Vietnam

Quirlige Metropolen, pittoreske Berglandschaften und endlose Strände – Vietnam präsentiert sich als verlockendes und vielseitiges Reiseziel.

Anreise

… mit dem Flugzeug

Vietnam verfügt über drei internationale Flughäfen: in Hanoi, Da Nang und Ho-Chi- Minh-Stadt. Da fast jede größere Fluglinie sowohl Hanoi als auch Ho-Chi-Minh-Stadt anfliegt, bietet sich ein Gabelflug an.

… aus Europa
Lufthansa steuert 3 x wöchentlich von Frankfurt aus Ho-Chi-Minh- Stadt mit Zwischenstopp in Bangkok an. Vietnam Airlines (www.vietnamairlines.com) bedienen täglich nonstop die Strecke Frankfurt– Ho-Chi-Minh-Stadt und Frankfurt–Hanoi. Über ihre Drehscheiben Bangkok bzw. Singapur fliegen Thai Airways International (www. thaiairways.com) und Singapore Airlines (www.singaporeair.com) teilweise 2 x tgl. von Frankfurt, München und Zürich nach Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Eine gute Anreiseoption ist Qatar Airways (www.qatarairways. com), die von Berlin, Frankfurt, München, Wien und Zürich aus über Doha nach Ho-Chi-Minh-Stadt fliegen.

Der Noi Bai International Airport befindet sich 45 km nördlich von Hanoi und ist über eine Schnellstraße in knapp einer Stunde zu erreichen. Es verkehren Minibusse und Flughafentaxen (3 US-$ bzw. 18 US-$).

Der Tan Son Nhat International Airport in Ho-Chi-Minh-Stadt liegt etwa 7 km nördlich des Stadtzentrums. Taxis (am besten von Mai Linh oder Vinasun) warten vor der Ankunftshalle (ab 8 US-$). Zudem fährt Bus Nr. 152 direkt in die Innenstadt. Die internationale Flughafensteuer ist im Ticketpreis enthalten.

… aus der Region
Die zentralvietnamesische Stadt Da Nang wird mehrmals wöchentlich von Singapur aus mit Silk Air (www.silkair.com) angeflogen. Vom 3 km westlich des Stadtzentrums gelegenen Da Nang International Airport hat man gute Verbindungen, u. a. auch nach Hoi An (30 km, 45 Min., Taxi ab 10 US-$) oder nach Hue (106 km, durch den Hai-Van- Tunnel etwa 3 Std.).

Vietnam Airlines unterhält ein dichtes Streckennetz in der Region mit Zielflughäfen in Thailand (Bangkok), Laos (Vientiane, Luang Prabang), Kambodscha (Phnom Penh, Siem Reap und Myanmar (Yangon). Cambodia Angkor Air (www.cambodiaangkorair.com), ein Ableger von Vietnam Airlines, fliegt die kambodschanischen Städte Phnom Penh und Siem Reap an. Auch viele ostasiatische Airlines haben Vietnam in ihrem Programm.

Die Billigfluglinie Air Asia (www.airasia.com) verbindet je 2 x tgl. Bangkok, Kuala Lumpur und Jakarta mit Hanoi und Ho-Chi- Minh-Stadt. Vom Budget Terminal des Changi Airport in Singapur steuert Tiger Airways (www.tigerairways.com) Hanoi und Ho-Chi- Minh-Stadt an.

… auf dem Landweg

Die Zahl der offiziellen Grenzübergänge nahm in den vergangenen Jahren stetig zu, sodass es nun eine Reihe attraktiver Landverbindungen mit den Nachbarländern gibt. Während bei der Einreise nach Vietnam immer ein Visum benötigt wird, erhält man bei der Einreise nach Laos und Kambodscha an wichtigen Grenzübergängen Visa on Arrival (V.o.A.).

… von/nach China
Von Beijing verkehren 2 x wöchentlich Züge nach Hanoi (2300 km, 42 Std.) mit Stopps u. a. in Zhengzhou, Guilin und Nanning. Zwischen Nanning und Hanoi (Gia-Lam-Bahnhof) gibt es zudem eine Direktverbindung (tgl., 396 km, 12 Std.). Der Grenzübertritt ist in Dong Dang. In Hanoi kann man mit dem Zug nach Lao Cai (296 km, 8 Std.) fahren, dort über die Grenze gehen und im chinesischen Hekou einen Direktbus nach Kunming (ca. 10 Std.) nehmen. Ein weiterer Grenzübergang liegt in Mong Cai/Dong Xing. Genannte Übergänge sind tgl. 8.30 bis 17 Uhr geöffnet.

