahren nehmen in altbekannten Urlaubsorten wie Opatija und Dubrovnik, aber z. B. auch in Zagreb die Luxushotels in besonderem Maße zu.

Hotels

Entlang der Küste ist die Hoteldichte wesentlich größer als im Hinterland mit Ausnahme von Zagreb. Die meisten älteren Hotels, die schon im ersten Aufschwung der 1960er-Jahre errichtet wurden, sind heute vollständig renoviert. Andere werden gerade erst etagenweise erneuert. Der Gast sollte, wenn er die Wahl hat, ein renoviertes Zimmer oder einen Abschlag verlangen, wenn er ein unrenoviertes Zimmer zu beziehen hat.

Die Preise können von den Hoteliers fast frei bestimmt werden und sind nur sehr bedingt von der Zahl der Sterne abhängig. Man bekommt in der Regel ein Doppelzimmer mit Frühstück (DZ/FR) in einem Dreisternequartier für unter 60 €. Das Frühstück ist im Hotel übrigens fast immer eingeschlossen. In beliebten Ferienorten kann man aber in der Hochsaison auch mit bis zu 150 € zur Kasse gebeten werden. Bei Vier- und Fünfsternehotels ist die Preisgestaltung nach oben offen und liegt mindestens auf mitteleuropäischem Niveau (kaum unter 100 € DZ/FR). Insbesondere im gehobenen Segment sind die Preise bei Internetbuchung deutlich niedriger als bei telefonischer Buchung oder Buchung per Email.

Ferienanlagen und Touristendörfer

Die in den 1960er-Jahren entstandenen Hotels wurden ein Jahrzehnt später durch locker angeordnete Apart mentanlagen ergänzt, in denen Touristen alles finden, was sie für einen Badeurlaub benötigen – vom Restaurant über den Supermarkt bis zu den Tennisplätzen und natürlich zum Strandbad. So bequem diese Anlagen für einen Aufenthalt mit fester Basis sind, so wenig eignen sie sich für einen Urlaub, der mehr als nur die Umgebung eines Badeortes einbeziehen soll. Während der Übergangsjahreszeiten wird man gelegentlich in einer Apartmentanlage ein Zimmer für zwei Nächte – selten für eine Nacht – bekommen, von Mitte Juni bis Mitte September wird nur wochenweise vergeben. Auch diese Anlagen sind im Hotelverzeichnis der staatlichen Tourismusbehörde aufgeführt.

Ferienhäuser und Privatunterkünfte

Während in Istrien und dem Kvarner Privatunterkünfte besonders dicht gesät sind, sind sie in den anderen Gebieten weniger verbreitet. Generell findet man Zimmer, Sobe, Camere, Rooms wie auch Apartments oder Ferienhäuser entlang der internationalen Zufahrtstraßen und in allen touristischen Zentren. Bei den Fremdenzimmern kann es sich um einzelne Räume in einem Privathaushalt handeln oder um eine Unterkunft in einer Privatpension. Das Frühstück ist in der Regel nicht inbegriffen. Dennoch ist dies die günstigste Möglichkeit, in Kroatien zu nächtigen.

Die örtlichen Fremdenverkehrsämter haben Listen der Privatunterkünfte, in einigen Orten gibt es sogar spezielle Turistburos für Privatunterkünfte. Privatzimmer bekommt man (offiziell) ab 18 € für das DZ (ohne Frühstück). In der Hauptsaison und in einer Dreisterneunterkunft (die höchste der drei Kategorien) muss man in beliebten Ferienorten jedoch mit mindestens 45 € rechnen. Besonders teuer ist Dubrovnik.

Urlaub auf dem Bauernhof

Urlaub auf dem Bauernhof (Ruralni turizam) ist in Istrien der kommende Trend. Auch Mittedalmatien und die Umgebung von Zagreb ziehen nach. Gratis-Broschüren erhält man bei den Fremdenverkehrsämtern in Istrien (www.istra.hr, Stichwort ›Agrotourismus‹) und Mitteldalmatien (www.dalmatia.hr).

Camping

Die Kroatische Zentrale für Tourismus gibt eine recht selektive Liste der Campingplätze heraus: »Camping Caravaning«. Die kleineren, privaten Autocamps sind nicht einbezogen, einige von ihnen werden in der separaten Liste »Mini Camps« genannt. Größere wie kleinere Plätze liegen oft an besonders schönen Buchten und häufig sind zumindest Teile des Platzes durch Bäume beschattet. Mehr Informationen als die offizielle Liste bieten die Prospekte einzelner Provinzen, so gibt die Region Kvarner ein Heftchen »Camping« heraus. Wildes Zelten ist in Kroatien ausnahmslos verboten! Die Zentrale des kroatischen Campingverbandes ist in Porec, Pionirska 1, Tel. 052 45 13 24, www.camping.hr.

Jugendherbergen

Ganzjährig geöffnete Jugendherbergen gibt es in Zagreb, Pula, Dubrovnik, Zadar, Rijeka und Krk (Stadt). Von Juni bis September öffnen die Herbergen in Punat und Veli Lovinj. In der Saison sollten Schlafplätze zwei Wochen vorher reserviert werden. Informationen beim kroatischen Jugendherbergsverein: Croatian Youth Hostel Association (CYHA) Savska 5/1 10 000 Zagreb Tel./Fax 01 482 92 97 www.hfhs.hr

Ausgehen

Ausgedehntes Nachtleben ist nicht unbedingt eine Spezialität Kroatiens, aber wer zu später Stunde noch Unterhaltung sucht, der findet an der Küste und in den großen Städten des Inneren, vor allem in Zagreb, auch nach Mitternacht noch Gleichgesinnte. Das Nachtleben spielt sich u. a. in Diskotheken (15 allein in Zagreb!), Clubs (vom Jazzkeller bis zum plüschigen Ambiente mit eher spärlich bekleidetem Personal) und Kasinos ab, im Sommer open air am Strand (Zr/e auf Pag!). Beliebt ist der späte Drink im Straßencafé, oft ein Espresso, dazu die letzten Zigaretten und ein nach-mitternächtlicher Plausch. Dies meist bei lauter Musikbeschallung: Disco, Techno oder Croato-Pop. Szene- Kneipen, die jeweils lediglich von einem bestimmten Publikum frequentiert werden, gibt es nur in Zagreb, Split und Rijeka.

In allen größeren Orten gibt es ein Hotel, das am Wochenende zum Tanz bittet, was bedeutet, dass zwei, drei Musiker oder auch nur ein Pianist bekannte Weisen spielen. Ein meist nicht sehr junges Publikum schwingt dazu bis lange nach Mitternacht begeistert das Tanzbein – je später es wird, desto kroatischer wird das Musikprogramm.

Einkaufen

Lebensmittel

Man geht in Kroatien auf dem Markt ein kaufen, der auch in kleinen Orten täglich stattfindet. Die Preise sind auch hier fest. Man handelt nur dann, wenn kein Preis angegeben ist. Supermärkte sind zwar ganz stark im Kommen und jede Kleinstadt hat mittlerweile ihr Einkaufszentrum, aber Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst und Käse kaufen die wenigsten kroatischen Hausfrauen im Laden.

Souvenirs

Neben Tischdecken und Tüchern aus dem Hrvatsko Zagorje und Spitzen von der Insel Pag, Schmuck aus Dalmatien und Bildern der Naiven Schule Kroatiens kommen vor allem ess-, trink- und riechbare Mitbringsel in Frage. Besonders schmackhaft sind die Trester- und Obstschnäpse, die wie der Pflaumenschnaps Slivovitz oder die unglaublich aromatische, mit Kaffeebohnen angesetzte Grappa pur getrunken werden. Weine werden fast im ganzen Land hergestellt, die besseren eignen sich zum Transport. Der berühmte Schafskäse aus Pag, Schinken aus Dalmatien oder Istrien, schwarz geräucherter Speck aus dem Binnenland, getrocknete Pfefferoni und (kalt gepresstes!) Olivenöl vor allem aus Istrien und dem Kvarner sind köstliche Mitbringsel.