… von/nach Laos
Im Nordwesten Vietnams kann man über den Übergang Muang Khua/Dien Bien Phu (V.o.A.) ein- und ausreisen. Dies ermöglicht attraktive Reisekombinationen mit Nordlaos. Von Vientiane verkehren tgl. Direktbusse über Vinh (14 Std.) nach Hanoi (20 Std.). Grenzübertritt ist in Cau Treo/Lak Xao (8–17 Uhr, V.o.A.). Von der laotischen Hauptstadt fahren auch Busse über Lao Bao/Dan Savan (7.30– 19 Uhr, V.o.A.) nach Hue (16 Std.) und Da Nang (19 Std.). Denselben Grenzübergang nehmen Direktbusse zwischen Dong Ha und Savannakhet (9 Std.). Die Stadt am Mekong ist dank einer Brücke mit dem thailändischen Mukdahan verbunden, wo es Anschluss nach Bangkok und andere Städte gibt. Von Vinh fährt regelmäßig ein Bus über Nameo/Xam Neua nach Phonsavan. Kleinere Grenzübergänge gibt es in Chalo/Mahaxai, Ky Son (Nam Khan)/Nong Het (V.o.A.) und in Bo Y/ Phou Keua, 80 km nordwestl. von Kon Tum.

… von/nach Kambodscha
Zwischen Ho-Chi-Minh-Stadt und Phnom Penh bestehen Bus- und Taxiverbindungen über die Grenze Moc Bai/Bavet (V.o.A.). Von Chau Doc aus fahren Boote über Vinh Xuong/ Kaam Samnor (V.o.A.) nach Phnom Penh. Ebenfalls aus dem Mekong-Delta kann man mit dem Auto über die Grenze Nha Bang- Tinh Bien/Phnom Den oder Ha Tien-Xa Xia/Prek Chak nach Kambodscha einreisen. Der Übergang Xa Mat/Trapeang Phlong ist für Fahrten nach Kompong Cham interessant.

Visumantrag

Vor der Einreise muss bei der diplomatischen Vertretung Vietnams ein Visum beantragt werden (Bearbeitungszeit mindestens eine Arbeitswoche). Voraussetzung für die Visum - erteilung ist ein Reisepass, der über das Ende der Reise hinaus mindestens zwei Monate gültig ist. Auf den Webseiten der Botschaften kann das Antragsformular heruntergeladen werden. Zusammen mit einem ak - tuellen Passfoto, der Visagebühr (Verrechnungsscheck, nicht bar!) und einem aus - reichend frankierten Rückumschlag für Einschreiben wird der ausgefüllte Antrag an die Botschaft geschickt. Mitreisende Kinder unter 14 Jahren sind im Antrag mit einem Foto anzugeben. Wenn die Namen der Kinder bis 14 Jahre in den Pass eines Elternteils eingetragen sind, benötigen sie kein eigenes Visum. Es genügt der Kinderreisepass. Danach müssen sie ebenfalls ein Visum beantragen. Ein 30 Tage gültiges Touristenvisum kostet bei einmaliger Einreise 65 €, bei mehrmaliger Einreise (Double Entry) 88 €. Für ein Visum mit dreimonatiger Gültigkeit und mehrmaliger Einreise werden 100 € verlangt. Falls man das Visum am selben Tag benötigt, wird ein Expresszuschlag von 24 € erhoben.

Visum bei Einreise: Wer seine Reise über einen Veranstalter organisiert hat, kann das Visum gegebenenfalls auch bei der Ankunft (Visa on arrival) für 25 US-$ bekommen. Dazu ist jedoch ein Einladungsschreiben (Invitation Letter) des Immigration Office erforderlich, das der Veranstalter vorab gegen eine Gebühr besorgen muss. Diese Möglichkeit besteht jedoch nur bei der Einreise über die internationalen Flughäfen in Hanoi, Da Nang und Ho-Chi-Minh-Stadt.

Unterkunft

In den Touristenzentren nimmt die Zahl der Unterkünfte rasant zu. Da die Konkurrenz größer wird, sinken die Preise, sodass in Vietnam insgesamt ein gutes Preis-Leistungs- Verhältnis herrscht. Von 5 bis 1000 US-$ ist alles zu haben. In abgelegenen Orten ist die Auswahl zuweilen jedoch sehr eingeschränkt. Die wenigen Unterkünfte sind oft gesichtslos und auf den lokalen Geschmack abgestimmt. Bei den Hotelneubauten kann man unterschiedliche architektonische Trends beobachten: klotzige Hochhäuser mit eher gesichtslosen Zimmern und stimmungsvolle Hotels mit kolonialem oder lokalem Flair.

Die Übernachtung in einfachen Gästehäusern und Minihotels kostet im Schnitt 10 bis 20 US-$ pro Zimmer. Mittelklassehotels verlangen für ihre Standard-, Superior- und Deluxe- Räume ca. 25 bis 50 US-$. Zimmer in Hotels der gehobenen Kategorie sind für 70 bis 100 US-$ zu haben, während Luxusherbergen ihre Gemächer selten unter 100 US-$ vermieten. Die teuren Unterkünfte addieren auf ihre Rechnung noch 10 % Mehrwertsteuer (VAT = Value-added tax) und 5 % Service Charge. Die Zimmerpreise sind stark saisonabhängig. In der Hauptsaison sollte man frühzeitig reservieren, in der Nebensaison kann man mit starken Preisnachlässen rechnen. Für gewöhnlich besteht zwischen Einzel- und Doppelzimmer kaum ein preislicher Unterschied. Die in Vietnam von staatlicher Seite vergebene Sternekategorie ist nur bedingt auf den internationalen Standard übertragbar.

Hotels und Resorts

Die internationalen Hotelketten von Hyatt bis Sheraton haben auch in Vietnam kräftig investiert und Häuser eröffnet. An den Stränden sind teilweise sehr stilvolle Luxusresorts entstanden. Darüber hinaus haben lokale oder regionale Hotelgruppen wie Victoria Hotels (www.victoriahotels-asia.com), Life Resorts (www.life-resorts.com) oder Six Senses (www.sixsenses.com) eigene Akzente gesetzt, etwa im Wellness-Bereich. Schließlich existieren einige wenige Hotels mit kolonialem Flair, allen voran das Sofitel Metropole in Hanoi, das Saigon Morin in Hue und das Majestic in Ho-Chi-Minh-Stadt. Ferner gibt es eine Vielzahl optisch wenig ansprechender Touristen- und Geschäftshotels, die mit ihren Karaoke- und Massage- Angeboten eher die asiatische Klientel ansprechen. Aber für jene, die nicht viel Wert auf Ambiente legen, sind sie angesichts der oft günstigen Preise eine durchaus gute Wahl.

Minihotels und Gästehäuser

Angesichts der touristischen Entwicklung mancher Orte haben Privatleute ihr Haus in ein Minihotel umgewandelt. In größeren Orten handelt es sich dabei meist um schmale Gebäude mit mehreren Stockwerken. Gewöhnlich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Zimmer mit Klimaanlage und Warmwasser- Bad gibt es nicht selten ab 10 US-$, Frühstück inkl. Bei diesen ›Handtuchhäusern‹ sind die der Straße zugewandten Zimmer häufig recht laut, die mittleren meist fensterlos und die hinteren zuweilen etwas dunkel. Viele einfache Gästehäuser verfügen nur über Zimmer mit Ventilator, Moskitonetzen und Gemeinschaftsbad. Da in Billigunterkünften selten Bettwäsche bereitgestellt wird, sollte man von zu Hause einen Leinenschlafsack oder ein Bettlaken mitnehmen.

Homestays und Herbergen

Wer auf Trekkingtour in den Bergen unterwegs ist, wird zwangsläufig in einem Privathaus übernachten. Der Standard ist so einfach wie das Leben der Bewohner. Als Toilette dient zuweilen der nächste Fluss. Zudem kann es in der Nacht empfindlich kühl werden. Hier empfiehlt es sich, den eigenen Schlafsack ebenso mitzunehmen wie Toilettenpapier und andere Hygieneartikel. Es gibt aber auch komfortablere Übernachtungsmöglichkeiten in Privathäusern, allen voran im Mekong-Delta. Dies kann über die örtlichen Fremdenverkehrsämter oder lokale Agenturen arrangiert werden.

Einige einfache Herbergen sind Mitglied des Verbandes Hostelling International und können über dessen Webseite (www.hihostels.com) gebucht werden. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft bei den heimischen Jugendherbergsverbänden. Campingplätze sind in Vietnam nicht vorhanden.

Zimmerreservierung

Schnäppchenjäger können auch in Vietnam glücklich werden, wenn sie bei den großen heimischen Veranstaltern nach Last-Minute-Angeboten Ausschau halten. Bei Hotels der gehobenen Klasse empfiehlt sich die Reservierung über eine vietnamesische Reiseagentur, einen Veranstalter oder das Internet – eventuell in Kombination mit einer Flugbuchung. Bei Luxushotels lohnt der Blick auf deren Webseite. Im Allgemeinen ist es jedoch kein Problem, ohne Reservierung ein Zimmer zu bekommen. Beim Einchecken muss zumeist der Reisepass hinterlegt werden.

Ausgehen

Ein Land für Nachteulen ist Vietnam nicht. In den meisten Bars und Diskotheken ist gegen Mitternacht Schluss. Die Ausnahme bilden einige Läden in Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi. Unter einheimischen Männern sind Bierhallen oder Ausschänke mit ›bia hơi‹ (Fassbier) populär. Zuweilen entsenden die Brauereien kurzberockte Hostessen, um den Konsum anzukurbeln.

Die Kneipen- und Barszene ist in den beiden Metropolen bunt und kreativ. Regelmäßig öffnen neue Läden, die eine anspruchsvoller werdende Gefolgschaft an sich binden möchten. Von Hardrock bis Asienpop, von cooler Lounge-Musik bis zu heißen Salsa- Rhythmen reicht das Angebot.

Livemusik wird vorwiegend in den großen Hotels geboten. Zumeist handelt es sich dabei um Bands aus den Philippinen. Zudem gibt es gute lokale Bands, die regelmäßig auftreten. Gepflegtem Jazz kann man in einigen Lokalen in Hanoi und Saigon lauschen. Da auch die Vietnamesen dem panasiatischen Karaoke-Wahn verfallen sind, gibt es in nahezu jeder Stadt und jedem besseren Hotel Karaoke-Bars. Nicht selten wird dort versteckt Prostitution ausgeübt.

Nachtclubs und Diskotheken mit edlem Design und modernen Musikanlagen sind vorwiegend in den großen Hotels zu finden. Meist wird Eintritt erhoben, in dem ein oder zwei Getränke enthalten sind.