Öffnungszeiten

Gesetzliche Ladenschlusszeiten gibt es in Kroatien nicht – und angeschlagene oder veröffentlichte Öffnungszeiten werden häufig nicht eingehalten. Geschäfte sind meist Mo– Sa 8–20 Uhr geöffnet, zuweilen wird eine Mittagspause (ca. 12/13–15/16 Uhr) eingehalten. In größeren Orten und in den Haupttourismusgebieten haben die Läden länger und oft auch am Sonntag geöffnet, manche sogar rund um die Uhr. Die täglichen Grünmärkte der Städte starten meistens um 6 Uhr und dauern bis zum frühen Nachmittag.

Die Öffnungszeiten der staatlichen Touristeninformationen unterliegen nicht nur örtlich, sondern auch jahreszeitlich starken Schwankungen. In größeren Orten ist im Sommer mit Kernöffnungszeiten Mo–Fr ca. 8.30–12 und 16/17–19 Uhr zu rechnen. In den Übergangsjahreszeiten ist oft nur vormittags ca. 8.30–15 Uhr geöffnet. Die Infostellen der meisten kleineren Orte sind nur im Hochsommer geöffnet.

Restaurants sind häufig sonntags geschlossen, jedoch nicht in Touristenorten während der Hochsaison. Die meisten Restaurants sind ca. 11–15 und 19–23 Uhr geöffnet. Bars, Cafés, Imbisse, Pizzerien haben meist durchgehend geöffnet und schließen erst, wenn der letzte Kunde geht. Am längsten haben – in größeren Orten – Bäckereien und deren Verkaufsstellen geöffnet: meist 5–22/23 Uhr oder gar rund um die Uhr!

Postämter sind Mo–Fr von 7–19 Uhr, in einigen Orten auch bis 21 Uhr, und Sa 7–13 Uhr geöffnet. Banken Mo–Fr 8–19 Uhr, in kleineren Orten gibt es eine Mittagspause (12–15 Uhr).

Tankstellen sind tägl. 7–19/20 Uhr, im Sommer bis 22 Uhr geöffnet, in größeren Städten und entlang der großen Hauptachsen auch rund um die Uhr.

Museen sind nicht einheitlich geöffnet, sofern feste Öffnungszeiten vorgegeben sind, werden sie bei den Ortsbeschreibungen erwähnt. Die Zeiten ändern sich sehr oft und ohne Ankündigung. Angegebene Zeiten werden nicht unbedingt eingehalten. Besonders kleinere Kirchen sind meist verschlossen. Manchmal haben aber die Nachbarn den Schlüssel oder wissen, wo er zu bekommen ist. Am sinnvollsten ist es, sich vor der Besichtigung an die lokale Touristeninformation zu wenden.

Reisewetter

Ein angenehmes Reiseklima empfängt einen im Mai und Juni oder im September und Oktober. Im späten Frühjahr findet man entlang der Küste noch Grün, und die meisten Orte sind noch nicht überlaufen; im frühen Herbst ist es noch warm, das Wasser hat angenehme Badetemperaturen und die Winterregen haben noch nicht eingesetzt. Auch im Binnenland sind Mai und September am schönsten, im Sommer kann es sehr heiß werden. Wer vor allem zum Baden kommt, sollte zwischen Mitte Juni und Mitte September reisen. In den Bergen Dalmatiens kann man fast ganzjährig wandern, aber die höchsten Plateaus und die Berge Binnenkro atiens sind bis in den März und April hinein schneebedeckt.