Aktuelle Veranstaltungshinweise findet man in der Tageszeitung Viet Nam News und den Monatsmagazinen The Guide (Beilage der Vietnam Economic Times) und Timeout (Beilage der Vietnam Investment Review).

Für Freunde der kultivierten Unterhaltung finden in der Oper von Hanoi und dem Stadttheater in Ho-Chi-Minh-Stadt Konzerte und Theatervorführungen statt. Auf Einladungen der Botschaften gastieren dort ausländische Ensembles. Wer lokales Theater erleben möchte, hat es mit Ausnahme des Wasserpuppentheaters in Hanoi etwas schwerer. Gelegentlich finden Aufführungen im Hoa-Binh-Theater in Ho- Chi-Minh-Stadt statt.

Einkaufen

Soll es moderne Kunst sein oder ein typisch vietnamesischer Hut, will man sich einen Anzug schneidern lassen oder ein gesticktes Bild erwerben? In Vietnam ist alles kein Problem. Das Land ist ein Einkaufsparadies. Wäre nicht gelegentlich die Hammer-und-Sichel-Flagge zu sehen, nie käme man auf die Idee, in einem sozialistischen Land zu reisen.

Beim Einkauf beachten

Von der gefälschten Rolex über Computerprogramme bis zum Tigerzahn ist im Land alles zu haben. Doch es empfiehlt sich, dem Rat des Zolls zu folgen: Am besten keine Souvenirs kaufen, zu deren Herstellung Tiere oder Pflanzen oder Teile davon verwendet wurden. Das gilt allemal für jene, die dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterliegen. Dazu zählen Korallen, Schildkröten und Orchideen genauso wie Schlangenschnaps. Gefälschte Marken und Produkte dürfen nur für den eigenen Gebrauch innerhalb der Einreisefreimenge von derzeit 430 € bzw. 300 CHF mitgebracht werden. Anderenfalls ist mit Beschlagnahme und einem Straf- oder Bußgeldverfahren zu rechnen. Wer Antiquitäten kauft, muss sich vor Ausreise mit der vietnamesischen Zollverwaltung in Verbindung setzen. Bei teuren Souvenirs daran denken, dass sie im Heimatland zu verzollen sind.

Kunsthandwerk

Rund um Hanoi gibt es eine Reihe von Handwerksdörfern, die sich auf die Herstellung eines Produktes spezialisiert haben – etwa auf Keramik, Neujahrsbilder oder Holzschnitzereien. Eine Vielfalt an kunstgewerb lichen Produkten, u. a. Lackarbeiten, sind in der Altstadt von Hanoi im Angebot. Sa Pa im Nordwesten wiederum ist bekannt für Webund Flechtarbeiten der Bergvölker. Galerien in Hanoi und Saigon offerieren moderne Kunst. Seidenstoffe kann man in Hue erstehen oder in Hoi An, wo man sich über Nacht etwas schneidern lassen kann.

Märkte und Einkaufszentren

Wie überall in Asien, ist der Besuch eines Marktes (›chợ‹) eine Wonne für alle Sinne. Für gewöhnlich sind die Stände für Haushaltswaren, Konsumgüter, Kleidung oder Souvenirs in den Markthallen untergebracht, während außerhalb oder in einem abgetrennten Bereich Lebensmittel feilgeboten werden. Gut und günstig bekommt man Gewürze, Tee, Kaffee oder lokale Spirituosen. Auch Kleidung und Schuhe (jedoch vorwiegend asiatische Größen) sind zuweilen billig zu erstehen. Die Zahl der Supermärkte (›siêu thị‹) und Einkaufszentren nimmt stetig zu. Dort ist alles zu Festpreisen erhältlich, was der globale Markt zu bieten hat.

Öffnungszeiten

Geschäfte haben in Vietnam täglich etwa von 8 bis 21 Uhr geöffnet. Allerdings kann dies individuell sehr unterschiedlich sein.

Bitte feilschen!

Beim Einkauf auf dem Markt oder am Souvenirstand heißt es hart feilschen. Mit etwas Verhandlungsgeschick erzielt man einen Preis, der um 30 bis 50 % unter dem liegt, den der Händler zuerst genannt hat. Hat man sich geeinigt, so gilt der Handel als abgeschlossen. Ein Rückzug ist nur unter Gesichtsverlust möglich. In etablierten Geschäften ist die Handelsspanne geringer. Oft gibt es für die Waren Festpreise oder es wird nur ein Nachlass um 10 % gewährt.

Reisewetter

Land der zwei Monsune

Wie ganz Südostasien unterliegt Vietnam dem Einflussbereich zweier Monsune, dem Südwestmonsun zwischen Mai und Oktober und dem Nordostmonsun zwischen Oktober und April. Sie haben ihre Ursachen in folgender klimatischen Konstellation: Ein von März bis Mai über Süd- und Zentralasien domi - nierendes umfangreiches Hitzetief nimmt feuchte Luftmassen aus dem Indischen Ozean auf und führt als Südwestmonsun zu ergiebigen Regenfällen. In dieser Zeit gehen im Süden von Vietnam 90 % der jährlichen Niederschlagsmenge nieder.

Umgekehrt ist es im Winter, wenn sich die aus einem kräftigen Kältehoch über Sibirien entstehenden trockenen Luftmassen in Richtung Indischer Ozean bewegen. Dabei erwärmen sie sich und sorgen als kühler Nordostmonsun für eine mehrmonatige Trockenphase. Da der Nordostmonsun auf seinem Weg über das Südchinesische Meer Feuchtigkeit aufnimmt, führt er an der Küste von Zentralvietnam zu starken Regenfällen.

Regionale Unterschiede

Da sich das Land von Norden nach Süden auf über 1800 km erstreckt, besitzt es kein einheitliches Klima. Aktuelle Wetterdaten unter www.wetteronline.de.

Norden: Hier sind die vier Jahreszeiten am stärksten ausgeprägt. Während die Monate Oktober und November bei Durchschnittstemperaturen um 22 bis 26 °C und gelegentlichen Niederschlägen recht angenehm sind, führt der Nordostmonsun zwischen Dezember und Januar zu einer relativ stabilen Hochdrucklage mit sonnigem Wetter, aber kalten trockenen Böen. In den Bergen kann die Quecksilbersäule auf den Gefrierpunkt fallen. Ostwinde führen ab Februar bei höheren Temperaturen zu beständigem feinem Nieselregen. Es folgt von Mai bis September der feuchtheiße Sommer. Ihn kennzeichnen regelmäßige Regenfälle, hohe Temperaturen bis über 38 °C (vor allem Juni–Aug.) und gelegentliche Taifune.

Zentrum: Die Landesmitte liegt zwischen November und März im Einflussbereich des feuchten Nordostmonsuns. Nördlich des Wolkenpasses kann es dann zu tagelangem Dauerregen kommen. In Hue liegt die jährliche Niederschlagsmenge bei fast 3000 mm. Im November und Anfang Dezember wird die Region regelmäßig von gelegentlich zerstörerischen Taifunen heimgesucht. Im April und Mai sorgen aus Westen kommende heiße Winde für trockenes Wetter. Der Südwestmonsun wird von den Truong-Son-Kordil leren abgehalten, führt aber von Juni bis Oktober in Küstennähe zu einem feuchtheißen Klima mit Temperaturen zwischen 35 und 40 °C. Es gibt jedoch erhebliche regionale Unterschiede. So wirkt der Wolkenpass je nach Großwetterlage als Klimagrenze. Die Temperaturen südlich von Da Nang sind meist angenehmer als in Hue und nördlich davon.

Süden: Hier kann man drei Jahreszeiten unterscheiden. Die Winterzeit von November bis Anfang März mit angenehmen Temperaturen und viel Sonne; die heiße Zeit von Mitte März bis Mai, in der die Quecksilbersäule auf 40 °C klettern kann; die Regenzeit von Mai bis Oktober, welche im Mekong-Delta nicht selten zu Überschwemmungen führt. Im 1500 m hoch gelegenen Da Lat ist das Wetter mit durchschnittlich 18 °C ganzjährig recht wechselhaft. Da das Zentrale Hochland von beiden Monsunen betroffen ist, fallen die Niederschläge regelmäßig, wobei es zwischen Dezember und März am trockensten ist.

Reisesaison

Angesichts der großen Unterschiede gibt es im lang gestreckten Vietnam nicht die beste Reisezeit. Während man im Dezember in Hanoi eine Winterjacke benötigt und in Hue den Regenschirm aufspannen muss, kann man in Saigon mit dem T-Shirt herumlaufen. Andererseits braucht man im Juli im Süden einen Schirm, während in Zentral- und Nordvietnam feuchtheißes Badewetter herrscht. Das Land ist folglich ganzjährig bereisbar, wobei für Europäer die Monate Januar bis März sicherlich am besten geeignet sind. November und Dezember können im Norden recht kalt sein, während in Zentralvietnam viel Regen fällt.

Vietnam: Klima

Tagestemperaturen in °C

  1. Jan 20
  2. Feb 20
  3. März 23
  4. April 27
  5. Mai 32
  6. Juni 33
  7. Juli 33
  8. Aug 32
  9. Sept 31
  10. Okt 29
  11. Nov 26
  12. Dez 22

Nachttemperaturen in °C

  1. Jan 14
  2. Feb 15
  3. März 17
  4. April 21
  5. Mai 24
  6. Juni 25
  7. Juli 26
  8. Aug 25
  9. Sept 24
  10. Okt 22
  11. Nov 18
  12. Dez 15

Wassertemperaturen in °C

  1. Jan 20
  2. Feb 19
  3. März 20
  4. April 23
  5. Mai 27
  6. Juni 29
  7. Juli 29
  8. Aug 29
  9. Sept 29
  10. Okt 28
  11. Nov 25
  12. Dez 22

Sonnenschein Stunden/Tag

  1. Jan 3
  2. Feb 2
  3. März 2
  4. April 3
  5. Mai 6
  6. Juni 5
  7. Juli 6
  8. Aug 6
  9. Sept 6
  10. Okt 6
  11. Nov 5
  12. Dez 4

Niederschlag Tage/Monat

  1. Jan 5
  2. Feb 7
  3. März 11
  4. April 9
  5. Mai 13
  6. Juni 11
  7. Juli 12
  8. Aug 12
  9. Sept 10
  10. Okt 7
  11. Nov 5
  12. Dez 3

Gesundheit

Apotheken

Recht gut sortierte Apotheken (›hiệu thuốc‹) gibt es in jeder Stadt. Auf dem Land wendet man sich an die – schlechter bestückten – Ambulanzstationen (›trạm y tế‹). Zuweilen ist das Haltbarkeitsdatum überschritten. Vorsicht vor gefälschten Medikamenten, die auf Märkten oder auf der Straße verkauft werden!