Kroatien: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 9
  2. Feb 10
  3. März 13
  4. April 16
  5. Mai 21
  6. Juni 25
  7. Juli 28
  8. Aug 28
  9. Sept 24
  10. Okt 19
  11. Nov 14
  12. Dez 10

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan 2
  2. Feb 3
  3. März 5
  4. April 8
  5. Mai 12
  6. Juni 16
  7. Juli 18
  8. Aug 18
  9. Sept 15
  10. Okt 11
  11. Nov 7
  12. Dez 4

Wassertemperaturen in °C

  1. Jan 11
  2. Feb 11
  3. März 11
  4. April 13
  5. Mai 17
  6. Juni 21
  7. Juli 24
  8. Aug 24
  9. Sept 22
  10. Okt 19
  11. Nov 16
  12. Dez 13

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 3
  2. Feb 4
  3. März 6
  4. April 7
  5. Mai 9
  6. Juni 10
  7. Juli 11
  8. Aug 10
  9. Sept 8
  10. Okt 6
  11. Nov 4
  12. Dez 3

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 7
  2. Feb 6
  3. März 7
  4. April 6
  5. Mai 7
  6. Juni 5
  7. Juli 4
  8. Aug 4
  9. Sept 5
  10. Okt 7
  11. Nov 9
  12. Dez 8

Gesundheit

Apotheken

Apotheken findet man auch in kleineren Städten, aber selten auf dem Lande. Das Angebot ist nicht so groß wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Es gibt jedoch alle wichtigen Präparate.

Ärztliche Versorgung

Das Land ist ärztlich ausreichend versorgt, auch die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern entspricht europäischem Standard. Die European Health Card wird anerkannt. Wer sich Arzt und Krankenhaus aussuchen möchte, schließt eine Auslandskrankenversicherung ab. Beachten Sie, dass die meisten Versicherungen sogenannte ›gefährliche Aktivitäten‹ wie Tauchen, Freiklettern und Drachenfliegen ausschließen. Studieren Sie also, wenn Sie in dieser Richtung aktiv werden wollen, das Kleingedruckte der Police.

Für Kroatien sind keine Schutzimpfungen vorgeschrieben und es muss keine über das Übliche hinausgehende Vorsorge getroffen werden.

Gesundheitsrisiken

Das Trinkwasser ist in Kroatien überall in Ordnung, in manchen Orten ist es jedoch stark gechlort. Magen- und Darmstörungen, die durch die Sommerhitze und das vielleicht ungewohnte Essen ausgelöst werden können, bekämpft man mit den entsprechenden Präparate, die man in der Reiseapotheke mitführen sollte.

Am Strand wie im Wasser sollte man Strandsandalen bzw. Schwimmschuhe tragen. Die Gefahr, dass man sich Seeigelstacheln eintritt, deren Entfernung schmerzhaft und oft langwierig ist, ist sonst groß. Für alle Fälle sollten Sie aber immer eine feine Pinzette dabeihaben. Beim Schwimmen an Felsküsten kann es vorkommen, dass man sich bei Unachtsamkeit an Klippen oder untermeerischen Felsen verletzt, ein Desinfizierungsmittel und ein Verband sollten also immer in der Reiseapotheke sein.

Schlangenbisse sind sehr selten, obwohl man die scheuen Tiere relativ häufig sieht, besonders am Morgen, wenn sie sich in der Kühle nur sehr langsam bewegen können. Bei Schlangenbissen muss das betroffene Glied abgebunden und sofort der Arzt geholt bzw. aufgesucht werden, Schlangenserum gibt es in allen Apotheken. Als Gegenmittel bei Bienen- oder Wespenstichen sollte man ein Anti-Histamin mitführen, die Folgen eines Wespenstiches können unangenehmer sein als die eines Schlangenbisses. Zecken sind sofort – durch Herausdrehen (mit Kopf) – zu entfernen, eine vorherige Schutzimpfung hilft nur gegen einen Teil der von Zecken übertragenen Krankheiten. Schlangenbisse, Stiche durch in der Vegetation fliegende Insekten und Zeckenbisse vermeidet man am besten, wenn man beim Gang durch Macchie und Gebüsch knöchelhohe Schuhe und lange Hosen trägt, was für Wanderungen und Bergtouren ohnehin selbstverständlich ist.

Sicherheit

Polizei

Die kroatische Polizei hat sich in ihrem Umgang mit der Öffentlichkeit, auch mit Touristen, noch nicht ganz dem freieren Atem angepasst, der heute durch das Land weht. Der Überhang an Polizisten, der sich während der Ära Tudman gebildet hat, wird wohl erst mit der Zeit abgebaut werden können. Die Höflichkeit der Uniformträger kann und sollte aber angemahnt werden, auch wenn es um die Zahlung von Strafmandaten wegen Fehlverhaltens im Straßenverkehr geht.