Ärztliche Versorgung

Die Versorgung hat sich zwar gebessert, ist aber von westlichen Standards weit entfernt. Während in den Städten immer mehr private Krankenhäuser öffnen, ist die Lage auf dem Land schlechter. Notfalls sollte man sich nach Bangkok oder Singapur ausfliegen lassen, also eine Auslandskrankenversicherung, die den Rücktransport einschließt, abschließen: Behandlungskosten werden nach Einreichung einer detaillierten Rechnung (Name, Behandlungsort, -datum, Diagnose, Leistungsbeschreibung, Unterschrift des Arztes) erstattet.

Krankenhäuser

… in Da Lat:

Lam Dong Hospital 4 Pham Ngoc Thach, Tel. 063 382 13 69

… in Da Nang:

Family Medical Practice 50–52 Nguyen Van Linh, Hai Chau Dist. Tel. 0511 358 26 99, 358 27 00

… in Hanoi:

International SOS 1 Dang Thai Mai (hinter Fraser Suite) Tel. 04 39 34 06 66 (24 Std.) www.internationalsos.com

L’Hôpital Français de Hanoi 1 Phuong Mai, Tel. 04 35 74 11 11

… in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon):

International SOS 167 A Nam Ky Khoi Nghia, Dist. 3 Tel. 08 38 29 84 24 (24 Std.)

Columbia Asia – Gia Dinh International Hospital 1 No Trang Long, Binh Thanh Dist. Tel. 08 38 03 06 78, www.columbiaasia.com

Family Medical Practice Diamond Plaza, 34 Le Duan, Dist. 1 Tel. 08 38 22 78 48 www.vietnammedicalpractice.com

… in Hue:

Hue Central Hospital 16 Le Loi, Tel. 054 382 23 25, 382 23 26

… in Nha Trang:

Khanh Hoa General Hospital 19 Yersin, Tel. 058 382 21 68

… in Phan Thiet:

An Phuoc Hospital 235 Tran Phu, Tel. 062 383 10 56

Schutzimpfungen

Schutzimpfungen sind nur notwendig, wenn man aus einem Infektionsgebiet einreist. Es empfiehlt sich eine Auffrischung des Impfschutzes gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Hepatitis A und B. Vor Abreise sollte ein mit Tropenkrankheiten vertrauter Arzt konsultiert werden – ins besondere wegen der Wahl der Malariaprophylaxe (s. u.) wichtig.

Gesundheitsrisiken

Dengue-Fieber: Es wird über infizierte Mücken übertragen und tritt sporadisch auf. Während der Regenzeit kann es zu epidemischen Ausbrüchen kommen. Zu den Symptomen zählen Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber. Mückenschutz verwenden!

Magen- und Darmerkrankungen: Sie sind meist Folge unhygienischer Nahrungsmittel. Nur abgekochtes Wasser oder Wasser aus geschlossenen Behältern trinken, Kaltspeisen, ungeschältes Obst, Salat, Eiswürfel meiden.

Malaria: Ein ganzjähriges Malariarisiko besteht vorwiegend in Gebieten unter 1500 m Meereshöhe. Besonders betroffen sind die Provinzen Dak Lak, Gia Lai und Kon Tum im Zentralen Hochland, das Gebiet nordwestlich von Saigon sowie die Provinzen Ca Mau und Bac Lieu im Mekong-Delta. Kein Malariarisiko besteht in den Großstädten, dem Roten- Fluss-Delta und entlang der Küste nördlich von Nha Trang. Erhöhte Übertragungsgefahr besteht im Norden von April bis Oktober. Neben dem Schutz vor Moskitostichen durch lange helle Kleidung, Mückenschutzmittel und eventuell Moskitonetze ist ein Standby- Mittel unerlässlich. Die Weltgesundheitsorganisation rät zu einer Prophylaxe.

Vogelgrippe: Ihr Erreger konnte noch nicht nachhaltig bekämpft werden. Daher bitte nur durch gegartes Geflügel und gut gegarte Eier(speisen) essen. Bei 70 °C stirbt das Virus ab. Es gibt bisher keinen Impfstoff.

Kindliche Gesundheit

Es ist sinnvoll, Kinder vor der Abreise nach Vietnam medizinisch untersuchen und frühzeitig impfen zu lassen – auch gegen Kinderkrankheiten. Für die Auswahl der Malariaprophylaxe sollte man einen erfahrenen Tropenarzt aufsuchen. Art und Dosierung der Medikamente müssen auf das Körpergewicht des Kindes abgestimmt sein. Vor Ort noch stärker auf saubere Nahrung und eine hygienische Umgebung achten als zu Hause. Bitte darauf achten, dass die Kinder viel trinken, und sie eindringlich vor dem Berühren noch so niedlicher Haustiere warnen. Babynahrung und Wegwerfwindeln gibt es fast nur in den Städten und Touristenzentren.

Reiseapotheke

Mitnehmen sollte man Mittel gegen Übelkeit, Magenbeschwerden, Darmerkrankungen und Erkältungen, Sonnen- und Mückenschutz, Schmerzmittel sowie Einwegspritzen. Bei Wunden und Entzündungen sind Desinfektionsmittel, Wundheilsalben und Verbandszeug hilfreich. Chronisch Kranke sollten daran denken, regelmäßig einzunehmende Medikamente in genügender Menge einzupacken.

Sicherheit

Blindgänger

Auch Jahrzehnte nach Kriegsende schlummern noch Zigtausende Blindgänger in der Erde. Immer wieder kommt es zu Todes - opfern. Besonders betroffen: das Gebiet rund um den 17. Breitengrad bei Dong Ha und entlang des einstigen Ho-Chi-Minh-Pfades im Zentralen Hochland.

Kriminalität

Im Großen und Ganzen gilt Vietnam als sicheres Reiseland. Trotzdem sollte man allgemeine Vorsicht walten lassen, Wertsachen und Reisedokumente im Hotelsafe einschließen und das Geld am Körper sicher verstauen. Es hat sich bewährt, von Pass und Ticket eine Kopie anzufertigen und separat aufzubewahren. In Ho-Chi-Minh-Stadt ist größere Vorsicht als im übrigen Land geboten: Hier passiert es immer wieder, dass Mopedräuber Taschen und Kameras entreißen. Auch Taschendiebe sind an Touristenorten häufig unterwegs.

Auf den Internetseiten der Auswärtigen Ämter finden Sie die jeweils aktuellsten Informationen zur Sicherheitslage, aber auch allgemeine Reisetipps:

Deutschland: www.auswaertiges-amt.de
Österreich: www.bmaa.gv.at
Schweiz: www.eda.admin.ch

Essen & Trinken

Die drei Unverzichtbaren

Ohne die folgenden drei Elemente kommt die vietnamesische Küche einfach nicht aus: Reis, frische Kräuter und Fischsoße. Allein ca. 20 Sorten Reis (›cơm‹) finden ihren Weg in die Küchen des Landes, pro Tag konsumiert ein Vietnamese über 500 g des weißen Korns (China: ca. 250 g). Ein Teller mit duftenden Kräutern (›rau thơm‹) darf ebenfalls nicht fehlen. Dazu gehören: Basilikum (›rau quế‹), Vietnamesische Melisse oder Kammminze (›rau kinh giới‹), Koriander (›rau mùi‹ oder ›ngò‹), Minze (›rau húng cây‹), Petersilie (rau mui tay), die Reisfeldpflanze (rau om), Schwarznessel oder Rotes Perillakraut (rau tia to) und der Vietnamesische Koriander (rau ram). Die frischen Kräuter werden einfach mit den anderen Beigaben gemischt und geben dem Gericht die nötige Frische und Vitamine.

In einem kleinen Schälchen oder einem Fläschchen kommt Fischsoße (›nước mắm‹) auf den Tisch. Um diese streng riechende, wie Bernstein hellbraun leuchtende Flüssigkeit wird ein Kult getrieben wie in Europa um Wein und Whiskey. Zu den bekanntesten Produktionsstätten gehören Phan Thiet und die Insel Phu Quoc. Kleine Fische – zumeist Sardellen (›cá cơm‹) – legt man in Salz ein und lässt sie über mehrere Monate in großen Fässern fermentieren. Das abgelassene Wasser wird oben wieder hineingefüllt. Nuoc mam liefert die richtige Würze und deckt den Salzbedarf.

Kulinarische Vielfalt

In Vietnam gibt es eine erstaunliche Vielfalt an Frühlingsrollen. Gebraten und mit einer Gemüse- Fleisch-Mischung gefüllt nennt man sie im Norden ›nem Sài Gòn‹ und im Süden ›chả giò‹. Als gedämpfte Reismehlrollen heißen sie ›bánh cuốn‹, mit Schweine- und Garnelenfleisch gefüllt ›bánh cuốn tôm‹, mit Rind ›bánh cuốn thịt bò‹ und vegetarisch ›bánh cuốn chay‹. Bei den rohen ›Glücksrollen‹, ›gỏi cuốn‹, kommen die Beigaben getrennt zum Selber wickeln auf den Tisch.

Wahre Gaumenfreuden verheißen auch die Salate ›gỏi‹, etwa jene mit Schweinefleisch und Pomelostückchen, ›rau trộn thịt xay của và bưởi‹. Beim ›gỏi ngó sen‹ werden Lotos - stängel in kleine Stücke geschnitten und mit Karotten, Garnelen und Zwiebeln gemischt. Ähnlich wird auch der ›gỏi bắp chuối‹ zubereitet, wobei anstelle der Lotosstängel das kleingehackte Innere der Bananenblüte genommen wird. Genannte Salate werden gerne als Entree zusammen mit Garnelen- Crackern (›bánh phồng tôm‹) gegessen.