Sicherheit

Kroatien ist für Touristen ein sicheres Land – Diebstähle sind selten, Überfälle kommen praktisch nicht vor.

Höchst gefährlich sind jedoch die zahllosen Landminen, die zum Teil noch in den Gebieten liegen, die während des Bürgerkriegs (1991–1995) von Aufständischen gehalten wurden: in dem südöstlichen Gorski Kotar, in der ›Krajina‹ und in Slawonien, aber auch im Umland von Zadar und Dubrovnik bzw. dem Konavle. Die ›Mine Suspected Area‹ umfasste 2012 ca. 830 km² und um die 90 000 Sprengkörper. Nähere Informationen zu Gebieten, in denen eine Gefährdung durch Minen besteht, sind auf der Homepage der kroatischen Minenräumanstalt (www.hcr.hr) auch in englischer Sprache abrufbar.

In diesen Gebieten wird dringend davor gewarnt, Straßen und Wege zu verlassen. Achtung: Minen wurden oft dicht am Straßenrand verlegt. Die bekannten Minengebiete sind gewöhnlich durch gelbe Plastikstreifen abgesperrt oder durch Warnschilder oder Pfähle mit Plastikstreifen gekennzeichnet. Bisweilen fehlt jedoch jede Kennzeichnung. Auch Trümmergrundstücke und leerstehende Gebäude sollten auf keinen Fall betreten werden.

Essen & Trinken

Mediterrane Küche

An der Adriaküste stehen natürlich Fische, Schalen- und Krustentiere im Vordergrund der Ernährung, die mit Brot, Polenta (pura, palenta) oder Reis gegessen werden. Beliebt ist besonders der brudet (von italienischen Brodetto), eine sehr inhaltsreiche Fischsuppe, die der südfranzösischen Bouillabaisse ähnelt. Man isst das Gericht traditionell mit Polenta oder nach italienischem Vorbild mit Weißbrot. Was in den Topf kommt, bestimmt der Tagesfang. Olivenöl, Karotten, Sellerie und Knoblauch geben die Würze.

Manche Fische werden traditionell gegrillt, andere gekocht, vor allem die crnija, der Braune Zackenbarsch. Man isst zuerst den Sud als Suppe, dann den Fisch mit Beilage, beliebt ist eine Mischung aus Kartoffeln und Mangold (blitva). Eingesalzener Fisch (usoljena riba) kommt heute allenfalls auf den Vorspeisenteller in Form gesalzener Sardinen neben Oliven, eingelegten Zwiebeln (kapulica), einem Stückchen pavki sir (hervorragender Schafskäse von der Insel Pag) und vor allem dem luftgetrockneten dalmatinischen und istrischen Schinken, dem prvut (vom italienischen Prosciutto). Beliebt ist auch ein Salat aus Tintenfisch und Seppie mit Kartoffeln.

Als erster Gang oder als Hauptspeise (die Kroaten sind mit den Gängen weniger pingelig als die Italiener) gelten die Risotti wie der riôot od vkampi und der schwarze Risotto auf venezianische Art, der seine Farbe aus der Tintenblase der Tintenfische bezieht. Die köstlichste Zubereitung für vkampi, aber auch für Sardinen oder Miesmuscheln nennt sich buzzara. Das Wort kommt von einem früher an Dalmatiens Küsten verwendeten besonderen Topf, in dem das Gericht zubereitet wurde. Es ist ein Schmorgericht, die Riesengarnelen werden in Olivenöl mit Knoblauchscheibchen angebraten, dann wird mit etwas Wein abgelöscht und etwas weitergedünstet, reichlich gehackte Petersilie, Salz und Pfeffer vervollständigen das auf getoasteten Brotscheiben oder in der Schüssel servierte Gericht.

Fleisch kommt eigentlich nur zu Feiertagen auf den Tisch, dann wird das geschlachtete Tier möglichst im Ganzen gegrillt. Dass das Lammfleisch hier so besonders gut schmeckt, kommt vom Salz, das die Tiere auf den äußeren Inseln mit dem Gras aufnehmen.