Nudeln gibt es in vielen Varianten, etwa als weiche runde Reisnudeln (›bun‹) oder als etwas härtere Reisnudeln (›bánh phở‹), die in sehr dünner Ausführung ›bánh hỏi‹ genannt werden. Dann gibt es gelbe Weizennudeln (›mì‹), etwas dickere aus Bohnenmehl hergestellte Glasnudeln (›miến lớn‹; ›lớn‹ bedeutet dick) und die sehr dünnen Glasnudeln aus Tapiokamehl (›miến nhỏ‹; ›nhỏ‹ bedeutet dünn).

Die putzigen Hündchen, die sich im beengten Käfig vor dem Laden drängen, werden wohl nie mit Kindern durch eine Wohnung tollen. Sie sind für den Verzehr gedacht. Hundefleisch (›thịt chó‹) ist im Norden Vietnams eine Delikatesse. Mit ›thịt chó‹ oder ›thịt cầy‹ locken die einschlägigen Lokale ihre Kundschaft. Traditionell wird Hund jedoch nur in der zweiten Hälfte des Mondmonats verspeist. Was auf den Tisch kommt, sieht durchaus schmackhaft aus: gebratener Hund (›thịt chó xào bạn‹) mit Galgant (›riềng‹), einer Ingwerart etwa, oder gekochter Hund (›thịt chó hấp‹) mit Reisnudeln (›bún‹). Zum Dippen gibt es Garnelensoße (›mắm tôm‹) und zum Löschen Reisschnaps.

Auch Schlange (›rắn‹), Frosch (›ếch‹), Schildkröte (›rùa‹), Stachelschwein (›nhím‹), Wiesel (›chồn‹) oder Makaken (›khỉ‹) bereichern den Speiseplan einschlägiger Geschäfte. Oder soll es ›tiết canh vịt‹, warmes Entenblut mit Innereien sein, das traditionell zum Jahrestag eines Verstorbenen verzehrt wird? Die Liste gewöhnungsbedürftiger und Arten vernichtender Gerichte ließe sich fortsetzen. Dass die Jagd auf Wildtiere in Vietnam nach wie vor ein großes Problem ist, hat damit zu tun, dass immer mehr Vietnamesen bereit sind, für solche ›Köstlichkeiten‹ viel Geld zu bezahlen.

Getränke

Tee und Kaffee
Es ist fast schon ein kleines Begrüßungsritual: Kaum hat man sich bei einem Geschäftstermin oder Privatbesuch gesetzt, bietet der Gastgeber Tee an. Dazu stehen auf dem Tisch ein kleines Teeservice und eine Thermoskanne mit heißem Wasser bereit. Der grüne Tee – im Norden ›chè xanh‹ und im Süden ›trà xanh‹ genannt – ist Vietnams Nationalgetränk und wird zu jeder Gelegenheit getrunken. Als Varianten gibt es Lotos- (›trà sen‹) oder Jasmintee (›trà hoa lài‹), gelegentlich auch Schwarztee (›trà đen‹).

Vietnam zählt zu den führenden Export - nationen für Kaffee, kein Wunder also, dass das schwarze Gebräu auch im Land selbst gern konsumiert wird. Zumeist serviert man ihn im Glas mit Filteraufsatz. Schwarzer Kaffee ohne Milch und Zucker heißt ›cà phê đen‹, Kaffee mit (meist süßer) Kondensmilch wird ›cà phê với sữa‹ (sprich: ›schua‹) genannt. Wer noch Zucker will, bestellt ›cà phê với sữa và đường‹.

Alkoholische Getränke
An alkoholischen Getränken ist – zumindest in den Städten – nahezu alles erhältlich. Jede Region in Vietnam hat ihr eigenes Bier, sei es bia Ha noi in der Hauptstadt, Huda in Hue, Larue in Da Nang oder bia Saigon in der Südmetropole. Landesweit gibt es das bia 333 (sprich: bababa) sowie eine Reihe internationaler Marken, allen voran Tiger Beer. Anfangs wurde Fassbier (›bia hơi‹) nur im Norden ausgeschenkt, doch inzwischen ist es im ganzen Land zu finden.

Auch in Sachen Wein (›rượu vang‹) hat sich einiges getan. Aus der Gegend um Da Lat stammt der gleichnamige Vang Da Lat. In der Stadt des ewigen Frühlings werden auch Fruchtweine und Liköre, beispielsweise aus Erdbeeren, produziert.

Lieblingsgetränk der (männlichen) Vietnamesen ist und bleibt der Reisschnaps (›rượu đế‹), den es in verschiedenen Varianten gibt. Der ›rượu nếp‹ wird aus Klebereis gebrannt. Beim ›rượu rắn‹, dem Schlangenschnaps, ist etliches Getier eingelegt, nicht nur Schlange. Er soll gesundheitsfördernd sein und der männlichen Potenz auf die Sprünge helfen. Den Zöllner erfreut das beliebte Mitbringsel bei der Einreise allerdings nicht.

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