Istrische Küche

Besonders in Istrien sind Nudelgerichte beliebt, fuzi mit Wildsoße sollte man im Landesinneren probieren. Im Frühjahr findet man überall die langen dünnen Triebe des Wildspargels, der mit Eiern und etwas Butter oder Öl in der Pfanne zum köstlichen Spargelomelett wird. Trüffel sind der große Schrei, die verschiedenen Sorten erzielen unterschiedliche, aber jedes Jahr höhere Preise, besonders hochpreisig und geschätzt ist die weiße Herbsttrüffel. Über ein Omelett oder Nudelgericht gerieben eine Reise wert!

In Istrien kann man es sich leisten, an normalen Sonntagen Fleisch zu essen, vor den konobe (Gasthäusern) stehen Grills, auf denen sich ganze Spanferkel (odojak na raznju) oder Lämmer (jagnje na raznju) drehen. Es gibt natürlich überall Koteletts und vnizl und biftek auf der Karte. Für die Küste und für ganz Kroatien ist das aber nicht typisch. Zum Nachtisch gibt es Fettgebackenes, etwa krovtule und fritule.

Pannonische Küche

In der pannonischen Region werden ebenfalls Fische zubereitet, aber sie stammen aus den Flüssen. Karpfen, Hecht, Zander, Schleie dünstet man nach ungarischem Vorbild mit Pepperoni, süßem und scharfem Paprika und Tomatenmark, bis ein köstliches fis gulas entstanden ist, das man vor allem im östlichen Slawonien und in der Baranja genießen kann.

Im Hrvatsko Zagorje ist eine der südösterreichischen ähnliche Küche heimisch, die auch Zagreb charakterisiert, wo man allerdings ambitioniert isst und gerne mediterranen Fisch im entsprechenden Ambiente speist (wenn man das Geld dazu hat). Braten mit Soßen und mlinzi stehen hoch im Kurs. Der Braten stammt besonders gerne vom Truthahn (puriza) oder von der Ente. Mlinzi sind aus Nudelteig, den man im Ofen bäckt und zerreißt. Bevor man sie unter die Soße mischt, werden Mlinzi ein paar Minuten im Wasser erhitzt. Der Genuss kann abhängig machen.

Im Medimurje isst man zur geschmorten Ente eher Buchweizenschmarren, südlich Zagreb im Turopolje gibt es sonntags Gänsebraten. Auch Sauerkraut wird in Nordkroatien zubereitet und gegessen, zusammen mit gekochtem, gesalzenem und geräuchertem Schweinefleisch ist es wie in der benachbarten slowenisch-steirischen Region eine beliebte Kombination.

Die Palatschinken mit Walnüssen zum Nachtisch sind hier besonders köstlich, denn die Walnüsse müssen nicht reisen. Auch für strukli, süße Maultaschen mit einer Füllung aus Frischkäse (Topfen) und mit Zucker und brauner Butter übergossen, sollte man noch etwas Platz lassen.

Dinarische Küche

Die Küche der Berge, etwa die Küche der Lika, hat noch größere Verbindungen zu den balkanischen Traditionen, wie sie bei den bosnischen Kroaten noch lebendig sind. Hier wird viel Käse gegessen, denn die Landwirtschaft stützt sich immer noch auf die Schafund Ziegenherden, aber auch Sauerkraut, denn Kraut wächst auch in wenig günstigen Lagen und bis in größere Höhen.

In der dinarischen Region hat sich die Tradition des Kochens mit der peka erhalten, einem schweren Schmortopf mit stark gewölbtem Deckel. In der Peka schmoren Fleisch, Kartoffeln, Gemüse, aber auch Brot über der Glut, was ein besonderes, leicht rauchiges Aroma ergibt. Anschließend gibt es baklava, extrem süßes, mit Nüssen oder Käse gefülltes und in Honig getauchtes klebriges Blätterteiggebäck – eine kulinarische Hinterlassenschaft des Osmanischen Reiches.

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